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Der Hessische Demografiebeauftragte, Staatsminister Axel Wintermeyer, informierte sich über das Projekt „Elektromobilität im Vogelsbergkreis – neue Wege der Mobilität“E-Mobilität: Potenzial im ländlichen Raum

HOPFMANNSFELD (ol). „Elektromobilität im Vogelsbergkreis – neue Wege der Mobilität“ ist ein Projekt, das in einem bundesweiten Wettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) als Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) ausgewählt wurde.

Von 2013 bis 2016 wird es gemeinsam mit der Hessischen Landesregierung gefördert.  Dabei wurden der Einsatz von Elektrofahrzeugen und deren Potenziale bei der Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum erprobt. Das Land Hessen unterstützt das Projekt mit rund 39.000 Euro.

Der Chef der Hessischen Staatskanzlei und Demografiebeauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, hat sich am Donnserstag auf seiner Hessenreise über die Strategien und Handlungsansätze von drei hessischen Modellregionen informiert. „E-Mobilität ist aktueller denn je und birgt als alternative Mobilitätsform besonders im ländlichen Raum erhebliches Potenzial. Mit Modulen wie dem Carsharing und einem Hol- und Bringdienst soll der Öffentliche Nahverkehr, da wo es sinnvoll ist, ergänzt werden“, sagte Staatsminister Axel Wintermeyer.

Das Projekt im Vogelsbergkreis gliedert sich in zwei Bereiche: Mit einem Hol- und Bringdienst als eine neue Form der Nachbarschaftshilfe und einem Carsharing-Modell in Orten mit weniger als 500 Einwohnern wurden die Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von Elektroautos getestet. Die benötigten Elektrofahrzeuge wurden geleast und mit regional produziertem Strom aus regenerativen Quellen angetrieben. Die Evaluierung des Projekts erfolgte durch die Stiftung Schloss Ettersburg. „Es ist wichtig, solche Projekte zu fördern und die Erfahrungen, die von der ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung vor Ort gemacht werden, weiterzugeben. Davon können auch andere ländliche Regionen profitieren“, betonte Staatsminister Axel Wintermeyer.

Für das Anschlussmodellvorhaben des BMVI mit einer Laufzeit bis 2018 hat der Vogelsbergkreis ebenfalls den Zuschlag erhalten. Hier geht es um „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum“. Dazu wird ein kreisweites Mobilitätskonzept erarbeitet werden, welches E-Mobilität, Carsharing und ehrenamtliche Fahr,- Hol- und Bringdienste als Ergänzungen zum Individualverkehr und ÖPNV integrieren wird.

Weitere Informationen zum Projekt sind hier abrufbar.

Erläuterungen des Amtes für den ländlichen Raum und Daseinvorsorge

Es wurden die Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz und die Potenziale von Elektrofahrzeugen bei der Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum untersucht und erprobt. Dies erfolgte anhand von zwei Teilprojekten, wobei ein besonderer Fokus auf der Zielgruppe älterer Menschen lag. In den zwei ländlichen Ortsteilen Gemünden-Nieder-Gemünden und Lautertal-Hopfmannsfeld wurde ein „Elektro-Carsharing“ erprobt. In Schotten, einem eher städtisch geprägten Raum (Kernstadt mit Stadtteilen) konnte ein Hol- und Bringdienst als neue Form der Nachbarschaftshilfe ausprobiert werden.

 

Ergebnisse:
– E-Mobilität als Car-Sharing oder Hol- und Bringdienst erweist sich hinsichtlich der Reichweite auch im ländlichen Raum durchaus als alltagstauglich.

– Eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur mit einheitlichem Standard und Nutzbarkeit für alle Fahrzeugtypen ohne Zugangsbarrieren ist Grundvoraussetzung für die Etablierung von E-Mobilität im ländlichen Raum.

– Alternative Mobilitätsformen, wie die im Modellvorhaben erprobten Ansätze, können Bausteine für eine strategische Verknüpfung mit dem ÖPNV im Sinne der Stärkung und Ergänzung bestehender Nahverkehrsangebote sein.

– Etablierte ehrenamtliche Strukturen in Vereinen und Dorfgemeinschaften bieten die geeignete Basis für die Initiierung alternativer Mobilitätsangebot im lokalen ggf. überörtlichen Kontext, benötigen jedoch finanzielle und organisatorische Unterstützung.

– Kooperationsmodelle sind notwendig, um die Kostenbelastung „stemmen“ zu können.

Ausblick:

Die Erkenntnisse des Projektes fließen in das anknüpfende Modellvorhaben „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum“ (2016 bis 2018) ein, in dem sich der Vogelsbergkreis 2015 erfolgreich beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beworben hat.

 

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