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Lauterbachs Bürgermeister will an neue Förderung beantragen – 2,3 Millionen KostenNeuer Versuch: Sanierung mit 90 Prozent Förderung

LAUTERBACH (aep). Von einem neuen Versuch, die Adolf-Spieß-Halle in Lauterbach mit einer großzügigen geförderten Sanierung wieder attraktiv zu machen, berichtete Bürgermeister Rainer Hans Vollmöller am Dienstagabend im Bau- und Planungsausschuss: Wenn alles klappt, könnte die altehrwürdige, aber nur notdürftig genutzte Halle zum größten Teil mit Bundesmitteln wieder flott gemacht werden. Vollmöller sprach von über zwei Millionen.

 

Den Anstoß für diese Verkündigung gab eigentlich ein CDU-Antrag mit dem gleichen Anliegen, doch dann stieß die Idee des Rathauschefs auf so großes Interesse, dass die nun favorisiert wird. Die CDU hatte eine Prüfung betragt, wie „die Mittel aus dem Bundes- und Landesprogramm für Komunalinvestitionen für die Ertüchtigung der Adolf-Spieß-Halle verwendet werden können“. Dabei gehe es um jene 1,46 Millionen Euro, die der Stadt aus diesen Töpfen zur Verfügung stehen sollen.

Zur Zeit wird die Halle nur nothalber von jenen Vereinen genutzt, die eigentlich in der Großsporthalle an der Wascherde beheimatet sind – aber eigentlich steht die Halle seit dem Frühjahr leer. Seit der TV Lauterbach seine Nutzungsrechte an die Stadt zurück gegeben hatte, um Unterhaltungskosten zu sparen, wird sie nicht mehr genutzt, steht im Haushalt nur noch mit 15.000 Euro Unterhaltungskosten, die dem Verfall vorbeugen sollen. Die Nutzung änderte sich mit dem Einzug der Flüchtlinge in die Halle an der Wascherde – und damit steigen auch die Unterhaltungskosten. Eine weitergehende Verwendung nach einer notwendigen Sanierung stand in den Sternen.

Dem Zustand mochte die CDU abhelfen. Wie angekündigt, beantragte die Fraktion, die Mittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm für die Ertüchtigung einzusetzen und zugleich ein dauerhaftes Nutzungskonzept zu erarbeiten. „Es kann nicht so bleiben wie es ist“, meinte der Fraktionssprecher Dr. Jens Mischak.

Sanierung mit 90-prozentiger Förderung?

Doch Bürgermeister Vollmöller erklärte, dass er bereits bei einem anderen Programm aktiv sei: ein Bundesprogramm für Sport, Jugend und Kultur, das 140 Millionen Euro an Kommunen vergebe. Zehn Millionen kämen wahrscheinlich in Hessen an und seien so gedacht, dass damit bei entsprechenden Projekten 90 Prozent der Kosten übernommen würden. Er habe bereits einmal ermitteln lassen, dass eine Sanierung der Adolf Spieß-Halle etwa 2,3 Millionen Euro kosten würde – von denen 90 Prozent getragen würden. Da dieses Bundesprogramm nicht „für Kleinkleckersdorf“ ausgelegt sei, sondern schon umfangreichere Projekte fördern solle, sei er „hoffnungsfroh, dass wir das Unterstützung haben“.

Darauf erweiterte die CDU den Antrag um „den Einstieg in dieses Förderprogramm“ und man nahm dann auch noch weitere Aspekte mit auf. So beantragte seitens der SPD Fraktionssprecher Dirk Kurzawa, auch noch eine Prüfung von Folgekosten mit aufzunehmen, um zu verhindern, was der Bücherei als Kosten auf der Bilanz liege. Und ebenfalls noch Eingang in den Antrag kam die Prüfung, für die 1,45 Millionen aus der Kommunalen Investitionsförderung alternative Gebäude in Lauterbach zu finden, die saniert werden müssten. Der Antrag fand einstimmige Empfehlung.

Ob das Ganze dann etwas wird, steht allerdings noch längst nicht fest. Es sei Charakter des neuen Förderprogramms, dass es auch ohne Nachtragshaushalt umgesetzt werden kann, erklärte Vollmöller. Also könne die Stadt abwarten, Alternativen ausloten und auch einen Haushaltsplan aufstellen.

Eine Alternative hatte Gerhard Herchenröder seitens der Grünen ebenfalls per Antrag ins Spiel gebracht: die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Entscheidungen dazu fallen wie immer im Parlament.

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