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Informationsbesuch von Kreistagsfraktion und Vorstand der Linken beim Bau- und SiedlervereinBraucht der Vogelsberg ein Wohnungsförderungsprogramm?

ALSFELD (ol). Bereits seit dem Jahr 2011 mahnen die Sozialverbände, dass es im Vogelsberg ein Wohnungsproblem gäbe. Als „Die Linke“ das Problem im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen zur Sprache brachte, erntete sie ungläubige Reaktionen, erklärt Michael Riese.

Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass es im weiten Vogelsberg für jeden ausreichend preiswerten Wohnraum gäbe. Immerhin sind hier die Quadratmeterpreise seit Jahren die niedrigsten in ganz Hessen und Gebäude außerhalb der Vogelsberger Kleinstädte scheint man nur schwer verkaufen zu können, berichtet „Die Linke“.

Um nun mehr über die Wohnungssituation zu erfahren haben Kreistagsfraktion und Mitglieder des Kreisvorstandes der Linken am letzten Donnerstag  Joachim Tobisch vom Vorstand der Bau- und Siedlungsgenossenschaft zu einem Informationsgespräch getroffen. 617 Wohnungen und 100 Häuser verwaltet und saniert die Wohnungsbaugenossenschaft in Alsfeld. Die Nachfrage nach kleinen und preiswerten Wohnungen sei in der letzten Zeit gestiegen, während derzeit große Wohnungen nicht leicht zu vermieten wären. Einen Wohnungsleerstand gäbe es aber trotz normaler Fluktuation nicht, erläuterte Tobisch seinen Besuchern.

Es gäbe einen Bedarf an Wohnraum, vor allem im Hinblick auf das altersgerechte Wohnen und wohl auch für bezahlbare kleine Wohnungen, bestätigte Tobisch. Die energetische Sanierung des alten Gebäudebestandes sei aufwendig und teuer und durch Mietumlagen kaum zu refinanzieren. Wiewohl man auch bei der Bau- und Siedlungsgenossenschaft die Notwendigkeit für eine Förderung des sozialen Wohnens sieht, gingen die Fördermittel derzeit vor allem in die Metropolen, sie als Wohnungsbaugenossenschaft könnten alleine kein Neubauprogramm auflegen, erläuterte Tobisch.

Gerade vorherige Woche hatten die Vertreter der Wohlfahrtsverbände in einem Gespräch mit Landrat Görig die Forderung nach einem Wohnungsbauprogramm erneuert. „Es wäre jetzt angesagt, dass sich die Kreisgremien und die Gemeinden ernsthaft mit dieser Frage beschäftigen, konkret den Bedarf erheben und nach Formen der Umsetzung und Finanzierung suchen“, erklärte Riese.

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