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Zu Gast bei einer Probe für das fünfte Wintermärchen: 13 engagierte und motivierte Schauspieler. Wer ist Wer im Wintermärchen?Wer ist wer im Wintermärchen: Darf ich vorstellen?

ALSFELD (ls). Fast könnte man es mit einem Klassenzimmer einer Schauspielschule verwechseln: Vorne eine kleine Bühne, dahinter Stühle, auf denen sich die engagierten Schauspieler tummeln, davor der Regietisch, an dem Johanna Mildner Platz genommen hat. Mit liebevoller Strenge gehen sie, Szene für Szene durch. In Wirklichkeit ist es aber ein kleiner Raum im Freiwilligenzentrum in Alsfeld, wo seit dem Ende der Sommerferien die Proben für das Wintermärchen laufen.

In weniger als einem Monat geht es los: Das diesjährige Alsfelder Wintermärchen. Während schon seit geraumer Zeit die Vorbereitungen für Kostüme laufen und mittlerweile fast abgeschlossen sind, treffen sich auch die 13 Schauspieler seit den Sommerferien zu regelmäßigen Probeterminen.

Wer spielt alles mit? Wer sind die Personen hinter den schillernd bunten Kostümen eigentlich und wie kamen sie zum Schauspiel? Oberhessen-Live war vor Ort und hat gefragt: Wer ist eigentlich wer: Darf ich vorstellen…?

Aaron Andersen, 16 Jahre – Prinz Leonhard

„Ich bin 2013 zu der Marktspielgruppe dazu gestoßen. Johanna hatte damals meine Mutter gefragt, ob ich nicht eine Rolle übernehmen möchte und ja, so kam ich hier her. Damals natürlich noch jünger und mittlerweile mein drittes Jahr. Mir gefällt meine Rolle sehr gut. Es ist eine Mischung aus Böse und Gut und es macht Spaß das auf der Bühne darzustellen.“

Aaron Anderson spielt nicht nur den Prinz Leonhard im Stück, sondern sorgt auch für tänzerische Einlagen. Foto: kiri

Aaron Anderson spielt nicht nur den Prinz Leonhard im Stück, sondern sorgt auch für tänzerische Einlagen. Foto: kiri

Konrad Friedrich Dietring, 11 Jahre – Das singende springende Löweneckerchen

„Seit den Osterferien bin ich dabei. Ich hatte mir das letzte Wintermärchen angesehen und das hat mir sehr gut gefallen. Ich wollte schon immer mal schauspielern und dann hat mein Stiefvater das in die Wege geleitet. Was mit am besten gefällt? Einfach das kleine komische Vögelchen zu sein.“

Wer darf bei diesem Märchen nicht fehlen? Natürlich das singende springende Löweneckerchen selbst: Konrad Friedrich Dietring. Foto: kiri

Wer darf bei diesem Märchen nicht fehlen? Natürlich das singende springende Löweneckerchen selbst: Konrad Friedrich Dietring. Foto: kiri

Lea Boksgorn, 14 Jahre – Lilly

„Ich spiele schon seit acht Jahren bei der Marktspielgruppe mit, aber mit Johanna zusammen sind es jetzt sechs Jahre. Mein Bruder hatte damals schon mitgespielt und durch ihn bin ich auch hier gelandet. Ich freue mich besonders auf die letzte Szene des Stückes – das ist die Hochzeitsszene – weil mir mein Kleid besonders gut gefällt.“

Lilly, die von Lea Boksgorn gespielt wird, zusammen mit ihrem Vater, Holger Meier Schnabl. Foto: kiri

Lilly, die von Lea Boksgorn gespielt wird, zusammen mit ihrem Vater, Holger Meier Schnabl. Im Hintergrund: Charlotte Ebert und Helene Benz, die Lillys zwei Schwestern spielen. Foto: kiri

Lis Römer, 11 Jahre – Löwin Zora

„Letztes Jahr war mein erstes Jahr beim Wintermärchen, da habe ich angefangen. Ich habe vorher schon das Rotkäppchen für die Marktspielgruppe gespielt und das hat mich wirklich viel Spaß gemacht und da hat meine Mutter gesagt, ich soll doch mal die Johanna fragen, ob ich nicht auch beim Wintermärchen mitmachen möchte und dann war ich einmal bei der Probe dabei und das hat mir gut gefallen. So kam es, dass ich dabei bin. Mir gefällt besonders die Wendung im Stück. Erst denkt man, es wird alles gut und dann vielleicht doch nicht. Ich will jetzt nicht zu viel verraten.“

Bei dieser Probe stand ihre Szene im Hintergrund: Liz Römer und Diyar Ilhan als die zwei Löwen - eins kann man verraten: es wird witzig. Foto: kiri

Bei dieser Probe stand ihre Szene im Hintergrund: Lis Römer und Diyar Ilhan als die zwei Löwen – eins kann man verraten: es wird witzig. Foto: kiri

Diyar Ilhan, 14 Jahre – Löwe Oskar/Regieassistent

„Vor fünf Jahren habe ich angefangen im Wintermärchen mitzuspielen – also 2013. Ich wollte früher immer alles werden, was meine Schwester werden wollte. Sie wollte Schauspielerin werden, also wollte ich das auch. Daraufhin haben wir uns bei einer Agentur beworben, aber wir hatten natürlich keine Erfahrungen – also hat es nicht geklappt. Meine Schwester hat es danach gelassen, aber ich habe es weiter probiert. Irgendjemand – ich weiß nicht mehr genau ob meine Schwester oder mein Vater – hat dann hier bei der Marktspielgruppe, also bei Johanna angerufen und dann sind wir mal vorbei gekommen.

Und so ging es dann weiter. Ich habe mittlerweile mehr Erfahrung gesammelt und war auch bei den letzten Bad Hersfelder Festspielen dabei und will auch unbedingt mit der Schauspielerei weiter machen, es wäre schade jetzt aufzuhören. Das ist eigentlich nicht wirklich mein Lieblingsstück, weil ich die Geschichte nicht kannte und ich das Ende nicht so gut finde. Ich bin ja auch Regieassistent und das macht mir wirklich Spaß. Normalerweise stotterte ich auch, und wenn ich auf der Bühne stehe, dann ist das wie verflogen, das gefällt mir am Besten.“

Oskar und Zora, die zwei Löwen. Gespielt von Diyar Ilhan und Liz Römer. Foto: kiri

Oskar und Zora, die zwei Löwen. Gespielt von Diyar Ilhan und Lis Römer. Foto: kiri

Helene Benz, 14 Jahre – Eine der Schwestern

„In diesem Jahr bin ich das erste Mal dabei, also ist das singende springende Löweneckerchen mein erstes Stück. Dazu gekommen bin ich durch Diyar. Wir kennen uns durch Skifreizeiten und ich habe ihm mal erzählt, dass ich gerne schauspielern möchte und er hat mich praktisch dazu geholt. Ich finde das Stück wirklich klasse und freue mich es endlich auf der großen Bühne spielen zu können.“

Ob sich Lillys Schwestern hier zu etwas verführen lassen? Man darf gespannt sein. Foto: kiri

Ob sich Lillys Schwestern hier zu etwas verführen lassen? Man darf gespannt sein. Foto: kiri

Charlotte Ebert, 16 Jahre – Die andere Schwester

„Eigentlich bin ich schon länger dabei als Johanna. Ich glaube, ich habe 2009 oder 2010 angefangen, also seit ich etwa neun oder zehn Jahre alt bin. Damals bin ich mit einer Freundin zur Marktspielgruppe gekommen, die selbst mittlerweile schon nicht mehr spielt. Ich mag das Stück gerne und auch meine Rolle. Sie wird leicht dümmlich dargestellt aber am besten finde ich die Kostüme.“

Auch der Laufbursche Ali, gespielt von Lorenz Rüdiger darf nicht fehlen. Hier in der Mitte. Foto: kiri

Auch der Laufbursche Ali, gespielt von Lorenz Rüdiger darf nicht fehlen. Hier in der Mitte. Foto: kiri

Lorenz Rüdiger, 13 Jahre – Laufbursche Ali

„Ich spiele, glaube schon seit vier Jahren mit und mittlerweile beim fünften Stück. Charlotte hat mich mit hier her gebracht: sie hatte es meiner Schwester vorgeschlagen und da bin ich mitgegangen. Ich finde es gut, dass das Stück moderne und märchenhafte Elemente miteinander vereint. Dass ich das Tablet benutzen kann, ist super. Ständig muss ich muss dem Räuber erklären, wie toll die moderne Technik ist und das gefällt mir.“

Vicky Gabriel, 47 Jahre – Böse Zauberin

„Angefangen habe ich auch 2013. Johanna hatte damals gefragt, ob Aaron die Rolle übernehmen möchte und ein paar Wochen später kam sie und suchte jemanden, der Rotkäppchens Großmutter auf Englisch spielen könnte und das war so mein Einstieg in die Gruppe. Daraufhin habe ich dann die Katharina für den Nachtwächterrundgang übernommen und dann habe ich im ersten Wintermärchen mitgespielt. Seit dem gehöre ich so zu dem laufenden Zubehör.

Vicky Gabriel freut sich endlich mal keinen "guten" Charakter zu spielen. Die böse Zauberin ist eine echte Herausforderung für sie. Foto: kiri

Vicky Gabriel freut sich endlich mal keinen „guten“ Charakter zu spielen. Die böse Zauberin ist eine echte Herausforderung für sie. Foto: kiri

Mir macht am Schauspielern besonders die absolute Konzentration auf eine Sache Spaß, die einfach alles andere ausschließt. Ich finde es spannend so viele Emotionen, Charaktere und Lebenssituationen wie möglich auszuprobieren. An der Arbeit hier in der Marktspielgruppe gefällt mir sehr gut zusammen mit Aaron ein Hobby zu teilen, das ist wirklich unheimlich schön. Außerdem ist es eine Herausforderung eine böse, verrückte Rolle zu spielen. Das habe ich vorher noch nie getan. Vorher war ich immer die liebe und gute Fee und es ist wirklich schön zu sehen, wie die andere Seite so ist.“

Holger Meier Schnabl, 56 Jahre – Vater/Mond

„Ich bin seit 2001 in der Marktspielgruppe und auch seit dem direkt mit in der Märchengruppe und immer aktiv im Einsatz. Alles, was dem Publikum Spaß macht gefällt mir – und das gefällt mir besonders an diesem Stück: es wird dem Publikum Freude bereiten – ich bin eben Schauspieler. Das Beste am Schauspielern ist, dass ich alles spielen kann. Man kann verschiedene Charaktere spielen.“

Das "Phantom der Marktspielgruppe" wie er sich selbst nennt: Holger Meier Schnabl. Foto: kiri

Das „Phantom der Marktspielgruppe“ wie er sich selbst nennt: Holger Meier Schnabl. Foto: kiri

Das waren aber nur zehn Schauspieler – was machen die anderen?

Johanna Mildner selbst spielt nicht im Stück mit – nur wenn sie unbedingt muss. In diesem Wintermärchen ist sie nur Regisseurin und behält dabei den Überblick, was ihr selbst auch am liebsten ist. „Ich finde es schwierig und habe es ja auch selbst früher bei Kollegen erlebt und da merkt man, dass es zu viel ist und man sich selbst gar nicht richtig wahrnehmen kann“, erklärt sie ihre Gründe. In Notfällen übernimmt sie trotzdem noch kleinere Rollen.

Mit Leib und Seele Regisseurin: Johanna Mildner ist wie geschaffen für den Job - was anderes könnte sie sich auch gar nicht mehr vorstellen. Foto: kiri

Mit Leib und Seele Regisseurin: Johanna Mildner ist wie geschaffen für den Job – was anderes könnte sie sich auch gar nicht mehr vorstellen. Foto: kiri

Zu der Probe fehlten allerdings drei Schauspieler: Jenny Wagner, die den Kapitän spielt, Alex Boksgorn, der den Drachenforscher inszeniert und Chiara Cardamone, die das Märchen spielt und damit als eine Art Erzählerrolle fungiert.

Eine kleine Bühne, junge aufgeregte Schauspieler, haufenweise Manuskripte, ein paar Requisiten und jede Menge Freude und Humor: Wenn jede Probe des diesjährigen Wintermärchens so verlaufen ist, dann kann man sich definitiv auf einen ganz besonderen Abend, mit viel Witz, einer spannenden Geschichte und tollen Schauspielern freuen.

Eine kleine Kostprobe von der Probe

 

Nikolaus-Aktion:
Sie haben noch keine Karten? Kein Problem – hier ein kleiner Hinweis: Am Nikolaustag gibt es die Karten für das Wintermärchen ab 9 Uhr für einen vergünstigten Preis kaufen.

Gewinnspiel zum Wintermärchen

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Märchenhaftes zur Weihnachtszeit: Das Wintermärchen 2016. Noch keine Karten besorgt? Keine Angst. Oberhessen-Live verlost zusammen mit dem Tourist Center Alsfeld 2×2 Eintrittskarten für die Vorstellung am 27. Dezember.

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Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück! Die Gewinner werden am 30. November gezogen und benachrichtigt. Die Karten werden zwei Wochen reserviert und können innerhalb dieser Zeit in der Redaktion (Jahnstraße 14, 36304 Alsfeld, 9 Uhr bis 18 Uhr) abgeholt werden. Das Gewinnspiel wird nicht von Facebook unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.

Gewinnspiel Disclaimer / Teilnahmebedingungen

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