Gesellschaft0

Säuberungsarbeiten auf der A5 in Begleitung von TV-TeamsDie weiße Fahrbahn zieht Kameras an

VOGELSBERGKREIS (aep). Es wäre ja gar keine hässliche Veränderung, wenn sie denn erwünscht wäre: Auf 200 Metern Länge erstrahlt die A5 am heutigen Montag auf der Fahrt gen Frankfurt in grellem Weiß – beleuchtet von Sommersonne: die Hinterlassenschaft des nächtlichen Unfalls in Höhe von Romrod-Zell. Zwei Firmen sind damit beschäftigt, die weiße Farbe wieder gerunter zu bekommen – das ist gar nicht so einfach, aber gefräßt werden muss doch nicht.

Zur Erinnerung: In der Nacht zu Montag hat es auf der A5 in Fahrtrichtung Frankfurt einen schweren Unfall gegeben, bei dem ein Auto auf einen Transporter aufgefahren ist. Dessen kleiner Hänger blieb kopfüber liegen, und seine Ladung, viele Liter weiße Farbe, verteilten sich über die Fahrbahn. Die A5 musste bis zum Montagnachmittag gen Süden voll gesperrt werden.

OL-A52-1905

Die TV-Kamera verfolgt jeden Handschlag der Arbeiter.

Der Tag danach: Die Arbeiter der beiden Firmen aus Gießen und Butzbach, die sich mühen, auf der Fahrbahn den Asphalt wieder ans Licht zu holen, haben alle Hände voll zu tun  – auch mit den Medienvertretern, die sich grüppchenweise um die Fahrzeuge scharen und Fragen stellen. Die weiße A5 – dieses Bild lockt nicht nur das HR-Fernsehen auf die Autobahn.

Es stellt sich heraus: Zwar muss der Asphalt nicht abgefräst werden, wie es zunächst geheißen hatte, weil es sanftere Verfahren gibt, die längst getrocknete Latex-Farbe wieder zu entfernen. Aber das ist doch schwieriger und klappt nicht bei beiden Verfahren auf Anhieb, die eingesetzt wurden. Die Kosten des Unfalls summieren sich so auf eine sechsstellige Summe, schätzt der Polizeisprecher Manfred Knoch vom Polizeipräsidium Osthessen.

OL-A51-1905

Mehrere Firmen sind an der Beseitung der weißen Spur beteiligt.

OL-A5-1905

Mit dem Ausleger wird heißes Wasser auf die Fahrbahn gesprüht. Die Entfernung der Farbe klappte nicht unbedingt auf Anhieb.

 

Immerhin: Jener Wagen, der darauf spezialisiert ist, weiße Markierungen vom Apshalt zu entfernen, schafft es bis zum frühen Nachmittag, die linke Fahrbahn soweit zu säubern, dass die Fahrspur wieder freigegeben werden kann. 90 Grad heißes Wasser, mit 280 bar auf den Asphalt gepresst, löst die Farbe auf. Der Verkehr auf dieser Schlagader Deutschlands kann wieder fließen. Der zweite Wagen auf der rechten Fahrspur tut sich schwerer: Es geht erheblich langsamer, und es bleiben starke Rest zurück. Diese Arbeit zieht sich noch lange hin.

Mittem in der künstlich weißen Landschaft genießt ein Mann derweil die volle Aufmerksamkeit der Medien: Polizei-Pressesprecher Manfred Knoch. Er kann die gleiche Geschichte immer wieder erzählen.

 

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren