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25-jähriges Jubiläum: ZBH Alsfeld lud zu Dr. Eckart von Hirschhausen – 2500 BesucherEin Abend mit Erinnerungen und heilendem Lachen

ALSFELD (aep). Was tun, wenn eine Einrichtung mit einem so sachlichen Namen wie Zucht- und Besamungsunion Hessen Jubiläum feiern möchte? Eine Portion Samen extra spendieren? Ein Tag der offenen Tür, um Missverständnisse aufzuklären? Die ZBH Alsfeld wählte die lustige Variante, und 2500 Menschen dankten es den Organisatoren: Zum 25-Jährigen lud man zu einem Abend mit Dr. Eckart von Hirschhausen, Deutschlands größten Medizin-Satiriker. Der brachte am Freitagabend glaubhaft nahe: Lachen ist die beste Medizin.

Nicht oft ist die Alsfelder Hessenhalle so gefüllt wie am Freitagabend an ihrem jubiläumstag, als die Zucht- und Besamungsunion dort den 25. Geburtstag eines Gebäudekomplexes feierte, der Alsfeld weit über den Vogelsberg hinaus bekannt gemacht hat. Die Stuhlreihen waren durch die gesamte Halle hindurch besetzt, als der Genossenschaftsvorsitzende Horst Kaisinger und Stellvertreter Günther Friedrich auf der Bühne auf die Anfänge zurückblickten. Auf den Tag genau 25 Jahre nach der ersten Viehauktion erinnerten sie in einer Beamervortrag an die Grundidee Ende der achtziger Jahre, „eine Zusammenfassung der Vermarktungsstandorte“ für das Vieh der Region. Sie erinnerten auch an die Visionen jener Zeit, die von Machern wie dem inzwischen verstorbenen Helmut Knell, dem Kreislandwirt Karl Dörr und Rudolf Mütze getragen wurden – unterstützt vom damaligen Bürgermeister Herbert Diestelmann.

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Rückblick auf 25 Jahren ZBH und Hessenhalle: der Genossenschaftsvorsitzende Horst Kaisinger (r.) und Stellvertreter Günther Friedrich auf der Bühne vor 2500 Besuchern.

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Am 8. Dezember 1989 fand die Grundsteinlegung für die Hessenhalle statt, erinnerten die beiden Vorsitzenden. Am 20. August 1990 war das Richtfest und am 11. Dezember 1990 die erste Viehauktion. Die Geschichte hat gezeigt: Inzwischen ist die Hessenhalle mit ihren Nebenhallen weit mehr als eine Viehauktionsort: Konzerte größer Künstler wie Chris de Burgh oder Herbert Grönemeyer fanden dort statt. Populäre Gruppen wie PUR, die Kellys oder auch Böhse Onkelz spielten darin auf. Inzwischen haben die Hallen Alsfeld auch zu einem weithin bekannten Messestandort erhoben – eine Entwicklung, die übrigens mit dem Namen Wigbert Hill fest verbunden ist. Der langjährige Geschäftsführer trat erst in diesem Jahr in den Ruhestand.

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Eine Mischung aus Blödelei, Medizinkritik und Tipps: Dr. Eckart von Hirschhausen in Aktion.

Im Mittelpunkt der Betrachtung aber stand am Freitag die Zucht- und Besamungsunion, die mit der Halle ihre Geschäfte aufnehmen konnte und seither beeindruckende Zahlen vorweisen kann. 561.895 Rinder wurden in der Halle vermarktet – brachten einen Umsatz von 312.000 Millionen Euro. 54 Millionen Einheiten Samen handelte die ZBH in den 25 Jahren. „Wir haben etwas geschafft über die Jahre“, so fasste Horst Kaisinger auf der Bühne zusammen, „dass sich sehen lassen kann.“

90 Minuten lachen mit dem Stargast

Das waren Werte und Worte, die auch den Stargast des Abend beeindruckten: die 430.000 Sperma-Einheiten des Starbullen, die brachten ihn ins Grübeln, erklärte Dr. Eckart von Hirschhausen unter dem Gelächter des Publikums. Und er habe auch gerade spannende Worte gelernt: „Wenn man den Söder so anguckt, kriegt das Wort ‚Wartebulle‘ eine ganz neue Bedeutung.“ Sprach’s und erntete die nächste Lachsalve.

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Auch lokale Prominenz war im Publikum: vorne der CDU-Landtagsabgeordnete Kurt Wiegel, zweite Plätze Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule.

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Kontakt zum Alsfelder Krankenhaus: von Hirschhausen mit dem Krankenhaus-Prokuristen Hans-Werner Müller.

So unterhielt der frühere Krankenhaus-Arzt und heutige Medizin-Satiriker das Publikum die nächsten 90 Minuten lang: mit einer Mischung aus sinnfreier Blödelei rund um den Menschen, aber auch fundierter Kritik an Auswüchsen des Medizin-Konsums – und handfesten Ratschlägen für ein gesünderes Leben. Seine beste Medizin: das Lachen. In dem Sinne gründete er auch seine Stiftung „Humor hilft heilen„, durch die er in die deutschen Krankenhäuser Humor bringen möchte – im Sinne des berühmten amerikanischen Arztes Patch Adams. Das Markenzeichen: die rote Clownnase. Eine Karte verriet die bisherigen Standorte seines Programms in Deutschland, bei dem das Personal speziell geschult wird. Er sei auch im Alsfelder Krankenhaus gewesen, verkündete Hirschhausen – und er hoffe, dass auch Alsfeld demnächst auf seiner Karte erscheint.

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