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Der DGB fordert mehr Arbeitnehmerrechte und hofft auf eine Trendwende bei der Zahl der LangzeitarbeitslosenZeitarbeitsverträge verhindern Zukunftsplanung

VOGELSBERGKREIS (ol). Angesichts der günstigen Arbeitsmarktlage und der starken Arbeitskräftenachfrage müssten aus Sicht des DGB Vogelsberg sogenannte Vermittlungsprobleme der Vergangenheit angehören.

Die Arbeitsagenturen sprechen von einem Rekordhoch an offenen Stellen, teilte der DGB Vogelsberg mit. Bei so günstigen Voraussetzungen sei eine Trendwende auch bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen möglich. Der DGB fordert daher auch, dass dies Personengruppe vom Geltungsbereich des Mindestlohnes nicht weiter ausgenommen werden dürfe. Wenn Arbeitgeber Beschäftigungsverhältnisse nach sechs Monaten beenden können, um den Mindestlohn nicht zahlen zu müssen, hangeln sich die die betroffenen Arbeitnehmer von einer prekären Beschäftigung zur nächsten. Sie werden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt und den Sozialkassen entgehen Beiträge in Millionenhöhe.

Diese Regelung sei ebenso überflüssig wie die Ausnahme für Jugendliche unter 18 Jahren. Auch andere Arbeitsmarktregelungen gehören aus gewerkschaftlicher Sicht auf den Prüfstand. Das Instrument der sachgrundlosen Befristung eines Arbeitsverhältnisses ist verzichtbar. Einerseits suchen Betriebe händeringend nach Personal, andererseits verhindern sie durch befristete Arbeitsangebote eine enge Betriebsbindung. Derzeit können Arbeitsverträge bis zu zwei Jahren befristet werden. Gerade bei Neueinstellungen werde diese Frist von Arbeitgebern oft ausgereizt und so als verlängerte Probezeit missbraucht.

Der Wunsch nach klarer beruflicher Zukunft ist bei Arbeitsaufnahme entscheidend bei der Beurteilung der Qualität eines Arbeitsplatzes. Wird Arbeitsplatzsicherheit vorenthalten, leiden viele der Betroffenen unter Zukunftsängsten. „Mit der Abschaffung der gesetzlichen Möglichkeit zur sachgrundlosen Befristung wäre ein Schritt hin zur Verbesserung der Zukunftsplanung insbesondere für junge Familien getan“, erklärte der Vogelsberger DGB Vorsitzende Bernhard Bender.

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