Ein Feinkostladen und eine zum Marktplatz passende Gebäudefassade geben der Lauterbacher Innenstadt einen neuen ImpulsM19 ein Lichtblick für den Marktplatz
LAUTERBACH (cdl). Mit der inoffiziellen Eröffnung der „Geniesser Zeit“ am Freitagnachmittag ist nicht nur der Feinkostladen, sondern gleich das komplett renovierte Gebäude „M19“ am Lauterbacher Marktplatz eingeweiht worden. Nach alter Tradition gaben die Lauterbacher Stadtpfarrer Heinrich Schäfer und Karin Klaffehn dem Gebäude und seinen Bewohnern ihren Segen.
Viele strahlende Gesichter waren an diesem Tag zugegen. Allen voran der Bauherr Gustav Stabernack, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Lauterbacher Innenstadt wiederzubeleben. Mit dem ehemaligen AKA-Kaufhaus, das viele Jahre leer stand und fortan nur noch M19 genannt wird, ist jetzt ein Anfang gemacht. Zur inoffiziellen Eröffnungsfeier waren Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller und der Architekt des Bauwerks Stephan Mölig sowie alle neuen Hausbewohner gekommen. Im Gebäude befinden sich insgesamt fünf Wohnungen, die bereits allesamt vermietet sind. Markus Schrimpf, der neue Feinkost-Ladenbesitzer, sorgte gemeinsam mit seiner Familie im Ladenlokal für Getränke und Snacks.
Nach der Begrüßung durch Gustav Stabernack sprach Pfarrer Heinrich Schäfer ein Gebet, um das Gebäude und seine Bewohner zu segnen. Dann stellte Stabernack den Gästen alle neuen Hausbewohner namentlich vor, beschrieb die neuen Wohnungen und dankte den Betreibern der Geniesser Zeit für die inoffizielle Eröffnung. Ein Zeichen, dass Lauterbach sich in einem neuen Aufschwung befindet, denn nebenan wird gerade auch das Rathaus saniert. In dem Gebäude sei ursprünglich ein Eisenwarenlager gewesen, dann das erste Lauterbacher Kaufhaus (LK) und zuletzt das AKA. Bei der Verwirklichung des Projekts mussten vielen baurechtlichen Vorschriften entsprochen werden. „Ich habe zwischenzeitlich von Brandschutz geträumt“, so Stabernack. Bestandsschutz einerseits und heutige Auflagen andererseits wie einen zweiten Rettungsweg, Rauchabzug und viele weitere Sicherheitsvorschriften hätten die Umsetzung zu einer Herausforderung gemacht. „Ein hohes Maß an Sicherheit ist für die Bewohner gewährleistet“, alle Maßnahmen seien erfolgreich realisiert worden. Das neue Gebäude helfe dem Marktplatz und auch der Stadtentwicklung. Stabernack bedankte sich, auch im Namen seiner Frau, bei allen Beteiligten, die am Bau des M19 mitgewirkt haben.
Bürgermeister Vollmöller freute sich über das neue Gebäude, das zur 750 Jahrfeier der Stadt Lauterbach in diesem Jahr fertiggestellt wurde. Prägend für eine historische Stadt sei die Baukultur und insbesondere der Marktplatz. Er bewundere Gustav Stabernack für seinen Mut, Ausdauer und Enthusiasmus dieses Wagnis auf sich genommen zu haben. „Der Marktplatz hat einen neuen Impuls durch dieses Gebäude erhalten. Herr Stabernack sie tragen ein Stück Lauterbach in sich mit. Es braucht Menschen wie Sie, die Impulse setzen und nicht zurückschrecken und auch schwierige Wege gehen.“
Architekt Stephan Mölig ging kurz auf die Geschichte des Bauwerks ein. Das AKA sei für ihn immer ein Fremdkörper gewesen. Ein altes Fachwerkhaus sei abgerissen und ein Stahlbetonbau errichtet worden. Dies habe damals als Aufbruch in eine neue moderne Zeit nach dem Krieg gegolten. Beim jetzigen Umbau habe man keinen speziellen Baustil verfolgt, sondern ganz viele Stile gemischt. Dies solle das Gebäude lebendig erscheinen lassen. Er glaube, dass das Leben auf den Marktplatz zurückkehren werde, aber in einer anderen Form wie früher. Nicht mehr der Einkauf werde im Mittelpunkt stehen, sondern das gesellige Zusammensein in Form von Kneipen, Bars, Restaurants und weiteren kulturellen Angeboten werde Einzug halten.
Markus Schrimpf berichtete wie hart alle in den letzten acht Tagen gearbeitet haben, um die inoffizielle Eröffnung feiern zu können. Der Marktplatz habe definitiv dazu gewonnen. Für die offizielle Eröffnungsfeier seines Feinkostladens am Freitagabend erwartete er 130 Gäste.
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