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BUND lädt ein zur Exkursion am Samstag, den 4. FebruarPhotovoltaik auf dem Acker?

GEMÜNDEN (ol). Solar-Anlagen auf dem Acker: sind sie die Rettung vor der Klimakatastrophe – oder Verschwendung von lebenswichtigem Ackerboden? Die Meinungen gehen weit auseinander. Der BUND lädt deshalb ein zum Ortstermin in Gemünden. Die Exkursion startet am Samstag, den 4. Februar. Beginn um 14.30 am Bahnhof Ehringshausen.

„Wir möchten den geplanten PV-Standort in Rülfenrod kennenlernen und laden interessierte Bürger dazu ein. Und wir wollen das Für und Wider von Freiflächen-Solar-Anlagen vor Ort diskutieren“, so Ursel Bernbeck vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) im Vogelsberg, die die Veranstaltung leiten wird.

Gemündener Bürger hatten sich schon im Oktober 22 an den BUND gewandt, nach Ihrer Auffassung sei die geplante Anlage ein zu großer Eingriff in Natur und Landschaft, bessere Standortalternativen stünden zur Verfügung, heißt es in der Pressemitteilung des BUND.

Am 15. Dezember hatten dann die Gemeindevertreter den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan „Solarpark Steinbergacker“ beschlossen. „Der BUND wird sich auf jeden Fall an diesem Verfahren beteiligen“, so Dr. Wolfgang Dennhöfer, Sprecher des Kreisverbands.“ Wir sehen uns als „Anwalt der Natur“. Und die Art und Weise woher wir unsere Energie beziehen, und wie viel davon wir verbrauchen wird entscheidend sein für die Zukunft unserer Kinder und Enkel“.

Freiflächen-Photovoltaik – im Vogelsberg immer häufiger. Hier: PV-Anlage bei Schloss Eisenbach. Alle Fotos: Wolfgang Dennhöfer

Photovoltaik auf Ackerböden – das wird auch im BUND kontrovers diskutiert. Der BUND-Hessen setzt sich seit jeher für  Photovoltaik ein, weil die eine der preisgünstigsten Stromerzeugungen mit geringen Umweltauswirkungen ist. Allerdings sollen dafür  vorrangig die Dächer und bereits versiegelte Flächen genutzt werden, zum Beispiel Parkplätze.

Freiflächen-PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen werden vom BUND im Einzelfall dann akzeptiert, wenn sie mit sinnvollen Maßnahmen für den Naturschutz geplant werden oder – als „Agri-Photovoltaik-Anlagen“, auf denen weiterhin Landwirtschaft betrieben wird (die gibt  es im Vogelsberg bisher noch nicht).

„Richtig gestaltet, könnten PV-Flächen wertvolle Flächen für den Naturschutz werden. Aber das ist keine Selbstverständlichkeit und sehr stark vom ökologischen Bewusstsein der Betreiber abhängig“, so Dennhöfer. “Bei all dem ist zu bedenken, dass bundesweit bereits jetzt mehr als 10 Prozent der Agrarflächen für Energiepflanzen genutzt werden.“

Termin

Samstag, den 4. Februar.– damit eine Anreise per Bahn möglich ist startet die Exkursion um 14.30 am Bahnhof Ehringshausen. Die Züge in Ehringshausen treffen aus beiden Richtungen so gegen halb ein, heißt es abschließend.

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