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Neuer Name, neue Besitzer: Ehrlich&Laut-Festival erstrahlt 2018 in neuem GlanzAus „Ehrlich&Laut“ wird „Tage des Donners“

ALSFELD (sd). Das „Ehrlich&Laut“-Festival ist mittlerweile zu einer festen Große im Bereich der Rock-Festivals in Deutschland geworden und findet bereits seit einigen Jahren in Alsfeld statt. Pünktlich zur Festivalsaison im Sommer, verwandelt sich das Gelände rund um die Hessenhalle regelmäßig zu einer Zeltstadt mit tausenden musikbegeisterten Besuchern. Jetzt hat das Festival allerdings zwei neue Besitzer und die wollen aus dem bekannten Musikfestival eine neue Veranstaltung machen.

Timo Hofmann und Steffen Kiederer sind keine Unbekannten in der Festivalbranche, ganz im Gegenteil. Seit vielen Jahren schon organisieren sie zusammen das Musikfestival „Größte Onkelz Nacht Deutschlands“ – kurz: G.O.N.D. – auf dem zu Ehren der Rockband  Böhse Onkelz neben einigen Coverbands hauptsächlich Deutschrock- und Punk-Bands auftreten. Jetzt gehört den Veranstaltern auch noch ein zweites Festival: Das Ehrlich&Laut-Festival (E&L) – das hat allerdings kurzerhand einen neuen Namen bekommen.

„Tage des Donners“ heißt das Alsfelder Musikfestival unter den neuen Besitzern und einen neuen Termin gibt es auch. Warum sie das Festival übernommen haben, wie es dazu kam, was sich die Veranstalter dafür ausgedacht haben und warum ein neuer Name und ein neues Datum wichtig sind, das verrieten die sie in einem Interview.

Interview mit Timo Hofmann und Steffen Kiederer

Was hat euch überzeugt, das Ehrlich&Laut-Festival zu übernehmen?

Das Ehrlich&Laut-Festival wurde uns vom vorhergehenden Veranstalter angeboten, da er es nicht mehr veranstalten wollte und da haben wir zugeschlagen.

Was macht für euch den Charme diese Festivals aus?

Die Veranstaltung war eine feste Größe im „Szene“-Kalender und existiert ja bereits seit vielen Jahren. Deshalb hat für uns die Übernahme Sinn gemacht.

Was muss aus eurer Sicht passieren, das Ehrlich&Laut-Festival wieder im Glanz erstrahlen zu lassen?

Wir haben mit der E&L viel vor. Nach unzähligen Gesprächen unter anderem mit diversen Bookingagenturen und auch mit den ursprünglichen Gründern des Festivals, hat sich leider heraus gestellt, dass die Veranstalter vor uns wohl sehr viele seltsame Dinge – speziell mit den gebuchten Bands – gemacht haben. Uns hat man daher von mehreren Seiten nahegelegt, in unserem und im Interesse der Fans, das Festival umzubenennen. Warum? Weil viele Booker, das sind die Leute die das Buchen der Bands bezüglich Konzerten und Open-Airs übernehmen, wie auch Bands selbst, beim Namen E&L schon von vorne herein dicht machen.

Diesen Tipp, der wirklich von diversen Seiten unabhängig voneinander kam, nehmen wir natürlich gerne dankend an. Letztendlich im Interesse der Fans, die ja ein fettes Line-Up erwarten. Das Ganze hat sich perfekt mit der Tatsache gedeckt, dass wir uns bereits vor drei Jahren die Namensrechte von „Tage des Donners“ (T.D.D) haben schützen lassen und ein Festival unter diesem Namen veranstalten wollten. Also lag es nahe, den Name E&L leider einzustampfen und dem Kind einen neuen Namen und ein besseres Image zu geben. Eine alternative Lösung gibt es nicht, wenn dort wieder geile, große Acts spielen sollen.

Die glorreichen Tage des Ehrlich&Laut wieder aufleben lassen

Euch gehört mit dem G.O.N.D bereits eines der bekanntesten Festivals Deutschlands und über die Grenzen hinaus. Das habt ihr eigenständig auf die Beine gestellt. Was ist am Ehrlich&Laut anders?

Wie gesagt, wir müssen an der Stelle hier jetzt für „Tages des Donners“ sprechen. Hier wird es sich natürlich nicht um einen G.O.N.D.-Abklatsch handeln. Es geht vielmehr um ein neues knallhartes und vor allem cooles kleines Festival mit korrekter Mucke und Bands. Rock, Metal, Punk, Ska und vielem mehr. Auf der E&L haben ja auch früher schon immer Bands aus den verschiedensten Richtungen gespielt, so dass es eine tolle Mischung der Genres gab. Das wollen wir wie in den glorreichen Tagen der E&L wieder aufleben lassen. Alles sicherlich ein bis zwei Nummern kleiner als bei der G.O.N.D. – dafür aber sicher nicht weniger geil. Es sollen damit gerne auch G.O.N.D.-Besucher angesprochen fühlen. Aber auch das Publikum, das sich vielleicht an dem „O“ innerhalb der G.O.N.D. stört – und davon gibt es einige. Das lassen wir gelten und akzeptieren wir auch. Es ist völlig ok und jeder einzelnen Person ist es selbst überlassen, ob er die Onkelz nun geil findet oder nicht (mehr) mag.

Wo könnte es im Gegensatz zur G.O.N.D. Probleme geben?

Größere Probleme bezüglich des Line-Ups wollen wir ja mit der Namensänderung umgehen. Von daher sehen wir keine unlösbaren Probleme.

Bei so vielen Baustellen, wird die E&L da nicht vielleicht stiefmütterlich behandelt?

In keinem Fall. Jedes der beiden Festivals ist wichtig und „Tage des Donners“ wird sicherlich durch unsere langjährige Erfahrung von der G.O.N.D. und durch unsere Kontakte in der Branche profitieren. Wir wollen mit T.D.D. einfach ein Festival schaffen, dass sich von anderen Festivals in unserem Genre unterscheidet und seinen eigenen Charme besitzt.

Jetzt steht es offiziell fest: Neuer Termin statt im Sommer im Frühjahr

Die Gerüchteküche brodelt, wird „Tage des Donners“ einen neuen Standort bekommen und wird es zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden?

Achtung, jetzt wird es konkret: „Tage des Donners“ wird vom 26. – 29. April in Alsfeld in der Hessenhalle stattfinden. Wir wollten die Location erhalten, weil die Hessenhalle eine super Veranstaltungshalle ist – wir werden auch wahrscheinlich alle drei Hallen nutzen – und es Zelt- und Parkplätze direkt bei der Halle gibt. Den neuen Zeitpunkt haben wir bewusst gewählt, da die Festivaldichte in den Sommermonaten doch recht hoch ist und ein Indoor-Festival im August, wie es bisher stattfand, keinen Sinn macht und für ein Open-Air waren die letzten Besucherzahlen der E&L einfach zu gering. Wir schließen aber nicht aus, wenn wir wieder an alte Zeiten anknüpfen können, dass aus „Tage des Donners“ auch mal wieder ein Open-Air werden kann.

Ist eine zeitliche Zusammenführung wie bei Rock im Ring und Rock im Park denkbar?

Nein, da sich diese beiden Festivals ja auch vom Line-Up her deutlich unterscheiden soll und zeitlich viel zu weit auseinander liegen.

Wie sieht es mit dem LineUp aus, wird der Stile beibehalten oder möchtet ihr etwas ganz Neues an den Start bringen?

Wie oben bereits erwähnt, wollen wir den Charme der ruhmreichen Tage der E&L beibehalten und planen ein sehr abwechslungsreiches Line-Up aus verschiedenen Genres, gespickt mit dem ein oder anderen neuen Highlight.

Laut Fanaussagen war das Ehrlich&Laut 2013 am besten. Wollt ihr genau da wieder anknüpfen? Wir es Open Air stattfinden?

Bezüglich den Besucherzahlen wollen wir natürlich wieder genau dort hin. Wir betonen aber inzwischen seit über einem Jahrzehnt, dass in unseren Augen eine Veranstaltung oder ein Festival wie wir es machen, nicht nur deshalb geil ist, weil es ausverkauft ist oder weil „nur“ 15.000 statt 20.000 Besucher da sind. Dazu gehört doch viel mehr. Wir waren schon auf 1.200 Mann Festivals, auf denen es cooler war als auf dem Highfield mit über 50.000 Leuten. Von dem her hoffen wir, dass es selbst bei 1.500 oder 2.000 Leuten im ersten T.D.D.-Jahr richtig abgeht und die Leute ultra Spaß haben werden – egal wie viele das erste Mal kommen. Hauptsache alle fahren danach heim und sagen sich ‚Alter, wie fett war das denn! Nächstes Jahr wieder‘.

„Letztendlich muss es für die Fans geil werden“

Was muss aus eurer Sicht passieren, das Ehrlich&Laut-Festival wieder im Glanz erstrahlen zu lassen?

Wir hoffen, durch eine gute Organisation, den neuen Namen, ein tolles, interessantes und abwechsreiches Line-Up, dem geänderten Termin, die Hinzunahme aller Hallenteile und die Beibehaltung des Standorts den Besuchern ein geiles Festival zu bieten, das bei den Leuten ankommt und zu dem man gerne jedes Jahr wieder hinfährt.

Wir versuchen durch Gespräche mit den Besuchern, den Bands, den ursprünglichen und auch den letzten Organisatoren, das Gute herauszufinden und zu bewahren und die Dinge, die nicht gut gelaufen sind, abzustellen oder zu verbessern. Wir sind offen, für konstruktive Vorschläge und Kritik und sehen darin auch die Chance, in dem wir diese Gespräche suchen. Letztendlich muss es für die Fans geil werden.

Eure abschließenden Worte?

Wir würden uns einfach freuen, wenn man uns vonseiten der Besucher eine echte Chance gibt, uns zu beweisen. Wir werden uns hier – wie auch bei der G.O.N.D. – volle Kanone ins Zeug legen, um den Leuten ein amtliches Festival-Brett vor den Latz zu knallen, auf das sie sich von Jahr zu Jahr erneut freuen können und auf das man gerne immer wieder geht.
Kommt vorbei 2018, schaut euch das Festival an, macht euch selbst ein Bild davon, feiert mit uns und den Bands und erzählt es jetzt schon euren Kumpels und Kollegen.
Wir jedenfalls freuen uns jetzt schon.

Das Interview wurde geführt von Stefanie Dettmar, im Auftrag von DasROCKT und Oberhessen-live zur Verfügung gestellt.

7 Gedanken zu “Aus „Ehrlich&Laut“ wird „Tage des Donners“

  1. Bin neutral,tendiere aber zur Frau Nenner.
    Bei einem Kommentar kommt mir ein Bericht, eines Evolutionsforschers in den Sinn, der vorhergesagt dass sich die Menschheit wieder zurückentwickelt. Das könnte ein Indiz sein.

  2. Mein Beileid an Wacken! Und der Zusammenhang zwischen dem „Kleinen und dem Großen“ ist halt für manche zu weit weg. Weltpolitik war vielleicht das verkehrte Wort gewesen, besser wäre Welt-Umweltpolitik gewesen. Man schaue sich nur den Dreck, Abfall und Lärm nach einer solchen,verhältnismäßigen kleinen Veranstaltung in Alsfeld,an. Wer meint mehr erleben zu wollen kann in Wacken oder in einer Großstadt sein Glück probieren. Leider ändert das nichts an dem Problem. PS: Ich bin keine Grüne weiß aber dass immer die anderen das Problem sind!? Wie war das? Wenn der letzte Baum der letztze Fisch……… dann werden wir merken dass man Geld (Gesundheit,Lebensqualität)nicht essen und trinken kann.

  3. Bärbel Nenner, da fehlen mir die Worte! Was hat den die Weltpolitik mit einem Festival zu tun? Ich gehe mal von aus das sie bei den verkappten grünen sind. Wenn ihnen diese Musik nicht gefällt, dann brauchen sie sie ja nicht zu hören. Musik ist halt Geschmackssache! Und wenn ich das immer höre „die armen Anwohner“ Dann ist es mal drei Tage etwas lauter. Etwas Toleranz würde ihnen nicht schaden. Nehmen sie sich mal ein Beispiel an Wacken. Da macht das ganze Dorf mit und da geht es eine Woche lang rund.

  4. Braucht keiner!! Aber gut für Leute die durch vorherige Konzerte hörgeschädigt sind. Durch den extremen Lärm (Geschrei) wird dann vielleicht noch noch etwas wahrgenommen. Schlimm aber für die Anwohner!Gut für die Stadt(Einnahmen). Wenn man das auf die Weltpolitik bezieht,heißt das egal Gesundheit, Lebensqualität, Umweltverdeckung, Meeresverseuchung, Luftverschmutzung u.s.w. egal. Die anderen sind es. Es gibt Länder da kann man nicht mehr Atmen, die Meere sind verdreckt mit Plastik und im Kleinen passiert das auch in Alsfeld. So wie,auf der Welt sagt man, ist doch nicht bei mir. Aber „Morgen“ ist ein neuer Tag, wer kommt denn jetzt dran??? Die Bürger werden gegeneinander ausgepielt.

  5. Bin gespannt was für Bands antreten werden.Hoffe auch auf etwas Metal a la Sepultura
    oder so.Viel Erfolg!

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