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Jahreshauptversammlung der Eudorfer Feuerwehr: Gut aufgestellte Feuerwehr sorgt sich um zu wenige NachwuchskräfteFeuerwehr braucht Nachwuchs

EUDORF (ol). Der Rückblick auf ein einsatzreiches und übungsreiches Jahr stand am Dienstagabend im Fokus der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Eudorf. Der Wehrführer und Vorsitzende Tobias Merle resümierte die Tätigkeiten des 153-köpfigen Vereins und der 24 Frauen und Männer starken Einsatzabteilung.

Die Eudorfer Feuerwehrleute wurde im vergangenen Jahr zu 22 Einsätzen gerufen, die sich in sieben Brände, vierzehn technische Hilfeleistungen und einen Fehlalarm gliederten. Zu den Alarmen zählten Brände, Verkehrsunfälle und Unwetter. Auffälligerweise wurde die Feuerwehr in Eudorf neunmal wegen plagenden Insekten zur Hilfe gerufen. Über 1.400 ehrenamtliche Stunden wurden von den Brandschützern geleistet, davon 1.109 Stunden für Ausbildung und Einsatz. Bei insgesamt 23 Übungen und Ausbildungen qualifizierten sich die Brandschützer weiter, dazu zählte auch eine Sonderausbildung zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen. Am Hessischen Familientag in Alsfeld wurde der Brandsicherheitsdienst durch Eudorfer Feuerwehrleute unterstützt.

Die absolvierten Lehrgänge der Einsatzabteilung reichten im Vorjahr vom Grundlehrgang bis zum Gruppenführerlehrgang. Wie Merle informierte, stehen derzeit noch acht Feuerwehrleute tagsüber für Einsätze zur Verfügung. „Die nachrückende Jugend fehlt in der Einsatzabteilung“, so der Wehrführer. Bei einem Tag der offenen Tür mit einem Sommerfest hatte die Feuerwehr guten Besucherandrang, das Event soll in diesem Jahr am 2. Juli wiederholt werden.

Die goldene Vereinsnadel wurde Hans Pfeiffer für 50-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Eudorf verliehen, die silberne Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft erhielt Walter Wilhelm Trieb. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Markus Schäfer befördert, in die Einsatzabteilung übernommen wurde Anna-Magdalena Koch. Die fleißigste Dienstbeteiligung zeigten Dirk Gaudl und Lothar Rüger. Im Rahmen der Versammlung wurde Walter Schaffer einstimmig zum Kassenprüfer gewählt, zum Gerätewart wurde Mathias Fabiny ernannt.

Bürgermeister Stephan Paule dankte den Feuerwehrleuten in einem Grußwort für ihr Engagement. „Unsere Dörfer wären ohne die Freiwilligen Feuerwehren nicht dieselben“, so Paule zur Bedeutung für den Brandschutz und das gesellschaftliche Leben. Aus Sicht des Bürgermeisters sei es keine Selbstverständlichkeit, sich bei beruflicher Einbindung und freizeitlichen Ablenkungen im Ehrenamt zu engagieren. Aus seiner Sicht zeige sich durch die Mitgliedschaft in der Feuerwehr oder in einer Hilfsorganisation, wer wirklich zur Hilfe bereit sei und nicht nur kurzfristig anpacken wolle. Zum Neubau der Alsfelder Feuerwache informierte er, dass der Zeitrahmen und die Kosten im Rahmen liegen. Der Bezug der Wache sei für Ende des Jahres geplant, die ausgezeichnete Feuerwehrausbildung werde dadurch weiter gestärkt. „Wir haben das Fachwissen im Ort“, so Paule.

Ortsvorsteher Edgar Merle dankte den Feuerwehrleuten für ihr Engagement im Ort, er appellierte für mehr Nachwuchs. „Es muss sich vieles ändern, damit vieles so bleiben kann wie es ist“, so sein Blick auf die Zukunft des Feuerwehrwesens. Stadtjugendfeuerwehrwartin Corinna Schlitt stellte in ihrer Ansprache einen generellen Mangel an Feuerwehrnachwuchs in Alsfeld fest. Derzeit seien etwa 40 Mädchen und Jungen in den Alsfelder Jugendfeuerwehren aktiv, vor einigen Jahren konnten noch bis zu 200 Jugendliche gezählt werden.

Stadtbrandinspektor Michael Eilts mahnte vor einem Personalmangel in den Einsatzabteilungen der Feuerwehr der Stadt Alsfeld. So seien 24 aktive Feuerwehrleute in Eudorf eine „noch gute“ Anzahl. Man müsse sich aber bereits jetzt für die Zukunft vorbereiten, insbesondere bei den Führungskräften. „Mit Grundlehrgang kann niemand Wehrführer sein“, so Eilts zur Bedeutung der Ausbildung in der Feuerwehr. Er berichtete, dass die ältere Generation von Feuerwehrleuten die personelle Schwäche in den Einsatzabteilungen schon bemerke und teilweise den Dienst verlängere. Aus Sicht des Stadtbrandinspektors würden junge Feuerwehrleute durch Ausbildung und Beruf verloren gehen, hier müsse die Politik aktiv werden und Anreize schaffen.

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