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Finanziell für den Kreis nicht zu stemmen - Vogelsbergkreis will Gespräch mit dem Land suchenKrankenhaus-Neubau: Mehr als 30 Millionen Euro teurer als geplant

ALSFELD (ol). Der geplante Neubau des Kreiskrankenhauses wird teurer als erwartet, und zwar mehr als 30 Millionen Euro teurer. Das kann der Vogelsbergkreis finanziell nicht stemmen, weshalb er nun das Gespräch mit dem Land suchen will.

In der Pressemitteilung des Vogelsbergkreis heißt es, zum einen explodieren die Baupreise, zum anderen erhöht sich – auch aufgrund neuer Bestimmungen – der Platzbedarf um 5000 Quadratmeter, so dass sich der geplante Neubau des Alsfelder Kreiskrankenhauses um mehr als 30 Millionen Euro verteuern wird: Für das ursprünglich mit 65 Millionen Euro berechnete Projekt müssen zum jetzigen Zeitpunkt bereits Kosten in Höhe von 98 Millionen Euro veranschlagt werden.

„Damit erreichen wir eine Größenordnung, die für uns eigentlich nicht mehr zu stemmen ist. Wir müssen auf jeden Fall noch einmal mit Wiesbaden reden. Entweder beteiligt sich das Land in einem größeren Umfang an der Finanzierung oder wir müssen beraten, welche Variante mit dem vorgegebenen Finanzrahmen möglich ist“, erklärt Landrat Manfred Görig am Samstag in einer Pressemitteilung.

Im Januar hatte sich der Vogelsberger Kreistag mit großer Mehrheit für den Neubau des Krankenhauses ausgesprochen und damit den Rahmen vorgegeben.

Alsfelder Kreiskrankenhaus wird neu gebaut

Im jetzt von der Beraterfirma vorgelegten Raum- und Funktionskonzept ergebe sich ein gewollter zusätzlicher Platzbedarf für den Ausbau der Geriatrie und für eine Herzkatheder-Station, die in der Notfallversorgung eingerichtet werden soll.

Das führe dazu, dass der vom Kreistag vorgesehene Kostenrahmen überschritten wird, hinzu kommen laut Pressemitteilungen die Preissteigerungen in der Baubranche. In nur einem Dreivierteljahr hätten sich die Baupreise um 23 Prozent erhöht. Über diese Entwicklung informierte Landrat Görig sowohl den Aufsichtsrat des Krankenhauses als auch die Krankenhaus-Kommission, der Mitglieder des Kreistages angehören.

Mischak: „Finanziell nicht darstellbar“

„Schon der ursprünglich mit 65 Millionen berechnete Neubau stellt uns vor große Herausforderungen“, erklärt Görig in der Pressemitteilung. „Das ist das Äußerste, was wir ausgeben können. Wir müssen schauen, was für diese Summe möglich ist.“ Ein Kostenrahmen von aktuell 98 Millionen Euro „geht über das hinaus, was der Kreistag genehmigt hat und was mit dem Regierungspräsidium besprochen wurde“.

Auch Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak betont, „wir müssen in diesem Finanzrahmen bleiben“. Die jetzt vorgelegte Grobkostenanalyse mit Raum- und Funktionskonzept „ist finanziell nicht darstellbar“, auch der Kreistag habe im Januar auf Grundlage anderer Vorstellungen entschieden. Schon beim 65-Milllionen-Bau hätte der Vogelsbergkreis selbst 48 Millionen finanzieren müssen. „Mit der jetzt vorgelegten Kostenschätzung würde sich unser Kreditbedarf auf 78 Millionen erhöhen“, so der Erste Kreisbeigeordnete. „Das ist in dieser Dimension in unserem Haushalt nicht mehr abzubilden. Deshalb müssen wir jetzt einen kühlen Kopf bewahren und überlegen, was machbar ist.“

13 Gedanken zu “Krankenhaus-Neubau: Mehr als 30 Millionen Euro teurer als geplant

  1. Das Krankenhaus in Alsfeld ist in die Jahre gekommen!
    Diskussionen über den Bau eines neuen kann ich nicht nachvollziehen.
    Selbstverständlich kann man heute oder morgen kein Projekt dieser Art, zu den Planungs Kosten von vor zehn Jahren bauen! Allein die Material Kosten dürften bis heute um 300 Prozent gestiegen sein.
    Teuer wird es bei solchen Projekten immer, wie BER, STUTTGART 21 ELFI oder der A49 bestens zeigt.
    Das sind sinnvolle Investitionen zum Wohl der Bürger in Alsfeld und Umgebung.
    Zweihundert Milliarden Euro haben wir (der Staat) zur Verfügung gestellt für Familien und Firmen zur Bewältigung der Pandemie. Was meiner Meinung nach im Gegensatz zum Neubau eines Krankenhauses bei Unternehmen nicht immer sinnvoll war.
    Anstatt wie so einige zu jammern, sollte man sich doch freuen wenn man ein neues bestens ausgestattetes und modernes Krankenhaus in Alsfeld bekommt.
    Wo bitte sind 90 Millionen Euro besser investiert als zum Wohl der Menschen?

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  2. Immer die gleiche Masche, wie es Schnitzel andeutet…BER lässt grüßen, der arme Steuerzahler wird immer mit dieser Masche „abgezogen“

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  3. Das war so wie so klar dass das Krankenhaus nicht gebaut wird!!! Wenn man sieht was für ein durcheinander im Krankenhaus herrscht, wie oft die Ärzte wechseln, oder sogenannte Spezialisten (ganze Teams) angepriesen werden, wobei keiner so richtig weiß warum diese die Klinik verlassen und gerade nach Alsfeld gewechselt sind.
    Das schafft kein Vertrauen in das Kreiskrankenhaus Alsfeld. Wie konnte man dieses Haus so runterwirtschaften??
    Da hilft auch kein ärztliches Versorgungszentrum mehr, das nur den Namen hat. Gerade in der Orthopädie ist der Name „Versorgungszentrum“ ein Witz. Viele Leistungen werden gar nicht angeboten.
    Zur Zeit ist im Prinzip das Krankenhaus nur noch für die Notversorgung da. Es ist zu befürchten dass es schließt. Ist das vielleicht von Anfang an so geplant gewesen?

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    1. Das ist die Vorstufe zur Schließung bzw. Verkauf.
      Die VB Politiker brauchen und möchten kein Krankenhaus. ( Zuschussbetrieb), einfacher geht es ohne.
      Zu den Zahlen;
      In 2012 waren es ca. 34 Mil. Euro
      In 2019 ca. 68 Mil. Euro und jetzt sollen es 98 Mil. Euro werden.
      Das alles für ein > hat aber damals der LR angekurbelt/beauftragt. Das kann man dann schlecht wieder einstellen)
      Mich wundert das er den GF dann doch entlassen hat 👍👍👍. War eindeutig eine zu späte Entscheidung.
      Die Beraterfirma ist mit Sicherheit noch da 🤨
      Man sollte mal eine Auflistung des gezahlten Honorars für alle Leistungen dieser Firma (letzten 20 Jahre )machen, auch die Tochterfirmen der Beraterfirma dabei nicht vergessen.
      Aber wer will das denn alles wissen, es interessiert nicht so wirklich.
      Archivartikel vom Kreiskrankenhaus ganz einfach mal ansehen.
      Man kann dann die Irrfahrt gut nachvollziehen.
      Allen eine schöne Woche, Ausnahme die GF vom Krankenhaus und der Landrat 😃👍

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      1. Hier wurde ein Teil vom Text entfernt.
        Und das alles für ein 142 Betten Haus
        Hier haben einige Herren richtig geschlafen.
        Die Beraterfirma macht „was sie will“ und der schwachen GF (Breitmeier) setzt nichts dagegen.
        Warum auch, die Beraterfirma hat den GF als „ Interims GF“ eingestellt, der GF wurde auch von der Beraterfirma (Tochter) bezahlt.
        Aber alles o.K. Der Landrat hatte es ja beauftragt 😇.
        Mit der späten Entlassung hatte der LR wohl mehr Arbeit.

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      2. Es werden Bereiche (Onkologie) geschlossen ohne große Rücksprache mit Dr Simon Becker, die Frauenärzte bekommen Ihre Praxisräume gekündigt.
        Es werden Mitarbeiter nach längerer Erkrankung nicht mehr Eingegliedert, ganz im Gegenteil (Mobbing), die Stelle wird „neu“ oder „anders“ besetzt. Man zieht vor Gericht und muss dann hohe Abfindungen zahlen, das wird aber in Kauf genommen.
        Der jetzige Personalchef ist seinen Aufgaben nicht gewachsen, mal sehen wie lange er das noch durchhalten kann.
        Die Verwaltung wird aufgebläht, der Personalchef bekommt neben den Mitarbeiter in der Personalstelle auch noch eine Sekretärin.
        >> brauch er wohl für sein Image 🤣
        Der Aufsichtsrat sollte sich mal darüber einen Überblick (letzten 3 Jahre)verschaffen:
        1. Anzahl der Mitarbeiter vor Gericht
        2. Höhe der gezahlten Abfindungen
        3. Begründungen zu den einzelnen Fällen.

        Anscheinend spielt hier Geld keine Rolle, man sieht dies alles an verschiedenen Indikatoren:
        1. Unzufriedenheit der Mitarbeiter
        2. Umgang mit Patienten
        3. äußeres Erscheinungsbild vom KKH
        – Eingangsbereich
        – Außenanlagen
        4. Irrfahrt bei der Planung, wie kann so etwas passieren. Hier haben wohl alle Versagt, der LR an der Spitze (Ist ja schon lange genug dabei)
        Es ist eine Schande zu sehen wie dies Haus
        Herunter gewirtschaftet wird.
        Es war mal ein gutes Haus, auch das Vertrauen der Bevölkerung war deutlich besser.

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  4. es ist schon etwas merkwürdig, dass der bericht an einem samstag von der pressestelle der kreises verbreitet wird – so der hr -, an dem auch der spd unterbezirk tagt, wo das anscheinend kein thema war – auch andere hiobsbotschaften und vermeintliche highlights kamen diese woche schlag auf schlag – und alles kurz nach der bundestagswahl – welch ein zufall!

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  5. Känguru ick hör‘ dir hopsen und den leeren Beutel schlabbern. Was für ein Schelmenstück. Erst wird mit künstlich herunter gerechneten Neubaukosten (siehe „Gut“-achten) die Entscheidung des Kreistags für diesen Neubau (statt Sanierung) herbei manipuliert. Am Ende laufen – wie von einigen bereits vorher gesagt – die Kosten völlig aus dem Ruder. Und wenn dann keine öffentlichen Finanzquellen zur Verfügung stehen, mit denen die bodenlosen Löcher gestopft werden (siehe Flughafen Berlin-Brandenburg), stehen die Bauherren belämmert vor ihrem Offenbarungseid und gehen mit dem Bettlerhut hausieren.

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    1. Vielleicht sollte man Kosten nicht „planen“, sondern realistisch BERECHNEN!

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  6. Der Kreistag bzw. die entsprechenden Ressorts sollten vllt. einmal beim Träger des Krankenhauses in Lauterbach anfragen, ob nicht eine Fussionierung beider Häuser endlich machbar – weil sinnvoll – wäre, um dann ein einzelnes neues großes Krankenhaus unter Leitung und Besitz beider Intitutionen (Kirche und Kreis) irgendwo aus dem Boden zu stampfen.
    Zentral zwischen beiden Städten (z. B. nördlich von Reuters) gäbe es rechts und links der Bundesstraße genügend Platz für ein Vorhaben dieser Größenordnung, dennoch wäre eine gewisse Nähe zur BAB A5 vorhanden. Und es läge dort in der „freien“ Natur.

    Vorteile u. a.:
    Kosteneffizienz durch Bündelung bei Anschaffung und Betrieb medizinischer (Groß-)Geräten (z. B. nur noch ein MRT, welches statt wie bisher nur tagsüber in einer Schicht, nahezu rund um die Uhr – zumindest in 2 Schichten – ausgelastet werden könnte, etc.).
    Beide Häuser stoßen derzeit an ihre kapazitiven Grenzen, zuzmindest personalbedingt. Das komplette Personal beider Häuser in einem Haus vereint könnte effizienter eingesetzt werden, (plötzliche) Schwankungen im Kunden-/Patientenaufkommen sowie beim Personal (Urlaub/Krankheit) könnten so leichter aufgefangen werden, da der Personalstamm pro Patient/Kunde auf einen Schlag größer ist.
    Medizinische/s Personal/Know How/Strukturen würde sich sinnvoll ergänzen und erweitern lassen. Noch nicht vorhandene medizinische Sparten könnten wegen der Größe des Krankenhauses Einzug halten, die „Rundum Versorgung“ somit erheblich verbessert werden.
    Der Straßenverkehr in beiden Städten – vor allem die direkten , starkfrequentierten Zufahrtswege – wäre entsprechend entlastet, die städtische Umwelt (Lärm, Abgase) damit weniger belasstet.

    und, und, und….

    Nachteile:
    Kunden/Patienten/Besucher hätten u. U. längere Anreisewege als bisher, was m. E. nicht ins Gewicht fallen sollte, da sich die medizinische Versorgung durch den Zusammenschluss verbessert.

    Wir Vogelsberger möchten doch eine erstklassige medizinische Versorgung, dafür braucht es ein klares finanziell machbares Konzept. Eine Fusion käme dem (finanziell) Machbaren m. E. ein Stück näher.

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    1. @MMW666

      Sorry, das ist ein ziemlich sinnbefreiter Vorschlag. Nachdem erst vor Kurzem zig Millionen in das Eichhofkrankenhaus investiert worden sind, wäre es herausgeschmissenes Geld ein nagelneues Krankenhaus für beide Städte in die Pampa zu setzen. Was wollen Sie dann mit dem für teures Geld neu sanierten Eichhof-Krankenhaus dann machen? Dort Marmelade in den OP-Sälen herstellen? Oder eine Nudelfabrik?

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  7. Fast 100 Millionen Euro für ein Krankenhaus? Irgendwer hat da wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Der Kreis sollte hier die Notbremse ziehen.

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