0

Bürgerentscheid gegen Windkraft gescheitert - Schlosser wiedergewähltKeine Stichwahl und kein Windkraftverbot

FELDATAL (mb). Mit großer Spannung wurden im Feldatal die Ergebnisse der Kommunal- und vor allem der Bürgermeisterwahl erwartet. Etwa 150 Menschen versammelten sich dafür in der Feldahalle. 59,8% der Feldataler gingen mit einem für sie zufriedenstellenden Ergebnis nach Hause, denn Amtsinhaber Dietmar Schlosser sicherte sich den Posten des Bürgermeisters von Feldatal für weitere sechs Jahre.

Die Mehrheit der Feldataler war über das Ergebnis überrascht: Viele hatten mit einer Stichwahl gerechnet. „Für das Vertrauen in die Bürger und andersherum ist dieses Ergebnis nur gutzuheißen“, so ein Feldataler. Auch Ortsvorsteher Robert Belouschek, der mit Magenschmerzen in die Entscheidung ging, zeigt sich sichtlich erleichtert: „Ein anderes Ergebnis hätte die Gemeinde spalten können“. Viele Bürger haben aber auch mit dem für Schlosser positivem Ergebnis gerechnet, vor allem die Podiumsdiskussion sei ihm hier zu Gute gekommen.

DSC_1633

Michael Schneider (Spitzenkandidat FWG) gratuliert zum Sieg

Die beiden anderen Feldataler Kandidaten gingen mit 21,1% (Peter Weiß) und 17,1% (Michael Bierbach) aus der Feldahalle. Vor allem das verhältnismäßig hohe Ergebnis Bierbachs beeindruckte viele Feldataler, da der Zeilbacher vorher nahezu unbekannt im Feldatal war. Auch ihm sei dieses Ergebnis einem souveränen Auftritt auf der Podiumsdiskussion zu verdanken.

Bierbach sowie Weiß gratulierten Dietmar Schlosser anschließend recht herzlich zu seinem Sieg und sicherten diesem zu, auch in Zukunft sich für ihn und die Gemeinde einzusetzen. Michael Bierbach hofft auf eine „entsprechende Zukunft, um die Gemeinde zu retten“.

Die Gemeindewahl ging mit bisherigem Trend mit 22,8% für die CDU, 20,5% für die SPD, 18,1% für die AUF und mit dem besten Ergebnis bisher 38,6% für die FWG aus. Den Vorstand der Gemeindevertretung und ersten Listenkandidat Michael Schneider freut dieses Ergebnis, trotz allem sei dies nur ein Trend und das endgültige Ergebnis, das voraussichtlich Dienstagabend erscheint, noch abzuwarten. „Trotz allem zeigt es, dass wir vieles richtig gemacht haben und gute Kandidaten auf der Liste haben“. Ein großer Vorteil der FWG sei der hohe Mix der Kandidaten. „Wir haben Kandidaten allen Alters, aus verschiedenen Ortsteilen und auch eine ausgewogene Frauenquote.“  Das Ergebnis des Bürgerentscheid sei ein klares Signal dafür, Windräder weiterhin auf kommunale Flächen zu lenken.

Nicht zuletzt der Bürgerentscheid lockte viele Feldataler in die Feldahalle.

Nicht zuletzt der Bürgerentscheid lockte viele Feldataler in die Feldahalle.

Auch Spitzenkandidat der SPD, Arnold Hacke, zeigt sich erfreut über das Ergebnis und darüber, dass die Position trotz niedriger Ausgaben gehalten werden konnte. Auf die Frage warum vor allem die Windhäuser mit fast 70% für die Windenergie stimmten, sagte er, dass diese bereits mit dem Auf- und Wiederabbau solcher Anlagen vertraut sind und entsprechende Renditen ausgezahlt wurden. Momentan stehen in der Nähe Windhausens vier Windräder, allerdings nicht auf kommunalen Flächen. „Wenn die Windhäuser die Windräder im Gebiet Markhohl nicht sehen, dann sehen sie eben die Romröder. Der Trend geht eben in Richtung Naturschutz“, so Hacke.

Der Gegner der Windkraftanlagen und Spitzenkandidat der CDU, Ralf Bunn, begründet das für ihn eher schlechte Ergebnis damit, dass den Bürgern kurz vor der Wahl mit Gebührenerhöhungen Angst gemacht wurde. Entsprechende Einnahmen würden nun aber sicher nicht erzielt und jene Gebühren würden kommen.

Auch Daniel Bunn, Initiator der Bürgerinitiative „Unser Feldatal“ zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis des Bürgerentscheids. „Allerdings haben wir damit gerechnet, mit fast 60% Gegenstimmen allerdings nicht“.

Die Bürgerinitiative "Unser Feldatal" hatte an diesem Abend kein Erfolg: Fast 60% der Feldataler entschieden sich für die Windkraftanlagen.

Die Bürgerinitiative „Unser Feldatal“ hatte an diesem Abend kein Erfolg: Fast 60% der Feldataler entschieden sich für die Windkraftanlagen. (links Daniel Bunn)

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren