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Ruhestand: Albert-Schweitzer-Schule startet ohne Hans Heinrich März in das neue SchuljahrEin „akribischer Tag- und Nachtarbeiter“ nahm Abschied

ALSFELD (ol). Die Liste seiner Funktionen und Aufgaben ist lang geworden über die Jahre – Hans Heinrich März, mit vierzig Jahren Dienstzeit der längstgediente Lehrer an der Albert-Schweitzer-Schule, hat viel bewegt, viele Schülergenerationen begleitet und in vielen Belangen maßgeblich an der Schulentwicklung mitgewirkt. In der letzten Gesamtkonferenz vor den Sommerferien hieß es Abschiednehmen. Hans Heinrich März geht in den Ruhestand – wohlverdient ganz sicherlich, doch er wird vermisst werden, insbesondere als Ratgeber und Unterstützer des Kollegiums, wie Schulleiterin Elisabeth Hillebrand betonte.

Sie ließ die Stationen von März‘ Schullaufbahn vor der Lehrerschaft und vielen Gästen noch einmal Revue passieren: Von seinem Start als Studienreferendar im Herbst 1978 bis hin zu seiner Ehrung des Landes Hessen zum 40-jährigen Dienstjubiläum Anfang dieses Jahres. Nach seiner Referendarzeit wurde März als Studienrat zur Anstellung übernommen, nur drei Jahre später folgte seine Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit, 1991 wurde er Oberstudienrat. Das teilte die Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld in einer Presseinformation mit.

März habe während seiner Arbeit an vielen Meilensteinen der Schulentwicklung mitgearbeitet, wie Hillebrand ausführte: So war er maßgeblich an der Erarbeitung und Weiterentwicklung des Konzeptes der Eingangsstufe 5/6 beteiligt und holte für Präventionsmaßnahmen und Sozialtrainings vermehrt außerschulische Partner an Bord: Mit Wolfgang Weiser von der Fachstelle für Suchtprävention entwickelte und veranstaltete er lange Zeit die Erlebniswanderwoche für die sechsten Klassen im Selbstversorgerhaus in Dietges, auch die Kooperation mit dem Café Online, der Alsfelder Einrichtung für schulbezogene Jugendarbeit, hat er mit ins Leben gerufen und mit diesen Tätigkeiten den Grundstein für die Schulsozialarbeit an der Albert-Schweitzer-Schule gelegt, die heute auf sehr professionellem Niveau arbeitet und mit vielen externen Stellen kooperiert.

Viele Gäste zur Verabschiedung anwesend

Wie viele Weggefährte aus März‘ Schullaufbahn war auch Weiser zu der Verabschiedung in die Schule gekommen. Neben ihm wohnten der ehemalige Schulleiter Konrad Rüssel, der ehemalige stellvertretende Schulamtsleiter Christoph Fellner von Feldegg und Ingrid Leitold, mit der März gemeinsam die Bibliotheksarbeit der Albert-Schweitzer-Schule vorangetrieben hat, der Verabschiedung bei. Sie alle fanden lobende und rührende Worte für den scheidenden Lehrer, ein Urgestein der Schule, ein Lehrer aus Begeisterung.

Die Aufzählung von März‘ Tätigkeiten und Verdiensten war damit doch noch längst nicht zu Ende: März war Gründungsmitglied des Vereins der Freunde und Förderer der Albert-Schweitzer-Schule und dort lange Zeit im Vorstand tätig, unter anderem als Verbindungslehrer zwischen dem Kollegium der ASS und dem Verein. Von großer Bedeutung und Ausdauer sind auch März‘ gewerkschaftliche Aktivitäten geprägt. Fast dreißig Jahre lang war er Mitglied im Personalrat, davon von 2004 bis 2016 Vorsitzender. März war Vertrauensmann der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) an der ASS und Gewerkschaftsbeauftragter der GEW im Personalrat. „Besonders in diesen Eigenschaften war er ein wichtiger Ansprechpartner für alle Kolleginnen und Kollegen“, würdigte Hillebrand März‘ Engagement; es habe vermutlich niemanden gegeben, der nicht irgendwann von seiner Erfahrung und Expertise hat profitieren können.

Ein Abschied, der schwer fällt

Als ein weiteres Verdienst dieses, wie Hillebrand sagte, „akribischen Tag- und Nachtarbeiters“ hob die Schulleiterin den Aufbau der Schulbibliotheken an den Standorten in der Schillerstraße und in der Krebsbach hervor. Eine letzte Folie der Präsentation, die das Wirken dieses rührigen Pädagogen nachvollzog, trug schließlich nur noch den Titel „Und noch viel, viel mehr…“. Dort aufgeführt waren März Tätigkeiten bei der Konzeptionierung des „Hessencampus Vogelsberg“, sein Einsatz als Datenschutzbeauftragter und Sicherheitsbeauftragter der Schule, die langjährige Organisation von Mathematikwettbewerben, die AG-Angebote zur „Philatelie in der Schule“, die Tätigkeit als Mentor von Studienreferendaren und sein Einsatz in der Lehrerfortbildung für einen veränderten Mathematikunterricht am Gymnasium.

Und was noch? Genau! Eigentlich war Hans Heinrich März ja Lehrer für Mathematik und Physik. Viele, viele Schülerinnen und Schüler hat er durch die Mittel- und Oberstufe begleitet, fast ungezählte Klassenleitungen hatte er inne, er leitete Grund- und Leistungskurse und war ganz nebenbei auch einer der ersten, der seinerzeit die IT an der Schule einführte und den Schülerinnen und Schüler damit sehr früh neue, wichtige Perspektiven aufzeigte. So einen gehen zu lassen, fällt schwer, ihm seinen Ruhestand zu gönnen, leicht. Da waren sich alle Anwesenden, die den scheidenden Lehrer mit viel Applaus bedachten, am Ende einig.

Ein Gedanke zu “Ein „akribischer Tag- und Nachtarbeiter“ nahm Abschied

  1. Ich freue mich für ihn, daß er seinen (berechtigterweise so positiven) „Nachruf“ zu Lebzeiten lesen kann und drücke ihm sämtliche Daumen für einen genußvollen und möglichst langen (Un-?)Ruhestand bei guter Gesundheit. :)

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