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"Meister ist, wer was ersann; Geselle ist, wer etwas kann; Lehrling ist, ein Jedermann"Freisprechung von 140 Vogelsberger Gesellen

ANGERSBACH (cdl). Am Sonntagvormittag haben die Gesellen die traditionsreiche Freisprechung im Wartenberg Oval in Angersbach erhalten. „Genau 140 Auszubildende haben in den vergangenen Gesellenprüfungen ihr Ziel erreicht. Eine stolze Zahl für unseren Vogelsbergkreis. Eine Region, die beste Chancen für unsere Junghandwerker bietet“, so Kreishandwerksmeister Edwin Giese in seiner Begrüßungsrede.

Neben den Gesellen und ihrem Anhang begrüßte er zahlreiche Ehrengäste bestehend aus Politik, Handwerk und Schule. Beispielsweise war der Präsident der Handwerkskammer in Wiesbaden Klaus Repp gemeinsam mit seiner Gattin angereist.

„Die Freisprechung ist ein alter Handwerksbrauch, der bis ins Spätmittelalter zurückreicht“ wies Giese auf die Tradition der Zeremonie hin. Früher hätten die Gesellen die Feier im Anschluss selbst bezahlen müssen, „aber keine Angst“, heute müsse man nicht mehr zahlen. Wer jetzt von den Gesellen denke, dass es mit dem heutigen Tag geschafft habe, der liege falsch. „Es ist erst der Anfang“, so Giese, aber einen guten Start hätten die Gesellen allemal hingelegt. Darauf gelte es jetzt, weiter aufzubauen. Für die Gesellen starte nun ein neuer Lebensabschnitt und es gelte, fortan mehr Verantwortung zu tragen.

Die Freisprechung ist nicht das Ende, sondern der Anfang

„Feiern sie diesen Moment mit ihren Familien und Freunden. Es ist zugleich der Start in ihre Karriere“, betonte Repp in seiner Ansprache. Die Freisprechung bedeute keine Gerichtsverhandlung, jedoch für die Gesellen die Freiheit sich in ihrem Beruf frei zu entfalten. Handwerker könnten Visionen verwirklichen. Das sei am heutigen Veranstaltungsort dem Wartenberg Oval zu erkennen. Handwerk sei nicht nur Traditon, sondern auch Innovation.

Hören Sie nie auf zu lernen, sondern streben sie auch die Meisterschaft anKlaus Repp

„Sie haben jetzt die Chance die Zukunft aktiv mitzugestalten und die Welt mit ihrem Können und Ideen schöner zu machen“, forderte Repp auch ein wenig Mut von den Gesellen. Man solle nicht immer die Abkürzung, sondern schwierige Wege in Kauf nehmen. „Glaubt mir das lohnt sich. Denn Handwerk ist mühsam, aber Handwerk ist der Mühe wert“, so Repp. „Hören Sie nie auf zu lernen, sondern streben sie auch die Meisterschaft an“, forderte er die Gesellen auf. Vielleicht seien die heutigen Gesellen dann die Ausbilder von morgen. Somit gehe Jahrhunderte altes Wissen nicht verloren.

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Klaus Repp gab wie die anderen Redner den Gesellen warme Worte mit auf den Weg.

Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak freute sich als Wirtschaftsdezernent, die neu ausgebildeten Gesellen als Fachkräfte in der Region zu haben. „Ich danke allen Betrieben für ihre Bereitschaft auszubilden“, so Mischak und er dankte darüber hinaus den beiden Berufsschulen in Alsfeld und in Lauterbach.

Ausbildung der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit

„Die heutige Freisprechung ist aus gutem Grund der Höhepunkt ihrer Ausbildungszeit“, so der Alsfelder Stadtrat Mathias Köhl. „Das Handwerk hat goldenen Boden, sagt ein altes Sprichwort“, dem könne er nur zustimmen. Das Handwerk sei vorbildlich bei der Ausbildung junger Menschen. Höhl dankte stellvertretend für alle städtische Gremien aus Alsfeld und Lauterbach. Der Lauterbacher Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller war trotz 750-Jahrfeier zur feierlichen Freisprechung der Gesellen gekommen, verzichtete aber aufgrund der anstehenden Termine auf ein Grußwort.

Noch immer ist Bildung und Ausbildung die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.Mathias Köhl

Der Alsfelder Bürgermeister ließ sich durch Köhl vertreten, sodass Köhl kurzerhand die Rede für die beiden größten Städte des Vogelsbergkreises übernahm. „Noch immer ist Bildung und Ausbildung die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit“, so Köhl. Somit hätten die neuen Ausgebildeten bereits den ersten Schritt getan, jedoch sollte sie zukünftig auch die Weiterbildung ins Auge fassen.

Der Schulleiter der Max-Eyth-Schule Helmut Reitschky betonte, dass die neuen Gesellen stolz und zufrieden sein können. Eine wichtige Etappe sei erreicht. „Sie haben mit ihrem Gesellenstück gezeigt, dass sie die Anforderungen ihres Berufes entsprechen und gute handwerkliche Arbeit leisten können“, so Reitschky. Ab Morgen würden neue Regeln und Anforderungen für die Gesellen gelten. Sie würden ab sofort mehr Verantwortung tragen.

Dauerhafter Erfolg sei jedoch nur durch stetige Weiter- und Fortbildung gewährleistet. Er zitierte einen deutschen Komponisten, der einmal gesagt habe, „Lernen ist wie rudern gegen den Strom, sobald man damit aufhört, treibt man zurück“, so Reitschky. Lebenslanges Lernen, sei keine Floskel, sondern „ein Sesam öffne Dich.“ Das gelte für alle Berufe. Er dankte über alle Institutionen hinweg für die gute Zusammenarbeit untereinander. Wertschöpfung durch Wertschätzung sei das Gebot der Stunde.

Die Gesellenbriefübergabe mit den jeweiligen Bildern

Roland Habermehl hatte nach 41 Jahren Mitarbeit in der Kreishandwerkerschaft die Ehre die Namen der Gesellen zu verlesen, um sie auf die Bühne zu bitten und von ihrem jeweiligen Obermeister den Gesellenbrief in Empfang zu nehmen. Die verschiedenen Ausbildungsberufe wurden in alphabetischer Reihenfolge aufgerufen und bekamen ihren Gesellenbrief überreicht.

Anmerkung der Redaktion: Alle Namen sind in beliebiger Reihenfolge. Es war nicht möglich für über 100 anwesende Personen von insgesamt 140 Gesellen die Namen den Gesichtern zuzuordnen. Außerdem sind alle Gesellen namentlich genannt, auch wenn sie nicht am Sonntag vor Ort waren.

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Die Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei. Magdalena Engel, Franziska Heil Franz und Patricia Noll. Die beiden Bäckergesellen Jan Lukas Brickum und Adrian Luca Kranert waren nicht anwesend.

Elektroniker in zwei Fachrichtungen, eine Friseurin und die Metallbauer

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Die Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik: Patrick Adolph, Catherine Charlotte Calabrese, Janek Glückkler, Christopher Grein, Steffen Grunewald, Lucas Haag, Sven Jochen Hasenauer, Christian Horst, Lukas Kersjes, Sebastian Ott, Kevin Ubrig und Kevin Zimmer

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Die Elektroniker in der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik: Paul Baumann, Niklas Brandl, Gaard Rudolph Brix van Klev, Thomas Dahmer, Philip Dinges, Maximilian Franz, Mohammad Omar Haidari, Sven Hermann, Daniel Lehning, Dominik Lippert, Patrik Lorenz, Tugay Maden, Sergej Maschnikow, Samuel Mirazai, Sebastian Möller, Philipp Müler, Felix Pfeffer, André Schneider, Bastian Scholz, Mohammad Shujai, Tim Spitzer, Pascal Stern, Julian Tripp

 

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Von vier Friseuren war nur eine gekommen – den Gesellenbrief haben erhalten: Franziska Gottschalk, Nadeschda Lantuch, Talisa Ruppel und Marc Schrader

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Dafür waren die Metallbauer fast vollzählig erschienen: Maximilian Bornmann, Niklas Drapp, Timo Krautwurst, Alexander Metlewski, Robin Stumpf, Andreas Wahl, Andreas Wettlaufer, Mario Wiegand

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Die Feinmechaniker: Martin Dansch, Marcel Decher, Sebastian Kratz, Eugen Prochnau, Tobias Schwiddessen, Alexander Steiger, Lukas Thamer, Eileen Wacker und Philipp Wahl.

Karosserie- und Fahrzeugmechaniker, Tischler und die Innungsbesten

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Die Karosserie- und Fahrzeugmechaniker: Qasim Ahmed, Robin Back, Christian Brodersen, Chris Butz, Tim-Nicklas Bruch, Tim Dächer, Michael Andreas Enders, Philipp Friedrich, Marcel Gaul, Leonard Haas, Marcel Himsl, Felix Hoffmann, Maximilian Kitz, Kevin Kroh, Marc Lecke, Kevin Matysik, Orhan Özcan, Mario Peter, Denis Reichelt, Patrick Ruhs, Marvin Schell, Christian Schenk, Sebastian Schmudde, Simon Schneider, Felix Schneppel, Paul Skopek, Sebastian Thiele, Jonas Thüringer, Lucas Pascal Treunert, Jan Wachter, Samuel Weber, Leon-Miguel Weyel und Jonas Windt

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Die Maler und Lackierer: Julian Günther, Beilul Habte Woldu, Florian Kraft, Nizam Ötzürk Bastian Struggl sowie die Bau- und Metallmaler Andreas Fahrenbuch und Michael Hasenberg

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Die Tischler: Carina Würz, Nico Bonn, Daniel Jungck, Stephan Klose, Tobias Mathes, Moritz Neusel, Rene Reinius, Benjamin Seipp, Jan-Hendrik Stein, Sandro Weikert, Daniel Wenzel, Fabian Wenzel und Leonard Zinkler sowie Fachpraktiker für Holzverarbeitung Adrian Karl Geib

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Die Ehrung der Innungsbesten anlässlich der Gesellenprüfung: Jan Lukas Brickum (Bäcker), Philipp Müller (Elektroniker), Marcel Decher, Tobias Schwiddessen, Denis Reichelt, Marcel Himsl, Miachel Andreas Enders (alle Feinmechaniker), Samuel Weber, Lucas Pascal Treunert, Kevin Kroh, Paul Skopek, Christian Brodersen (Karosserie- und Fahrzeugbau), Bastian Struggel (Maler und Lackierer), Stein Jan-Hendrik, Leonard Zinkler.

 

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