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Springerzug in Herbstein mit kleinerem Programm: keine Motivwagen, kürzere StreckeDie Narren, die dem Sturmtief trotzten

HERBSTEIN (aep). Man muss schon ein bisschen Narr sein, um bei Sturm und Regen stundenlang über die Straßen zu toben. Aber das sind am Rosenmontag ja alle, und so ließ sich die Fastnachtvereinigung heute auch von Sturmtief Ruzica nicht abschrecken und startete den berühmten Springerzug fast pünktlich um 10.11 Uhr mit Bajazz Martin  Heuser an der Spitze – allerdings in abgespeckter Form. Es gab keine Motivwagen und nur eine verkürzte Strecke. Jene, die dabei waren, hatten dennoch ihren Spaß.

Gute Laune brauchten die Teilnehmer beim traditionellen Fastnachtsumzug in diesem Jahr schon zum Aufwärmen, denn der böige Wind blies den Herbsteiner Karnevalsnarren den steten Regen gerade ins Gesicht. Angesichts dieses Wetters reagierte der Vorstand am Morgen mit Einschränkungen für das Spektakel, das normalerweise bis zu 10.000 Besucher an die Straßen in dem 2000-Seelen-Ort lockt. Diesmal dürften es weit weniger als die Hälfte gewesen sein, die den aquch um mehr als die Hälfte verkürzten Zug verfolgten.

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Start mit erster Springeinlage war wie immer am Vereinsheim.

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Man habe schon aus versicherungstechnischen Gründen so reagieren müssen, erklärt das Vorstandsmitglied Dirk Jöckel den abgespeckten und verkürzten Zug. Bei offizieller Sturmwarnung gehe es nicht anders. Aber immerhin: Der Herbsteiner Springerzug fand statt, während an vielen Orten traditionelle Rosenmontagsumzüge ausfallen mussten.

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Eine Foto-Galerie vom Springerzug in Herbstein

Zusätzlich zu diesem Bericht gibt es bei Oberhessen-live auch eine Foto-Galerie mit vielen Eindrücken vom Springerzug in Herbstein. Hier klicken.

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Es war der große  Tag für Martin Heuser, der die Ehre, als Bajazz den Springerzug anführen zu dürfen, für 1020 Euro ersteigert hatte – nach längerer Karriere in der Fastnachtvereinigung. Es ist eine anstrengende Ehre, für die er und die anderen 13 Männer des Zuges wochenlang trainiert haben.

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Vorneweg im Zug: die Garde, diesmal im Regenlook.

Dem Bajazz folgten im Zug das Tiroler Pärchen mit Tobias Narz und David Ruhl, das zweite Pärchen mit Markus Heuser und Josef Böttinger, das dritte mit Kevin Ruhl und Clemens Kaiser, das vierte mit Lukas Kaiser und Mario Bettenbühl, das fünfte mit Benedikt Wiegand und Marcel Dehn  sowie das sechste Pärchen mit Christoph Narz und Gregor Ruhl. Die Versteigerung dieser Positionen hatte übrigens Anfang des Jahres nur einen Bruchteil der üblichen Einnahmen eingebracht – wohl wegen der kurzen Karnevalssaison, wie man mutmaßte.

Mit dem beseelt lächelnd Bajazz Martin Heuser an der Spitze der unermüdlich springenden Pärchen ging es dann auch erheblich schneller durch die Stadt. An der verkürzten Strecke gab es auch weniger Aufspielplätze. Die Lange Reihe, normalerweise die große Arena des Zuges, an der Tausende Besucher den Straßen säumen, bevor es auf die Bundesstraße geht, bot diesmal große Lücken in den Publikumsreihen. Kein Wunder: Zu der Zeit gegen 11 Uhr legte der Regen noch einmal nach, und wer da noch nicht nass war, wurde es nun.

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Illustre Zaungäste: Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel (2.v.l.) und Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule.

Statt bis zum üblichen Wendeplatz auf der Hessenstraße zu marschieren, drehte der Umzug heute direkt auf der B275 Richtung Lauterbach bei, um dann 400 Meter weiter wieder zum Marktplatz einzubiegen – was die Strecke um vielleicht einen Kilometer verkürzte. Ziel war wie stets das Haus des Gastes mit dem Rosenmontagsball. Und da sollten denn auch die ausgefallenen Aufspielstationen nachgeholt werden.

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Verregnete Sturmböen beherrschten den Vormittag auch in Herbstein.

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