ALSFELD (ol). Über 500 Besucher überzeugten sich bei der Vertreterversammlung der VR Bank HessenLand eG vom zufriedenstellenden Geschäftsverlauf der Bank sowie den überdurchschnittlich guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Langjährliche Aufsichtsratsmitglieder schieden aus. Drei weitere Stipendiaten beeindruckten die Mitglieder.

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Helmut Klaner, der zum letzten Mal die Versammlung leitete, wies darauf hin, dass sich die Zusammensetzung, der in diesem Jahr gewählten Vertreter, stark verjüngt hat. Zudem sei die Quote der Frauen und der Unternehmer deutlich angestiegen.

„Wir blicken wieder auf ein gutes Geschäftsjahr zurück“, so der Vorstandsvorsitzende, Helmut Euler, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Stadthalle in Alsfeld über die Entwicklung der Bank. Dies sei in erster Linie einem guten Kreditgeschäft und dem lebhaften Wertpapierdienstleistungsgeschäft mit den Kunden zu verdanken. Das betreute Kundenvolumen habe sich um 56 Millionen Euro oder 2,3 Prozent auf 2,515 Milliarden Euro erhöht.

Der Vorstandsvorsitzende, Helmut Euler, präsentierte die Geschäftszahlen mit zufriedener Ausstrahlung.

Infolge der Nullzins- beziehungsweise Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank habe sich die Ertragslage rückläufig entwickelt. Die Aufwands-Ertragsrelation bescheinige der Bank mit einer Quote von 63,5 Prozent dennoch gegenüber dem bundesdeutschen Durchschnitt eine bessere Wirtschaftlichkeit. Aus der Bewertung des Kredit- und Wertpapierbestandes hätten sich positive Beiträge ergeben. Nach Abzug der Steuerzahlungen von 3,4 Millionen Euro habe das Eigenkapital um 6 Millionen Euro aufgestockt werden können. Die harte Kernkapitalquote seit damit auf einen überdurchschnittlichen Wert von 16,9 Prozent gestiegen.

Die Vertreter stimmten der reduzierten Dividende von 4 Prozent für die 40.867 Mitglieder einstimmig zu.

Aus Sicht des Vorstandes „bleibt uns die historische Ausnahmesituation des Zinsniveaus mindestens in den nächsten vier Jahren erhalten“. Es gäbe bereits europäische Länder, in denen Kreditnehmer für Darlehen einen Zins erhalten. In den Folgejahren müsse die gesamte Branche mit weiter rückläufigen Zinsergebnissen rechnen. Durch die in der Bank ergriffenen Maßnahmen zur Intensivierung der Marktbearbeitung sowie bereits realisierter Einsparungen bei den Personal- und Sachaufwendungen sei dennoch ein stabiles Betriebsergebnis vor Bewertung auf Vorjahreshöhe zu erwarten. Sorgen bereiten dem Vorstand die nicht kostendeckenden Agrarpreise, unter denen die Landwirtschaft derzeit zu leiden hat. Ähnlich wie in der letzten Krise, „müssen wir Seite an Seite mit unseren Betrieben diese Phase meistern“, bekräftigte Euler.

Die gute Innovations- und Anpassungsfähigkeit der Bank will der Vorstand weiter vorantreiben. Der Digitalisierungstrend bietet nach Ansicht von Euler für eine Bank im ländlichen Raum mehr Chancen als Risiken. „Wir tun alles, um unsere internen Strukturen zukunftsgerecht nach der im Vorjahr verabschiedeten Internetstrategie weiter zu entwickeln“.

Aufsichtsratswahlen / Ehrung

Auf dem Programm standen auch Aufsichtsratswahlen. Das Besondere: Fünf Aufsichtsräte schieden aus. Stefanie Kathrin Vincon (Cölbe) stand für eine erneute Kandidatur nicht zur Verfügung. Helmut Klaner, Aufsichtsratsvorsitzender (Kirchhain) schied nach 36 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit altersbedingt aus. Ebenso Dr. Helmut Otto, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (Schwalmstadt), nach 30 Jahren, wie auch Dr. Hans Wilhelm Ide (Schwarzenborn) nach 32 jähriger Tätigkeit und Helmut Preis (Stadtallendorf) nach 25 Jahren. Für die langjährigen Verdienste erhielten die Herren als besondere Auszeichnung die silberne Ehrenmedallie des Genossenschaftsverbandes. Das Gremium besteht jetzt aus 13 Mitgliedern und soll in den nächsten Jahren möglichst um weibliche Unternehmerpersönlichkeiten ergänzt werden.

(v.l.): Helmut Klaner, Vorstand Werner Braun, Dr. Helmut Otto, Vorstand Ralph Kehl, Stefanie Kathrin Vincon, Vorstandsvorsitzender Helmut Euler, Helmut Preis, Dr. Hans Wilhelm Ide

Crowdfunding

Die Croudfunding-Plattform feierte ihren ersten Geburtstag mit einem unerwartet großen Erfolg. (Ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt hat die show and brass band unterstützt.)  In dieser Zeit seien 1.271 Fans gewonnen worden, die 48.000 Euro für soziale Zwecke spendeten. Die VR Bank habe 40.000 Euro dazu gelegt. Insgesamt habe die Bank die soziale Infrastruktur mit 312 Vergaben in Höhe von 179.000 Euro gefördert.

VR Bank HessenLand STIPENDIUM

Das VR Bank HessenLand-STIPENDIUM fördert begabte und talentierte Kunden, die ein Studium, die Meister- oder Technikerschule oder einen vergleichbaren Bildungsweg anstreben. (Ein Stipendiat ist Johannes Wicker.) Für besondere Aufmerksamkeit und großen Applaus sorgte die Vorstellung von drei weiteren Stipendiaten: Rebekka Körber (Dittershausen), Hanna-Elisabeth Pulm (Gilserberg) und Jan Ringsdorf (Homberg/Ohm). „Wir wollen junge, talentierten Menschen fördern und davon überzeugen, dass es sich lohnt, die Zukunft mit Betrieben in unserer Region zu planen“, so die Überzeugung des Vorstandes. Informationen zur Bewerbung befinden sich auf der Homepage.

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