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Ein lange bekanntes Problem konnten Spieler und Zuschauer der Alsfelder Handballer am Wochenende hautnah miterlebenUndichtes Hallendach ärgert Schulen und Vereine

ALSFELD (cdl). Gleich an zwei Stellen strömte das Wasser während eines Gewitters am Sonntag in die Alsfelder Großsporthalle. Betroffen waren am Wochenende die Alsfelder Handballer. Es ist seit Langem bekannt, dass das Hallendach undicht ist. Der Hallenboden ist neu und die Halle gerade grundsaniert worden. Für die Renovierung des Dachs stand jedoch kein Geld zur Verfügung. Jetzt hat man das Dilemma.

Nicht mit inbegriffen in die Renovierung war das marode Dach der Halle. Das große Problem sind die immensen Kosten, die auf den Vogelsbergkreis als Eigentümer bei einer Renovierung des Dachs zukommen würden. Man rechnet mit einem siebenstelligen Betrag, erörterte der Sachverständige Peter Schwärzel vom Amt für Schulen und Liegenschaften während der Sanierungsarbeiten bei einer Begehung der Großsporthalle Ende April. „Die Halle war vorher nicht neu und ist es auch nach der Renovierung nicht“, so Schwärzel damals. Es werde nur das erneuert, was durch die Belegung der Flüchtlinge saniert werden musste. Und das hatte einen guten Grund: Dafür hatte das Land Hessen nahezu komplett die Kosten von rund 130.000 für die Renovierungsarbeiten übernommen.

Das Dach habe aufgrund seiner Konstruktion an den Dachkehlen eine Schwachstelle, dort müsste man immer wieder kleinere Reparaturen durchführen. Eine komplette Erneuerung sei derzeit nicht finanzierbar, so Schwärzel Ende April.

Wasserfallartig kam das Wasser die Decke in der Großsporthalle runter

Der Zustand des Daches ist den Alsfelder Vereinen und bei der Geschwister-Scholl-Schule schon lange bekannt. „Bei Starkregen wird es in der Halle nass. Das ist schon immer so“, erzählt der Vorsitzende der Alsfelder Handballer Frank Böcher. Am Sonntag sei das Wasser gleich an zwei Stellen wasserfallartig eingedrungen: am Eingangsbereich und vor dem Geräteraum. Böcher gibt zu Bedenken, das regelmäßiger Wassereinbruch der Bausubstanz nicht zuträglich sei. Für ihn sei es notwendig gewesen, erst das Dach und danach die Halle zu sanieren. So würden frisch renovierte Bereiche direkt wieder in Mitleidenschaft gezogen.

„Wenn wir am Sonntag ein Punktspiel gehabt hätten, hätten die Schiedsrichter die Partie abgebrochen“, so Böcher. Das Verletzungsrisiko sei dann einfach zu hoch. Ein nasser Hallenboden könnte schlimme Verletzungen hervorrufen. Außerdem kämen bei einem Spielabbruch auf die Heimmannschaft Punktverlust und eine Geldstrafe hinzu. Man habe sich nach dem Ausweichen nach Treysa gefreut, endlich wieder in die heimische Halle zu können und hatte kurz vor Saisonbeginn eine gewisse Euphorie entfachen wollen. Jetzt hoffe man darauf, dass es bei Heimspielen nicht stark regnen wird. Die Situation mit dem Dach lasse sich bereits seit Langem in drei Punkte zusammenfassen: 1. Keiner wisse genau, wo das Wasser herkommt. 2. Das Dach sei eine komplette Fehlkonstruktion. 3. Es sei kein Geld für die Renovierung da.

Großsporthalle

Wischen ist beim Handball normal. Jedoch wurde hier nicht der Schweiß getrocknet. Spielertrainer Michael Stock hilft mit.

Schulleiterin und Bürgermeister hatten auf die Problematik hingewiesen

Eine ähnliche Auffassung vertritt die Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Schule Helga Stock. „Ich habe vor der Sanierung der Halle explizit beim Kreis nachgefragt und eine dringende Empfehlung abgeben“, berichtet die Schulleiterin auf Anfrage. Es bestehe eine Unfallgefährdung. Leider könne sie nicht mehr tun, als darauf hinzuweisen. In naher Zukunft müsse etwas getan werden, nicht zuletzt um für die Sicherheit der Schüler zu sorgen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass Unterricht ausfallen muss. Ihre Sportlehrer wüssten über das Problem schon lange Bescheid und hätten bei Regen immer ein offenes Auge. „Die Großbaustelle auf dem Dach besteht weiterhin. Im Sinne der Erhaltung sollte sich die Kreispolitik mit dem Thema beschäftigen“, so Stock abschließend.

„Ich habe dem Kreis als Eigentümer von Anfang an gesagt, wenn sie sanieren, sollten sie das Dach mitmachen“, so auch Bürgermeister Stephan Paule. Jedoch habe das Land die Renovierung für die entstandenen Schäden während der Zeit als Notunterkunft bezahlt. Man habe schlecht argumentieren können, dass die Flüchtlinge das Dach beschädigt haben. „Jetzt hat man den Salat. Jedoch möchte ich die Kollegen im Kreisbauamt nicht über Gebühr kritisieren. Sie stehen auch im Zwang, und wenn sie keine Haushaltsmittel haben, können sie das Dach nicht sanieren. Ein siebenstelliger Betrag ist für den Kreis kein Pappenstiel. Bitter nötig wäre es jedoch“, bezieht Paule Stellung.

Bereits vor Jahren habe die Stadt beim Kreis angefragt, ob sie auf dem Dach eine Photovoltaikanlage für das Schwimmbad errichten könne. Die statische Prüfung habe damals schon ergeben, dass das nicht möglich ist. Als Stadt sei man weder Eigentümer noch in der Instandhaltung tätig. Daher könne man nur mahnend eingreifen.

Bereits morgen wird der Schaden lokalisiert und bereinigt

Peter Schwärzel erklärte den kompletten Sachverhalt heute auf OL-Anfrage: „Nach nunmehr rund 35 Jahren Standzeit der Großsporthalle erfüllen insbesondere die Dachrandanschlüsse nicht mehr ihre Funktion und bei Starkregenereignissen mit entsprechenden Wassermengen und hoher Windlast, kommt es immer wieder mal zu Wassereintritten in den Hallen- und Nebenraumbereich. In den letzten fünf Jahren musste der Vogelsbergkreis hierfür rund 4.500 Euro zur Abdichtung der Schadstellen aufwenden.“

Da aber jede Reparaturmaßnahme, der in die Jahre gekommenen Dacheindeckung, die Gefahr weiterer Beschädigungen beinhalte, werde das Amt für Schulen und Liegenschaften nach dem aktuellen Schadensereignis vom letzten Wochenende, mithilfe eines Hubsteigers die äußeren Schadstellen lokalisieren und selbstverständlich auch instand setzen lassen.

„Mittelfristig muss das Dach der Großsporthalle vollflächig erneuert werden, und bevor detaillierte Planungen in Angriff genommen werden können, haben wir die Standsicherheit des Objekts im Mai dieses Jahres prüfen lassen“, so Schwärzel.

Im Ergebnis sei hierbei festgestellt worden, dass sich die Tragkonstruktion der Halle in einem guten Allgemeinzustand befindet. Außerdem sei auch festgestellt worden, dass für die Sanierungsmaßnahmen ausreichend Lastreserven vorhanden sind. Abschließend gab Schwärzel bekannt, dass morgen ab 8 Uhr ein Auftragnehmer die Arbeiten vor Ort aufnehmen wird.

 

 

 

15 Gedanken zu “Undichtes Hallendach ärgert Schulen und Vereine

  1. Warum schreibt man, “ Eine verärgerte Mutter“….

    Warum soll man seinen Name verraten ? Gewählt wird ja auch geheim ! Und ich habe keine Lust das mein Auto plötzlich Kratzer hat nur weil jemand meine Meinung nicht gefällt…

  2. Warum schreibt man, “ Eine verärgerte Mutter“ und nicht, „Mein Name lautet ……. und ich möchte hiermit meine Meinung kundtun !!!!
    Hans-Jürgen Zimmer

  3. An den Besserwisser, ich schreibe nie anonym und habe die Schulen und Eltern gemeint dass sie Druck auf die zuständigen stelle machen.

  4. Natürlich habe ich mich auf das Dach bezogen. :-(
    Es wird doch wohl soweit kommen, dass die Halle dann wieder für den Sport gesperrt wird, bevor irgendwas passiert. Und unsere Kinder und wir sind dann wieder die leittragenden. Ich bin ja froh, dass meine Kinder Sport machen und nicht zu Hause am PC sitzen.

  5. „Abschließend gab Schwärzel bekannt, dass morgen ab 8 Uhr ein Auftragnehmer die Arbeiten vor Ort aufnehmen wird.“ So der letzte Satz des Artikels. Wenn ich das richtig interpretiere, soll also der Schaden behoben werden. Die verärgerte Mutter kann sich demnach beruhigen. Es hat ohnehin den Anschein, dass die Hauptstoßrichtung ihres Beitrages sich nicht auf das Dach bezog.

    Herrn Geisel bin ich dankbar für den Beitrag. Ich kann ihm in der Sache nur voll zustimmen.

  6. Werte Damen und Herren,

    ich finde, dass vieles von dem hier geschriebenen sehr unsachlich ist.
    Wenn man den Text aufmerksam liest, ist zu erkennen, dass alle von dem Schaden wussten.
    Bei den Haushaltsberatungen der letzten Jahre wurde hier definitiv falsch argumentiert und gehandelt. Sollte nämlich wie geschrieben von einer Unfallgefahr für die Nutzer der Halle ausgegangen werden so hätte eine Sanierung längst erfolgen müssen. (Alternativ, ein Nutzungsverbot während und nach Starkregen) politische Wege sind aber eher undurchsichtig, deswegen wissen wir alle nicht genau, ob eine Summe für die Sanierung in den Haushalt des Kreises eingestellt wurde und oder ob diese Summe aufgrund von Sparzwängen wieder gestrichen wurde.
    Also vieles sind Vermutungen, aber es ist gewiss, die Flüchtlinge sind nicht schuld und am Ende sind es die Bürger des Vogelsbergkreises, welche die Sanierung aufkommen.

  7. @@@ Ein verärgerter Vater …
    „Wer war eigentlich nochmal an allem Schuld, bevor die Flüchtlinge kamen?“
    Antwort: das Wetter !
    Die Frage lautet doch, wer zahlt, wer hat die Verantwortung, warum wurde das nicht längst erledigt.
    Ein falscher Ansatz ist zum Beispiel, mal wieder wie immer,
    Zitat;
    „Ich hoffe auf die Schulen sowie die Eltern Vertreter dass sie sich gemeinsam der Sache annehmen.“
    Nein, wir zahlen Steuern, der Bauherr und Eigentümer ist letzendlich der Staat, also zahlt dieser auch.
    Davon mal abgesehen, wir Bürger sind der Staat, also zahlen wir es auch. Warum sollen Bürger, welche bereits alles bezahlt haben, nochmals in die Tasche greifen ? Nur weil wir so klamm sind und das Geld an einer anderen Stelle bereits ausgegeben haben. Die größten Geldverschwender behaupten doch alle, wir wären grenzenlos Reich und wir schaffen das. Wer ist eigentlich wir schaffen das.
    Die Grenzenlose Mittel welche derzeit verschleudert werden, sind ein Gewinn aus dem tiefen oder nicht vorh. Zinsen welche Herr Schäble zur Zeit nicht zahlen braucht. In Wirklichkeit sind wir sehr hoch verschuldet.

  8. @ Markus Geisel
    „Immer wieder nervig das rassistische Gefasel von dem scheiss Afdler lesen zu müssen.“
    …können Sie sich vorstellen, das mich das ewig „rassistische“ Gefasel von Markus Geisel und Genossen auch ankotzt?
    Auf welche Stufe Sie sich hinstellen und dem Kommentator als „scheiß Afdler“ zu titulieren ist eine Beleidigung.
    Nun gut, so sind sie halt, die ewig gestrigen.

  9. Wer war eigentlich nochmal an allem Schuld, bevor die Flüchtlinge kamen?

  10. Immer wieder nervig das rassistische Gefasel von dem scheiss Afdler lesen zu müssen. Ich weiß schon weshalb ich auf jedes Plakat von denen speien möchte.

  11. Für die Flüchtlinge war doch auch jede Menge Geld vom Kreis da. Warum nicht für unsere Kinder? Sollen die jetzt schon wieder ihren Sport hinten anstellen? Das kann echt nicht war sein.

  12. Liebe vorschreiber , mit solchen Äußerungen helft ihr keinem. Ich hoffe auf die Schulen sowie die Eltern Vertreter dass sie sich gemeinsam der Sache annehmen.
    Es muss wahrscheinlich ein neues Dach her. Das wird man doch packen.

  13. Die eigentliche Frage ist doch: wo ist die Kiste Bier hin?
    Auf dem Foto in der OZ stand da noch eine ;-)

  14. Unfassbar! Herr Görig sollte aufhören sich nur noch vor Fotografen als bodenständiger Pragmatiker darzustellen, sondern tatsächlich ch wie ein solcher mal zu arbeiten samt seinen Hunderten Leuten im Landratsamt!

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