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Homberg (Ohm) aus der Sicht einer Schüler-ReporterinJugendliche erhoffen sich mehr Freizeitangebote

HOMBERG/OHM (cd). Im Rahmen meines Schulpraktikums bei Oberhessen-Live sollte ich einen Artikel zu einem mir naheliegenden Thema verfassen. Da ich als 15-jährige Jugendliche aus Homberg sehr an Freizeitangeboten in der Region interessiert bin, habe ich mich dazu entschlossen, einen Artikel über das aktuelle Freizeitangebot in Homberg (Ohm) sowie die Wünsche der Jugendlichen zu schreiben und welche Planungen vom aktuellen und der zukünftigen Bürgermeisterin anstehen.

Aktuelle Situation in Homberg (Ohm)

Zurzeit gibt es bereits verschiedene Angebote für Jugendliche in Homberg: das Tanzstudio „Top Fit“, das Fitnessstudio oder Vereine, die Sportarten wie Fußball anbieten. Dabei handelt es sich in erster Linie um sportliche Aktivitäten – das sonstige zu Verfügung stehende Angebot ist eher knapp bemessen. Das finden viele Homberger bedauernswert, denn zurzeit wohnen 408 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren in Homberg, davon 172 direkt in der Kernstadt und die restlichen 236 in den Vororten.

Das Angebot auf den Dörfern sei Bürgermeister Bela Dörens Meinung nach ausreichend. Das Freizeitangebot für Jugendliche in der Stadt ist dafür aber mangelhaft. Die Jugend und Soziales waren und sind in Homberg zwar immer in der Diskussion, doch da die Kommune klein ist, muss zuerst eine große Menge an Geld gespart werden bevor überhaupt ein Gebäude errichtet werden kann. So zum Beispiel vor etwa einem halben Jahr die Eröffnung von dem „Markt Café“ am Rathaus. Da es allerdings von den Jugendlichen in vielerlei Hinsicht nicht richtig genutzt wurde, musste es in der Zwischenzeit wieder geschlossen werden.

Was wünschen sich die Jugendlichen?

In einer von mir geführten Umfrage mit Jugendlichen aus Homberg wurden diese nach ihren Wünschen über Freizeitaktivitäten gefragt. Ganz oben führten das Kino und die allgemeinen Läden mit 59,4%. Dicht darauf folgten die Fast Food Läden und Imbiss Buden mit 55%. Weitere Wünsche waren: ein Jugendraum, bessere Busverbindungen/Bahnhof, einen Park/See, ein Café und einem Drogeriemarkt (jeweils zwischen 20% und 40%).

Bürgermeister Bela Dören berichtete im Gespräch über das Thema "Jugend" in Homberg.

Bürgermeister Bela Dören berichtete im Gespräch über das Thema „Jugend“ in Homberg.

Über diese Umfrage habe ich mit Bürgermeister Bela Dören gesprochen. Er erzählte, dass er immer um allgemeine Läden und bessere Busverbindungen gekämpft hat. Ein Drogeriemarkt in der Friedrichstraße sollte voraussichtlich eröffnet werden, jedoch waren viele Bürger in der Gemeinde dagegen und so wurde das Projekt wieder abgebrochen. Zu dem Wunsch der Jugendlichen nach einem Hallenbad hat der Bürgermeister verkündet, dass das Hallenband aus Mücke und das Freibad aus Homberg sich zusammenschließen werden. Die Jahreskarte wird dann für das Freibad und das Hallenbad gültig sein. Der Wunsch nach einem Kunstrasenplatz soll auch früher schon öfters angesprochen worden sein. Das Projekt wurde jedoch aus finanziellen Gründen aufs Eis gelegt. Das Kino als der größte Wunsch der Jugendlichen ist leider aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Um den Jugendlichen etwas entgegen zu kommen, wird stattdessen ein kleines 3D Kino im Jugendzentrum errichtet.

Zu der Frage was seiner Meinung nach hätte besser laufen können, antwortete er: „Bei der Belebung der Innenstadt mit neuen Geschäften hätte deutlich mehr erreicht werden können. Außerdem hätte das Familienzentrum schneller gebaut werden können.“

Familienzentrum als Anlaufstelle Nummer Eins

Cornelius Klein, der im Familienzentrum für Jugend und Kultur zuständig ist, habe ich ein paar Fragen zu den derzeitigen Angeboten und Planungen gestellt. Im November 2013 wurde das Familienzentrum eröffnet und es gab mit der Zeit immer mehr Angebote. Zurzeit helfen 15 Jugendliche der Gruppe „Ohmega“ beim Aufbau des Jugendzentrums. Die voraussichtliche Eröffnung ist am 11. Juni. Das Jugendzentrum wird jeden Freitag und Samstag offen haben und alle Jugendlichen herzlich begrüßen. Dort können die Jugendlichen dann entweder eine Runde Tischkickern oder sich mit Brettspielen und Nintendo „Wii U“ beschäftigen. Jeweils einmal im Monat wird es auch eine 3D Kinovorstellung, einen Freundschaftsabend und einen Jugendstammtisch geben. Den Jugendlichen steht außerdem eine eigene Küche zur Verfügung.

Cornelius Klein im Jugendzentrum, wo auch die Kinoabende stattfinden werden.

Cornelius Klein im Jugendzentrum, wo auch die Kinoabende stattfinden werden.

Wie sieht es in der Zukunft aus?

Auch Frau Claudia Blum, die ab dem 1. Juli das Amt der Bürgermeisterin antreten wird, habe ich mit dem Thema konfrontiert. Das Thema Jugend und Kultur liegt ihr am Herzen und sie möchte sich gerne dafür engagieren. Die Lage in Homberg sieht sie zweigeteilt, es gibt positive aber auch negative Aspekte. Positiv findet sie, dass das Jugendzentrum bald eröffnet wird. Negativ jedoch, dass es knapp mit den Angeboten für Jugendliche aussieht. Für sie spielt das Kino eine große Rolle, da es auch sehr im Interessengebiet der Jugendlichen liegt. Sie findet es aber angemessen, dass im Jugendzentrum ein Filmeabend stattfinden wird, erzählte Claudia Blum. Es sollen in naher Zukunft auch wieder mehr Veranstaltungen stattfinden. Je nach Bedarf wird vielleicht ein Jugendraum in Homberg errichtet. Sie findet die Belebung der Innenstadt sehr wichtig. Da es in der Innenstadt zurzeit aber nicht möglich ist einen Drogeriemarkt zu eröffnen, wird dieser vielleicht in der Ohmstraße errichtet. „Fast-Food“ Läden oder Imbisse sind ebenfalls in der Überlegung.

Fazit

Viele Jugendliche hoffen, dass sich in naher Zukunft einiges verändern wird, sodass sie Spaß daran haben, in Homberg zu wohnen. Es können allerdings nur Angebote bestehen bleiben, wenn die Jugendlichen Interesse daran zeigen. Sie sollten sich die neuen Angebote erst einmal genauer ansehen, bevor sie es von vorne weg ablehnen. Außerdem könnten sie ihren Wünschen mehr Ausdruck verleihen, wenn sie sich persönlich dafür engagieren.

von Chiara Deluca

 

Fotogalerie vom Familienzentrum

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