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Umjubelter Abschlussabend der Young Americans – Wie deutsche Teenager sich trautenGrenzen sprengen mit der Hilfe eines Freundes

ALSFELD (aep). Da waren die Könner, die kommenden Profis, die einmal auf großen Bühnen tanzen und singen werden. Sie boten eine beeindruckende Show. Aber beeindruckender noch war, was dann die Kleinen zustande brachten: Kinder und Jugendliche, die sich noch nie vor großes Publikum trauten. Sie tanzten und sangen, zum Teil alleine im Scheinwerferlicht und vor 500 Menschen. Nein! Nicht ganz alleine: Da war immer ein Partner an der Seite. Das ist Methode bei den Young Americans, die gerade an der Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld einen Workshop gaben. Mittwoch fand der viel bejubelte Abschlussabend in der Stadthalle statt.

Zwei Tage das Tanzen und Singen üben und dann vor Publikum auftreten: Diese Aussicht schien ursprünglich nicht einmal vielen Schülerinnen und Schülern der GSS verlockend, räumte der Konrektor Rolf-Dieter Aff am Ende des Abends ein. Aber dann, nachdem die jungen Amerikaner sich am Montag mit einer Performance vorgestellt hatten, da strömten doch noch viele Kinder und Jugendliche in den Workshop – und keines dürfte das bereut haben.

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Angst überwinden: Mit einem starken Freund an der Seite trauten sich Schülerinnen und Schüler auch Soli im Rampenlicht zu.

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Denn was gut 40 Performance-Studenten des Young Americans College of the Performing Arts in Kalifornien in zwei Tagen mit 130 deutschen Schülern und einer Handvoll Flüchtlingskindern zustande brachten, beeindruckte das vielleicht 400-köpfige Publikum bei der Abschlussveranstaltung in der völlig überfüllten Stadthalle sichtlich. Gemeinsam boten sie – nach 45 Minuten Vorstellung der Young Americans alleine – eine 40-minütige Schau mit Tanz, Gesang und Musical-Performance – eine ganze Reihe von Solo-Auftritten eingeschlossen – bei der erkennbar wurde, wie gut das Konzept dieser Performance-Schule funktioniert. Mit der Hilfe eines starken Freundes wachsen junge Menschen über sich hinaus. Das ist die Idee, die das College seit 25 Jahren in die Welt trägt – auch nach Deutschland.

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Eine Foto-Galerie vermittelt weitere Eindrücke

Neben diesem ausführlichen Artikel vermittelt auch eine große Foto-Galerie weitere Eindrücke von dem Abschlussabend (einfach hier klicken).

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Die Young Americans selbst boten eine beeindruckend professionelle Show…

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Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl vermitteln

„Student Members are accepted into the organization based upon their talent and their interest in helping other students throughout America and the world to attain self-confidence, self-esteem, and respect for others through music, dance, and performance.“ So beschreibt das College selbst auf seiner Website die Mission, mit der es junge Künstler in alle Welt aussendet: Sie sollen mit ihrem Talent und unter Einsatz von Tanz und Musik Schülern Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl vermitteln – der Wille dazu ist Voraussetzung für die Aufnahme als Young American. In der Art habe das College alleine in Europa über die Jahre mehr als 1000 Workshops gegeben und weltweit mit Hunderttausenden junger Menschen zusammen gearbeitet, erklärte am Mittwoch in Schlussworten der Europa-Koordinator der Young Americans, Michael Heib.

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…aber beeindruckender noch war, was sie mit den deutschen Schülern und einer Handvoll Flüchtlingskinder zusammen aufführten.

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Unterstützt von einem Freund trauten sich auch Eltern ans Mikrophon.

Zuvor hatte die Show bewiesen, dass das Konzept funktioniert, mit dem die jungen Amerikaner den jungen Deutschen Ängste nehmen: Sie tanzen und spielen mitreißend mitten unter ihnen, und bei den Solo-Auftritten ist der Freund direkt dabei. So steht da ein Junge mitten in der Stadthalle, angestrahlt vom Scheinwerfer und singt eine Passage aus „We are the World“. Nicht wirklich schön, aber laut – er traut sich. So hat eine Jugendliche bei ihrem Solo im Rampenlicht vielleicht entdeckt, dass sie Talent hat. Beide so wie auch alle anderen Solisten bekamen lautstarken Beifall – übrigens auch eine Reihe Eltern, die sich unter Begleitung kundiger Partner einen Auftritt zutrauten.

Donnernder Beifall verabschiedete die Young Americans, die von ihren deutschen Schützlingen je eine Rose überreicht bekamen. Aber die gingen nicht, ohne dass sie mit ihnen noch eine gesangliche Zugabe gaben, bei der das Publikum mucksmäuschenstill lauschte: „If we hold on together“.

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Dank von den Gästen: Konrektor Rolf-Dieter Aff bekam am Ende von Young Americans eine goldene Schallplatte überreicht.

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