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Spatenstich zum neuen Hotelgebäude auf dem Gelände der ehemaligen Pfeifenfabrik in AlsfeldDie Raab’sche Villa wird zum „hôtel villa raab“

ALSFELD (ls/ol). Zunächst waren es nur Gerüchte, doch seit April des letzten Jahres ist es klar: Auf dem Gelände der Villa Raab in Alsfeld soll ein Hotel entstehen. Zusammen mit den Betreibern vom „hôtel schloss romrod“ hat das Unternehmer-Ehepaar Ralf und Tanja Bohn das Konzept für das neue Hotel entwickelt. „hôtel villa raab“ soll es heißen und schon 2019 eröffnen. An diesem Dienstagnachmittag war der offizielle Spatenstich für den Beginn der Bauarbeiten.

Mittlerweile laufen die Sanierungsarbeiten in der alten denkmalgeschützten Villa auf Hochtouren und sind im vollen Gange. 2014 hat das Alsfelder Unternehmerpaar Bohn das Gebäude samt Gelände gekauft und knapp zwei Jahre später stand fest: Auf dem großen Areal, wo vorher die alten Fabrikhallen standen, soll ein Hotel entstehen. „Schon seit 2016 ist das Projekt in unseren Köpfen und wir wollen es heute endlich in die Bahn bringen“, eröffnete Bastian Heiser vom Romröder Hotel. Zusammen mit den Betreibern des „hôtel schloss romrod“, Nico Döring und Andreas Otterbein, dem Ehepaar Bohn, Kasten Schmidt und Stefan Strack vom ausführenden Architekturbüro „Schmidt und Strack“, sowie dem Architekten der Villa, Jochen Weppler, Bürgermeister Stephan Paule und dem Wirtschaftsförderer Uwe Eifert, eröffnete Heiser mit dem offiziellen Spatenstich die Bauarbeiten zum neuen Gebäude des Hotels. Heiser selbst übernehme im künftigen Hotel die Geschäftsleitung.

Drei Gebäude mit insgesamt 39 Zimmern und einem modernen Tagungsraum mit freiem Blick auf die Jugendstilvilla sollen dabei errichtet werden. „Die Gebäude werden sich von außen an die alten Mühlengebäude orientieren“, erklärte Karsten Schmidt. Eine Kombination aus Historie und Moderne sei bereits seit Jahren eine erfolgreiche Besonderheit vom Romröder Hotel und soll auch im Hotel der Villa Raab fortgeführt werden, wie Geschäftsführer Heiser ausführte. Auch der Bachlauf soll weiterhin integriert werden – zwei Stege sollen den Weg zur Villa ebnen.

Mit dem Spatenstich können die Bauarbeiten um das neue Hotel endlich beginnen. 2019 soll es bereits eröffnet werden – wenn alles gut laufe. Fotos: ls

 Gastronomisches Konzept als Alternative

Eng vernetzt sollen nicht nur das Hotel und die Villa sein, sondern auch die Verbindung zu „hôtel schloss romrod“ soll deutlich sein. „Wir haben im Schloss einen großen Nachfrageüberschuss. Etwa 800 Hochzeitsanfragen und 800 Tagungsanfragen erreichen uns im Jahr von denen wir momentan etwa 150 Hochzeiten und 300 bis 350 Tagungen realisieren. Für 2018 haben wir sogar verstärkt Sonntagshochzeiten verkauft, um der Nachfrage gerecht zu werden“, erklärte Heiser. Der häufigste Absagegrund seien die fehlenden Kapazitäten. Das soll sich mit dem „hôtel villa raab“ ändern. Insbesondere im Hochzeits- und Tagungsbereich wolle man damit eine Nachfragelücke schließen.

„Eine weitere Besonderheit wird das gastronomische Konzept für die Region werden. Die Alsfelder bekommen ein Wohnzimmer, in dem sie sich treffen können. Zum Frühstück, Mittagessen, zum Kaffee oder auch am Abend für mehr Geselligkeit“, erklärte der Geschäftsführer. Das gastronomische Konzept soll sich auf regionale, wertige, aber bezahlbare Gerichte belaufen. Gut-Bürgerlich soll es sein. Eventuell sogar mit Gerichten, die man damals bereits kannte. „Wir wollen eine Alternative zu Pizza und Pasta in Alsfeld bieten“, ergänzte Heiser.

Alle Beteiligten beim Spatenstich.

„hôtel villa raab“ als emotionales Projekt für die Region

„In der Region, für die Region“, waren sich Ralf Bohn und Bastian Heiser über die Konzeptidee einig. So wolle man den Alsfeldern ein bisschen ‚ihre‘ Villa wieder zurückgeben und erlebbar machen, wie Heiser ausführte. Das liege allen beteiligten besonders am Herzen. „hôtel villa raab“ sei ein emotionales Projekt für die Alsfelder, aber auch ein wirtschaftliches Projekt für die Region, bei dem insgesamt 27 neue Arbeitsplätze geschaffen und bundesweite Gäste nach Alsfeld gezogen werden sollen. Auch Bürgermeister Stephan Paule freute sich über den Beginn der Bauarbeiten. „Endlich wird ein Leerstand wieder mit Leben gefüllt“, sagte der Rathauschef zum Spatenstich. Alsfeld sei ein Ort, an dem sich etwas entwickeln könne – das zeige dieses Projekt besonders.

„Wir freuen uns über den nächsten Abschnitt, der heute seinen Anfang findet“, gaben Tanja und Ralf Bohn bekannt, die von Beginn an mit allen Beteiligten viel Leidenschaft in das Projekt investiert haben. Gemeinsam fiebere man der Eröffnung in 2019 entgegen. Denn dann soll in der Villa Raab und im „hôtel villa raab“ wieder gegessen, getrunken, gefeiert, getagt und geschlafen werden – so, wie es früher einst gewesen ist. Übrigens: Auch in der Villa selbst hat sich seit dem Beginn der Bauarbeiten einiges getan, davon konnte man sich in einem anschließenden Rundgang selbst überzeugen.

Eindrücke von den Baufortschritten in der Villa:

Lesen Sie hier die ganze Geschichte über die Entwicklung der Villa Raab:

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Ein Gedanke zu “Die Raab’sche Villa wird zum „hôtel villa raab“

  1. Aber bitte dieses wunderschöne alte Haus nicht auch mit so einem neumodischen Glaselement verunstalten, wie das Romröder Schloss mit diesem unpassenden Ungetüm von Aufzug im Innenhof!

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