Gesellschaft0

Erfahrung aus sechzig Jahren: Schüler heute mit mehr PraxisnäheOberprimaner von 1954 zu Besuch

ALSFELD (ol). Zehn Jahre ist es her, dass sie zuletzt an ihrem alten Gymnasium waren, sechzig Jahre liegt ihr Abitur zurück – am 12. März 1954 bestanden zwölf Oberprimaner und fünf Oberprimanerinnen ihr Abitur an dem damaligen Realgymnasium Alsfeld. Zur Erinnerung: Das ist das Jahr, in dem Deutschland mit dem „Wunder von Bern“ das erste Mal Fußball-Weltmeister wurde.

 Fast auf den Tag genau sechzig Jahre später schauten die einstigen Oberprimaner wieder in der Albert-Schweitzer-Schule in der Schillerstraße vorbei, wo sie von der Leiterin Elisabeth Hillebrand willkommen geheißen wurden. Waren sie vor zehn Jahren, zu ihrem fünfzigsten Abiturjubiläum, noch mit 16 Teilnehmern erschienen, so waren es jetzt nur noch zehn Ehemalige, die teilweise mit ihren Partnerinnen und Partnern ihre ehemalige Wirkungsstätte aufsuchten – und sehr interessiert waren, was sich in den vergangenen zehn Jahren getan hat.

OL-Abi1954-1903

Mit Schlips und Kleid: die Oberpimanerinnen und Oberprimaner im Jahr 1954.

 

Damals hatte Elisabeth Hillebrand ihnen von den großen Umbau- und Erweiterungsplänen erzählt. Nun konnten sie die fertigen Ergebnisse in Augenschein nehmen und zeigten sich sehr beeindruckt von dem modernen Erscheinungsbild ihrer alten Schule. Schulleiterin Elisabeth Hillebrand war sehr angetan von der hochinteressierten, äußerst charmanten und überaus fitten Truppe, die vor sechzig Jahren ihr Abitur bestanden hat und die es danach von Alsfeld in die weite Welt verschlagen hat. Sie nutzten gerne die Gelegenheit, fast drei Stunden in der neuen Aula miteinander zu plaudern und zeigten sich als gut informierte Gesprächspartner zu vielen aktuellen Themen wie den Diskussionen um G8/G9. Und auch wenn man heute nicht mehr von Quinta, Quarta, Sexta oder Prima, sondern von E- und Q-Phase spricht, war man doch auf einer Wellenlänge mit der Schulleiterin und konnte sich lebhaft austauschen.

Und welche Erfahrung haben sie aus ihrer Schulzeit, die sie heute gerne weitergeben würden? Zu viel theoretisches Wissen wurde bemängelt, viel zu vertiefte Kenntnisse in Mathematik und den Naturwissenschaften, die man im späteren Leben nicht mehr brauchen könne. Und wenn doch, dann habe man während eines Studiums immer noch Gelegenheit, die entsprechenden Kenntnisse zu erwerben. Dagegen solle mehr Gewicht auf freier Rede, Kommunikation und Rhetorik liegen, forderten die lebenserfahrenen Besucher. Man könne die Lehrpläne um vieles entlasten und die Schülerinnen und Schüler heute mit mehr Praxisnähe lebensfähiger machen.

 

 

(Bildunterschrift 1954)

Abiturienten des Jahrgangs 1954 des Realgymnasiums Alsfeld, Aufnahme 1954

Hintere Reihe: Lothar Kalkbrenner, Kurt Ammicht, Josef Jessl, Hans-Rolf Gelbrich, Hans Böhm, Dieter Langendorf, Alexander von Ratsch.

Mittlere Reihe: Heinz Becker, Ute Vogt, Rudolf Geisel, Hedwig Trautwein, Wiltrud Jaudt, vordere Reihe: Horst Dietrich, Ursula Beck, Heinrich Balzer, Gerda Ramspeck, Rudolf Bücking

 

(Bildunterschrift 2014)

Die Abiturklasse 1954 in den Klassenräumen 2014 in der Albert-Schweitzer-Schule

 

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren