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„Nur zum Spaß treten wir nicht an“ – Wählergemeinschaft Mücker Bürger skizziert ihre WahlthemenEine ehrliche, bürgernahe und transparente Sachpolitik

MÜCKE (ol). „Nur zum Spaß treten wir nicht an“, betonen die Mücker Bürger, die mit konstruktiven Ideen überzeugen wollen. Doch was genau steht eigentlich auf der Agenda der neu gegründeten Wählergemeinschaft? Hier gibt es ein Überblick über die Wahlthemen.

„Es reicht nicht, nur gegen etwas zu sein, wir wollen mit konstruktiven Ideen überzeugen“, so umschreibt Katharina Liehr, die Spitzenkandidatin der Wahlliste der Mücker Bürger, die nun erarbeiteten Programmpunkte, mit denen die überparteiliche Wählergemeinschaft zur Kommunalwahl antritt. Dabei bereits vorhandene Aktivitäten zu unterstützen und zu fördern, sei festes Vorhaben. Man setze auf Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg, schreiben sie in ihrer Pressemitteilung.

Die MüBüs, wie sie sich in den letzten Wochen selbst oft bei ihren Posts in den sozialen Netzwerken nennen, haben seit ihrer Gründung in 2020 Schwerpunkte erarbeitet und mit Inhalten gefüllt. Diese präsentieren sie sowohl über die Kanäle Facebook und Instagram als auch auf ihrer Homepage. „Klar ist, dass wir aktiv und konstruktiv die Arbeit in der  Gemeindevertretung mitgestalten wollen“, betont Jennifer Schomber von den Mücker Bürgern. Man stehe für eine „ehrliche, bürgernahe und transparente Sachpolitik und wir setzen auf klare Spielregeln und offene Diskussionen statt strategischer Parteipolitik“, fasst Jennifer Schomber zusammen.

„Uns gefallen bestehende Konzepte zur Direktvermarktung oder neue Ideen, wie der Fairkaufswagen und wir verfolgen die Stärkung landwirtschaftlicher Betriebe, um die Versorgung mit regionalen  Lebensmitteln zu fördern“, so Jörg Schlosser, selbst Landwirt aus Nieder-Ohmen. Insgesamt wolle man den örtlichen Gewerbebetrieben wieder ein Forum geben, indem man beispielsweise den Gewerbeverein neu belebt oder einen regelmäßigen Austausch mit Entscheidungsträgern wirtschaftlicher Maßnahmen organisiert. „Unternehmensübergreifende Arbeitskreise zur Stärkung der Zusammenarbeit und Nutzung von Synergieeffekten“, sind Stichworte aus dem Programm, die Firmeninhaber Felix Sames zitiert.

Mit Augenmaß und einer transparenten Planung wolle man die infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um mit Rücksicht auf natürliche Ressourcen eine weitere Ansiedlung von Firmen und Gewerbetreibenden zu ermöglichen. Hierzu zählt auch, den zeitgemäßen Internetausbau flächendeckend in der Gemeinde voranzutreiben. Sowohl für Arbeitgeber-, ArbeitnehmerInnen als auch Familien hat es sich gerade im letzten Jahr als notwendige Voraussetzung und Standortvorteil erwiesen, stabile Verbindungen für Homeoffice und Distanzunterricht zu haben.

Interessen aller Generationen berücksichtigen

Eine ausgewogene Interessenvertretung aller Generationen in Mücke und die Berücksichtigung der Interessen aller Ortsteile prägen die Arbeit der MüBüs. Ein Handlungsfeld sei die Etablierung von Kulturveranstaltungen in Mücke sowie eines zentralen Veranstaltungskalenders. „Veranstaltungen werden für das soziale Miteinander dringend benötigt, wenn dies wieder möglich sein wird“, so äußert sich Katharina Liehr und betont, dass man besonders auch die Seniorinnen und Senioren im Blick habe.

Man plane hierzu, gemeinsam mit anderen Trägern Aktivitäten und Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen. Dies solle auch betreuende Angehörige entlasten, die teilweise neben der häuslichen Versorgung, zum Beispiel eines Elternteils, noch voll im Berufsleben stehen. Gerade in diesem Bereich setze man auf bereits bestehende Strukturen. Im Kontakt mit allen hier bereits Aktiven sollen neue Ideen erarbeitet und im Rahmen finanzieller und personeller Möglichkeiten umgesetzt werden.

Ein wichtiger Posten für das Miteinander in einer Gemeinde sei das Ehrenamt und die Tätigkeit der örtlichen Vereine. Jan Bellof, selbst in der Vereinsarbeit in Atzenhain aktiv, sagt hierzu: „Vereinsvorstände, ehrenamtliche Organisatoren und Trainer leisten in den Vereinen während ihrer persönlichen Freizeit teils Unglaubliches für die Gemeinschaft. Sie bei diesen Aufgaben zu vernetzen und durch die Etablierung von Ehrenamtsvergünstigungen zu unterstützen, das haben wir uns vorgenommen.“

„In Sachen Umwelt und Natur wollen wir unter anderem Konzepte zu Insektenschutz, Pflege und Nutzung vorhandener Obstbaumbestände und die umweltfreundliche Versorgung gemeindeeigener Gebäude auf den Weg bringen“, beschreibt Rainer Orth die Entwürfe bei den Mücker Bürgern gemeinsam mit Aljoscha Merkel, der sich für den Ausbau des Radwegenetzes einsetzt. „ArbeitgeberInnen finanzieren E-bikes und dann kommen die ArbeitnehmerInnen nicht gefahrlos aus den Dörfern an die Arbeitsplätze oder an Bahnanschlüsse, da die Landstraßen in unserer Gemeinde selten über parallel verlaufende Radwege verfügen. Das gilt es mittelfristig zu ändern“, erläutert Aljoscha Merkel.

Die Mücker Bürger haben in ihrem Programm jedoch grundsätzlich die Prämisse der Finanzierbarkeit der Maßnahmen. „Zur Kostenentlastung der BürgerInnen braucht es tragbare Konzepte und die Nutzung verfügbarer Fördermittel, wann immer dies möglich ist“, positioniert sich die Betriebswirtin Katharina Liehr. „Investitionsstaus mit gerechter und vertretbarer Finanzierung aufzulösen, das wird ein hartes Stück Arbeit in der Gemeindevertretung werden. Aber nur zum Spaß treten wir nicht an“, so sind sich auch die anderen Personen dieser Wählerliste einig.

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