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Veranstaltungshinweis: Am kommenden Freitag berichten Frauen in der Aula an der Wascherde über ihre Erfahrungen auf der FluchtMacht Geld Vertreibung – Frauen auf der Flucht

LAUTERBACH (ol). Als Regionalreferentin für Afghanistan, Irak und Syrien der Frauenrechts- und Hilfsorganisation medica modiale berichtet Sybille Fezer von ihren Erfahrungen vor Ort. Sie hat nicht nur in den brasilianischen Favelas im Bereich Community-Development gearbeitet, sondern auch im Kosovo, im Kongo, Liberia und Afghanistan Frauen in Notsituationen betreut.

Zudem hat sie durch ihren Hintergrund in Konflikt- und Friedensforschung einen wissenschaftlichen Blick auf die aktuelle Fluchtsituation. Macht Geld Vertreibung lautet der Titel der diesjährigen Veranstaltung organisiert im Rahmen der Frauenwoche von Soroptimist International Lauterbach-Vogelsberg. Am 11. März um 19:30 werden verschiedene Aspekte über Frauen auf der Flucht in der Aula der Schule an der Wascherde beleuchtet.

Shymaa Aldayyeni, eine junge Ärztin aus dem Irak, hat mit ihrem Mann Jahre auf eine Besserung der Situation in ihrem Land gewartet. Als die Bedrohung durch den IS zu groß wurde, haben die beiden sich auf den langen und gefährlichen Weg über die Türkei und in einem kleinen Boot über die Ägäis nach Europa aufgemacht. Über Mazedonien und Serbien sind sie vor ein paar Monaten in einer Sammelunterkunft im hessischen Lauterbach angekommen. Hier hoffen die beiden auf einen gewaltfreien Alltag fern der Heimat.

Frozan Hamidi ist Hebamme und kam mit ihren drei Kindern aus Afghanistan nach Deutschland. Sie hat vor allem beruflich unter dem Diktat der Taliban gelitten, bis der Druck auf sie und ihre Familie so groß wurde, dass sie ihr Land in der Hoffnung auf ein neues sicheres Leben in Deutschland verlassen hat.

Der Bericht beider Frauen soll aufzeigen, warum Frauen fliehen, was ihnen auf ihrer Flucht begegnet und wie ihre Lage verbessert werden kann. Die Frauen geben Geflohenen ein Gesicht und eine Geschichte. Damit bietet die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, sich in der aktuell stark aufgeheizten Flüchtlingsdebatte selbst ein Bild über die Beweggründe und Situation der Flüchtlinge zu machen.

Umrahmt werden die Berichte durch Weltmusik von Youssif Nassif, der in Damaskus Klavier und Kanun studierte und sich im arabischen Raum sowie seit zwei Jahren in Deutschland und Europa einen Namen als exzellenter Kanunspieler gemacht hat. Die Percussion übernimmt der vielfältig talentierte lokale Musiker Stephan Pussel.

In der Pause der Veranstaltung gibt es Gelegenheit, arabische Gerichte zu probieren. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten.

 

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