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Enttäuschende Zahlen in Lauterbach – Hunderttausende Euro Zuschuss für die BäderViel Sonne, aber weniger Besucher im Freibad

LAUTERBACH (aep). Die Freibadsaison ist auch in Lauterbach vorüber, und sie war zweifelsohne besser als jene im verregneten Sommer 2014. Aber sie war auch nicht so gut, wie man vermuten würde. Bei den Lauterbacher Stadtwerken herrscht ein wenig Ratlosigkeit.

Was für ein Einbruch war das im vergangenen Jahr bei den Besucherzahlen, als Regengüsse im deutschen Sommer so regelmäßig herunter kamen wie anderswo der Monsunregen. Ein Drittel weniger Besuch meldete das Alsfelder Freibad, noch weniger das Freibad in Homberg/Ohm (auch durch Bauarbeiten), und auch in der Kreisstadt besuchten in den regenfreien Zeiten ganze 20.000 Menschen das Bad – im guten Sommer 2013 waren es noch 29.000 gewesen.

Aber dieses Jahr ist anderswo alles wieder gut: Normalbesuch meldet Alsfeld, überdurchschnittlich guten Besuch das Freibad in Homberg, und Normalbetrieb sollte es auch in einer ersten Meldung aus dem Lauterbacher Freibad zu diesem Jahr sein. Das war kurz vor dem Ende der Saison (Oberhessen-live berichtete). Der genauere Blick auf die Zahlen ernüchtert allerdings, räumt Heike Habermehl als Geschäftsführerin der Lauterbacher Stadtwerke ein, unter deren Regie die Bäder betrieben werden.

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Gut 25.000 Besucher: Für ein gutes Jahr wie dieser Sommer ist das zu wenig.

Die Auswertung ergab, dass 5000 Besucher mehr das Angebot nutzten als im Regensommer – aber das Gesamtergebnis liegt immer noch um Tausende unter den Besuchen der normalen bis guten Jahre. In der Geschäftsführung herrscht darüber etwas Ratlosogkeit. Das Bad wurde renoviert und biete Besuchern jeder Altersgruppe viel Aufenthaltsqualität, meint die Geschäftsführerin Heike Habermehl.

Die Entwicklung wird vor dem Hintergrund der Finanzierung interessant. Denn das ganze Freizeitzentrum – und darin besonders die Bäder – ist ein Zuschussbetrieb. So enthält der aktuelle Haushalt zur Finanzierung des Freizeitzentrums 725.000 Euro Verlustausgleich. 450.000 sind für die Bäder vorgesehen, 125.000 für die Eishalle. Weitere 200.000 stehen vorsorglich im Haushalt als „Drohverlust“. Diese Zahlen sind sogar besser als frühere Werte: Da näherte sich der Verlustausgleich für die Stadtwerke bei 900.000 Euro sogar der Millionengrenze. Gute Ergebnisse dieses Eigenbetriebs und größere Anstrengungen unter den Schutzschirm-Vorgaben halfen, den Wert zu senken.

Dennoch: Die eher enttäuschenden Besucher-Zahlen für den Sommer 2015 geben in der Geschäftsführung Rätsel auf. Was soll man machen, um die Lauterbacher zu locken, fragt sich die Geschäftsführerin Heike Habermehl. „Wir machen doch auch Veranstaltungen!“

2 Gedanken zu “Viel Sonne, aber weniger Besucher im Freibad

  1. Die Lauterbacher Bürgerschaft hatte in den Jahren 1928 – 1965 und von 1968 – Anfang dieses Jahrhunderts über moderne, bzw. später zeitgemäße Schwimmbäder verfügt. Nach der Jahrhundertwende hatten die Stadtverordneten mehrheitlich für ein Spaßbad votiert. „DAS“ hatte natürlich Konsequenzen. Die Schwimmabteilung des Turnvereins hatte sich aufgelöst.
    Dem Lauterbacher Anzeiger hatte ich erst am 20.08.2015 digitalisierte Farbfotos von beiden Schwimmbädern (1965 + 1968) zur Verfügung gestellt.
    Meine Söhne hatten noch den Mumm, vom Lauterbacher Fünfmeterturm den „Köpper“ zu machen. Mit meinen Enkeln fahre ich jetzt regelmäßig (von Mai – September) ins Schlitzer Schwimmbad. Welcher Lauterbacher Grundschüler traut sich noch, vom 5er zu springen?
    Wen trifft man regelmäßig im Schlitzer Schwimmbad? – natürlich Lauterbacher Ortsbürgerinnen und Ortsbürger; ebensolche, die lange Strecken schwimmen (wollen). Darunter sind auch Lauterbacherinnen, die regelmäßig ihre 60 Bahnen schwimmen; also drei Kilometer in 1 ¼ Stunden. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Verhältnisse zu akzeptieren. „Et is wie et is“.
    Und weil das von Dritten gelesen wird – abgesehen von Fußball und Tischtennis – im Leistungssport der Lauterbacher Ortsbürgerinnen und Ortsbürger – egal, ob Sommer- oder Wintersport – bin ich nicht gänzlich unbekannt.

  2. Wenn ich die Wahl habe, dann fahre ich lieber nach Alsfeld oder Schotten ins Freibad. In Lauterbach sind die Becken so verbaut, dass man nicht mehr richtig schwimmen kann. Gerade wenn viel Betrieb ist oder das Wetter sehr schön, dann hat man zum Schwimmen keinerlei Platz. Meine Kinder möchten nicht nach Lauterbach, da sie sehr gerne springen und es in Lauterbach keine Sprungtürme gibt. Alles in allem ist Lauterbach ein modernes Schwimmbad, was aber nicht wirklich zum Schwimmen geeignet ist. Eher für den Spaßfaktor, wobei Jugendlichen und Erwachsenen dort keine wirklichen Schwimmaktivitäten geboten werden. (Springen und Schwimmen)

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