ALSFELD (aep). Hilfe  für Verbraucher: Die gibt es nicht in der Region. „Alsfeld ist ein weißer Fleck in Sachen Verbraucherberatung“, sagt eine Frau, die es wissen muss: Anne Mitschulat ist Landesvorsitzende im DHB Netzwerk Haushalt. Und dieser Verband ist angetreten, den Zustand zu ändern: Ab sofort bietet das Netzwerk zweimal monatlich im Freiwilligenzentrum Beratung für Verbraucher in allen Lebenslagen an: Vom unfreiwilligen Internet-Abonnement über Ernährungs- bis zur Energieberatung reicht die Spanne der Themen, zu denen Verbraucher Rat bekommen können.

Was das DHB Netzwerk in Alsfeld anbietet, ist dem Angebot der bekannteren Verbraucherzentrale nicht unähnlich, erklärt die DHB-Landesvorsitzende. DHB steht übrigens ursprünglich für Deutscher Hausfrauenbund, doch sei dieser Name als antiquiert abgewandelt worden, um dem tatsächlichen Tätigkeitsspektrum gerecht zu werden, erläuterte Anne Mitschulat bei einem Pressegespräch zur Vorstellung des neuen Service. Die beiden Einrichtungen hätten in Hessen mit Förderung durch das Land die Verbraucherberatung übernommen – und weil die Verbraucherzentrale sich mehr auf die größeren Städte konzentriere, sei das DHB Netzwerk aufs Land ausgewichen. Sieben Hauptberatungsstellen gebe es inzwischen in Hessen, dazu sechs Außenstellen – Alsfeld ist jetzt mit der Beratungsstelle im Freiwilligenzentrum (Spital – Volkmarstraße), so eine.

„Alsfeld ist ein weißer Fleck in Sachen Verbraucherberatung“: Anne Mitschulat beim Pressegespräch mit Büegermeister Paule und Beraterin Bettina Semsch.

An jedem zweiten und vierten Donnerstag eines Monats wird dort eine Beratung vom DHB stattfinden, erläutert die Juristin Bettina Semsch, Leiterin der Verbraucherberatung in Bad Hersfeld. „Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt sie und weiß aus ihrer langjährigen Praxis auch, was die häufigsten Fragen sind: Da geht es ums Kaufrecht – und in neuerer Zeit besonders bei zweifelhaften Internet-Abschlüssen. Da sei die Beratung gefragt, denn trotz zahlreicher Informationsmöglichkeiten im Internet sei das direkte Gespräch immer noch am ergiebigsten. Und es sollte schneller gesucht werden, rät Anne Mitschulat: „Die Leute kommen zu uns, wenn sie nicht mehr weiter wissen – dann ist es oft zu spät.“

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Beratung im Freiwilligenzentrum

Die Beratung findet in Alsfeld an jedem zweiten und vierten Donnerstag eines Monats von 14 bis 17 Uhr im Alsfelder Freiwilligenzentrum statt. Wer in der Zeit telefonisch nach Rat fragenb möchte, kann sich melden unter Telefon 06631-7090124. Weitere Informationen gibt es auf der Website des DHB Netzwerk Haushalt.

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Aber die Beratung biete auch Informationen im Vorwege von Anschaffungen: etwa zu Qualität und Energieeffizienz von Produkten oder zu sinnvoller Ernährung. Im Fokus hätten die Beratungen auch die Jugend mit spezifischen Beratungsangeboten. Dazu passt denn auch der Preis für eine Beratung, der mit vier bis sieben Euro recht moderat ausfällt. „Unsere Beratung hat bewusst auch die soziale Komponente“, erklärt die Beraterin. Geplant seien auch Themenabende, an denen Teilnehmer konkrete Hilfestellungen mitnehmen könnten, etwa in Sachen Haus und Energie. „Bei uns ist jeder Ratsuchende willkommen“, betont Anne Mitschulat. „Egal, woher er kommt und was er tut.“

Er freue sich, dass diese Einrichtung nach einiger Vorbereitung tatsächlich einen Platz in Alsfeld gefunden hat, erklärte Bürgermeister Stephan Paule. Und das Freiwilligenzentrum biete dabei einen guten Ort für die Beratungsstunden. Er hoffe nun, dass die Alsfelder das Angebot annehmen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen jedenfalls, dass das DHB Netzwerk mit ihrer Beratung durchaus eine Lücke schließt. Im vergangenen Jahr registrierte man in Hessen immerhin 16.000 Beratungsanfragen.

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