Luchse bringen Spitzenreiter Dortmund zum Wanken – Gegen Wiehl knapp verlorenSpannende Spiele auch ohne Siege
LAUTERBACH/DORTMUND (sn). In zwei spannenden Spielen konnten die Lauterbacher Luchse am Wochenende in der Eishockey Reginalliga West zwar nicht gewinnen – aber doch die Zuschauer begeistern. Und beinahe hätte es beim Spitzenreiter auch zu einem echten Überraschungserfolg gereicht.
Mit gemischten Gefühlen machten sich die Lauterbacher Luchse am vergangenen Freitag auf den Weg nach Dortmund. Wohlwissend, dass mit den Eisadlern der ungeschlagene Spitzenreiter der Eishockey Reginalliga West auf die Luchse wartete. Zudem musste Coach Roger Nicholas auch noch die Ausfälle der Topverteidiger Hilgenberg, Obernesser und Grund, sowie Stürmer Manuel Six verkraften, die allesamt berufsbedingt passen mussten. Der wohl schmerzlichste Ausfall für die Luchse dürfte der von Goalie Jan Obernesser sein. Er hatte sich unter der Woche im Training erneut eine schwere Muskelverletzung zugezogen und wird die nächsten Wochen ausfallen. Zudem ist mit Sebastian „Quack“ Grunewald auch der zweite Goalie der Luchse seit Wochen angeschlagen und konnte nur eingeschränkt trainieren.
Ein unerwarteten Punkt aus Dortmund entführt
Am Ende kam dann aber alles ganz anders als von vielen im Vorfeld erwartet. Mit einer sechzigminütigen Glanzleistung, brachten die Luchse den Ligaprimus mächtig ins Wanken. Erst im Penaltyschiessen mussten sich die Luchse den Eisadlern geschlagen geben und entführten einen nicht unbedingt erwarteten Punkt aus Dortmund. Für die Eisadler war dies erst der zweite Punktverlust überhaupt, in der laufenden Saison.
Die Luchse bestimmten von Beginn an das Spiel gegen den Spitzenreiter und erspielten sich gleich zu Beginn großartige Einschussmöglichkeiten. Den ersten Treffer erzielten allerdings die Gastgeber, durch einen unhaltbaren Schlagschuss in der 6. Spielminute. Als Lauterbachs Miro Hantak für zwei Minuten in die Kühlbox musste, hatte Dortmund die große Gelegenheit, die Führung weiter auszubauen. Doch daraus wurde nichts, im Gegenteil. Der quierlige Stürmer Jens Feuerfeil luchste einem Dortmunder Abwehrspieler die Scheibe ab und verwandelte unnachahmlich zum Ausgleich. Als dann Ersatzkapitän Benni Schulz kurz darauf die Luchse erstmals verdient in Führung brachte, durfte jedem der anwesenden Zuschauer klar geworden sein, dass die Luchse an diesem Abend nur schwer zu knacken sind. Der vielumjubelte Dortmunder Ausgleich fiel dann aber doch noch. Vier Minuten vor Ende des ersten Drittels, musste der starkaufspielende Sebsatian Grunewald erneut hinter sich greifen. Mit einem für die Gastgeber etwas schmeichelhaften Unentschieden, ging es dann erstamls in die Pause.
Mit mächtig Wut im Bauch, kamen die Dortmunder zurück aufs Eis. Mit aller Macht wollten die Eisadler die drohende Heimniederlage verhindern. Mit drei schnellen Toren, gleich zu Beginn des Mitteldrittels, schien dies auch zu gelingen. Innerhalb von fünf Minuten machten die Gastgeber aus einem 2:2, eine 5:2 Führung. Wer nun dachte, dass war es dann, wurde eines Besseren belehrt. Die Luchse wischten sich kurz den Mund ab und schlugen gnadenlos zurück. In Überzahl verwandelte Nils Vogel einen Abpraller von Miro Hantak, um auf 3:5 zu verkürzen. Nur eine Minute später schlug erneut Stürmer Benni Schulz zu. Mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck, ließ er dem starken Torwart der Eisadler keine Abwehrchance. Doch es sollte noch besser kommen. In der 32. Spielminute schnappte sich der slowakische Sturmtank Miro Hantak den Puck, vernaschtedie komplette Dortmunder Hintermannschaft und vollendete seinen Auftritt mit einem sehenswerten Treffer zum Ausgleich für die Luchse. Den Schlusspunkt unter ein tolles Drittel beider Mannschaften, setzte dann Nils Vogel. Er fälschte einen Schuss von Verteidiger Marko Filip unhaltbar ab und brachte sein Team zum zweiten Mal in Führung.
Noch einmal Spannung pur im letzten Drittel
Das letzte Drittel sollte dann noch einmal Spannung pur bieten. Dortmund drängte auf den Ausgleich, die Luchse verteidigten geschickt und setzte immer wieder zu gefährlichen Kontern an. Chancen auf beiden Seiten, im Fokus die beiden Goalies.
In der 49. Spielminute sollte es dann aber doch noch passieren. Dortmund schaffte den Ausgleich. Die Luchse steckten danach aber nicht auf, sondern versuchten ihrerseites erneut in Führung zu gehen und das hätte auch kurz vor Ende fast noch geklappt. Nur um Zentimeter verfehlte ein Schuss von Benni Schulz das Gehäuse der Eisadler. Weitere Treffer sollten dann aber nicht mehr fallen. Unentschieden nach sechzig Minuten, ein Punkt sicher, wer hätte das im Vorfeld erwartet.
„Klar freuen wir uns über den erkämpften Punkt, doch wenn du so kurz davor bist, den ungeschlagenen Tabellenführer zu besiegen, dann ärgert man sich schon ein bisschen, dass es nicht zum Sieg gereicht hat“, so Stürmer Jens Feuerfeil nach dem Spiel.
Im anschließenden Penaltyschiessen war das Glück dann auf Seiten der Eisadler. Während für die Luchse nur Benni Schulz verwandelte, trafen die Dortmunder zweimal und sicherten sich somit den Extrapunkt in einem wahren Spitzenspiel.
Aufstellung der Luchse:
Tor: Sebastian Grunewald
Abwehr: Marko Filip, Sven Naumann, Daniel Hornivius, Dennis Klinge
Sturm: Jens Feuerfeil, Miroslav Hantak, Benjamin Schulz, Nils Vogel, Lars Metzendorf, Constantin Schneider, Mario Kreuz, Matthias Matysek, Nils Feustel
Statistik des Spiels:
1:0(6.) Gose; 1:1(9.) Feuerfeil; 1:2(11.) Schulz (Kreuz); 2:2(16.) Bergstermann; 3:2(21.) Kuntu-Blankson; 4:2(23.) Gose; 5:2(24.) Wichern; 5:3(26.) Vogel (Hantak); 5:4(27.) Schulz (Filip, Hantak); 5:5(32.) Hantak (Schulz, Feuerfeil); 5:6(35.) Vogel (Filip, Feuerfeil); 6:6(49.) Bitter
Strafzeiten: Dortmund 14 – Lauterbach 8
Wiehler Bollwerk verhindert Heimsieg der Luchse
Es hätte das perfekte Wochenende für die Luchse werden können, wenn da nicht das etwas zögerliche Anfangsdrittel der Luchse im Heimspiel gegen Wiehl am Sonntag, und der überragende Torwart der Pinguine gewesen wäre. 48 Stunden nach dem glanzvollen Auftritt der Luchse in Dortmund, hatten die Luchse die Pinguine aus Wiehl zu Gast in der Lauterbacher EissportArena. Vor rund 500 Zuschauern zeigten die Luchse eine mitreißende Partie, mussten am Ende aber eine unglückliche 4:5 Niederlage verdauen.
Den Grundstein für die spätere Niederlage legten die Luchse im ersten Drittel, als das Team von Coach Roger Nicholas zu passiv und zögerlich agierte. Zwar hatten die Luchse durch Stürmer Jens Feuerfeil bereits nach wenigen Sekunden die große Chance zur frühen Führung, doch der Schuss verfehlte knapp das Ziel. Besser machten es da die defensiv eingestellten Gäste. Mit dem ersten gefährlichen Torschuss, gingen die Pinguine in der 6. Spielminute in Führung. Die Luchse waren optisch überlegen und bestimmten die Partie, konnten diese Überlegenheit jedoch nicht in Zählbares umsetzen. Für die Luchse sollte es aber noch schlimmer kommen. Ein von Sebastian Grunewald glänzend parierter Schuss, landete zentimetergenau auf der Kelle eines Pinguins, der den Puck nur noch ins Tor schieben musste. An diesem „Glückstreffer“ der Pinguine, hatten die Luchse mächtig zu knabbern. Mannschaft und Fans wirkten danach gleichermaßen geschockt. Die Männer von Coach Roger Nicholas benötigen einige Minuten um danach wieder in Tritt zu kommen. Mit dem unerwarteten Rückstand für die Luchse, ging es dann erstmals in die Pause.
Luchse machten im Mitteldrittel mächtig Dampf
Nach einer deutlichen Ansprache des Trainers und dem festen Willen das Spiel umzubiegen, machten die Luchse im Mitteldrittel mächtig Dampf. Immer wieder bedrängten die Luchse das Tor der Pinguine, um den längst überfälligen Anschlusstreffer zu erzielen. Doch alle Versuche den Puck über die Linie zu bringen, endeten beim Torhüter der Pinguine. Der letztjährige Topgoalie der Oberliga Süd, schien an diesem Abend unüberwindbar zu sein. Mit unglaublichen Paraden brachte er die Luchse zum Verzweifeln und hielt sein Team somit im Spiel. Es sollte bis zur 33. Spielminute dauern, bis die Luchse erstmals jubeln durften. Constantin Schneider erlöste mit dem Anschlusstreffer Mitspieler und Fans und schürte die Hoffnungen auf einen Erfolg der Luchse. Wer weiß welchen Verlauf das Spiel genommen hätte, wäre kurz nach dem Anschlusstor, der Schuss von Marko Filip nicht an der Querlatte sondern im Netz der Pinguine gelandet. Die Pinguine nutzten den Offensivdrang der Luchse gnadenlos aus, um den alten zwei Tore Abstand wieder herzustellen. Nach einem schnellen Konter, nutzten sie erneut einen Abpraller, um auf 3:1 für die Gäste zu erhöhen. Somit hieß es für die Männer um Kapitän Niels Hilgenberg im letzten Drittel, alles oder nichts.
Sturmlauf in Richtung Wiehler Gehäuse
Wer die Luchse kennt, der weiß, dass sie solange es noch Hoffnung gibt, alles versuchen um das Unmöglich möglich zu machen. Von den Fans nach vorne getrieben, starteten sie einen Sturmlauf in Richtung Wiehler Gehäuse. In der 50. Spielminute war es dann endlich soweit. Mit einem platzierten Handgelenkschuss ins obere Kreuzeck, brachte Jens Feuerfeil sein Team zurück ins Spiel. Diese Hoffnung währte jedoch nur wenige Sekunden. Die Pinguine wollten sich nicht geschlagen geben und schlugen durch Streser erneut zu. Wieder mussten die Luchse einem zwei Tore Rückstand hinterherlaufen. Sieben Minuten verblieben den Luchsen noch, um das Spiel zu drehen, sollte da noch was möglich sein? Das fragten sich viele der Zuschauer. Es war noch was möglich.
Unmittelbar nach dem Wiehler Treffer, hämmerte Verteidiger Emanuel Grund den Puck an Torwart Dirksen vorbei, in die Maschen des Wiehler Tores. Die Luchse bließen zum Endspurt. Nur 27 Sekunden später glich die Lauterbacher Eishalle einem Tollhaus. Jens Feuerfeil besorgte, nach Vorarbeit von Filip und Hantak, den lautstark gefeierten Ausgleich für die Luchse. Doch die tolle Aufholjagd der Luchse sollte nicht belohnt werden. Die Pinguine nutzten vier Minuten vor Schluss eine der wenigen Strafzeiten der Luchse, um abermals in Führung zu gehen. Diesen erneuten Rückstand konnten die Luchse trotz der Herausnahme des Torwarts zu Gunsten eines sechsten Spielers, nicht mehr ausgleichen. Am Ende stand eine unglückliche 4:5 Niederlage auf der Anzeigetafel im Steinigsgrund.
Aufstellung der Luchse:
Tor: Sebastian Grunewald, K.-D. Lechner
Abwehr: Marko Filip, Sven Naumann, Daniel Hornivius, Dennis Klinge, Niels Hilgenberg, Emanuel Grund, Luca Obernesser
Sturm: Jens Feuerfeil, Miroslav Hantak, Benjamin Schulz, Nils Vogel, Lars Metzendorf, Constantin Schneider, Mario Kreuz, Matthias Matysek, Nils Feustel, Manuel Six
Statistik des Spiels:
0:1(6.) Kaltenborn; 0:2(13.) Kaltenborn; 1:2(33.) Schneider; 1:3(37.) Barden; 2:3(51.) Feuerfeil (Filip); 2:4(52.) Streser; 3:4(52.) Grund (Hantak, Filip); 4:4(52.) Feuerfeil (Hantak, Filip); 4:5(56.) Lehmann
Strafzeiten: Lauterbach 6 – Wiehl 12
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