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Foto-Probe bei Bad Hersfelder Festspielen gewährt Einblicke in eine beeindruckende Inszenierung – Eine Galerie mit vielen Fotos„Cabaret“ lässt die Kameras tausendfach klicken

BAD HERSFELD. Donnerstagabend. Die Uhrzeit stimmt, eine Viertelstunde vor Beginn sind alle da. Aber der Eingang nicht: An der Seite der Stiftsruine versammeln sich Filmer und Fotografen an der Tür zur Bühne – eine ganze Meute, gespannt darauf, ob das viel gepriesene Stück „Cabaret“ ihnen spannende Bilder bringt. Es ist Foto-Probe, eine langjährige Tradition der Bad Hersfelder Festspiele, bei der Medienvertreter die Generalprobe nutzen können, um Bilder für ihre Berichte zu machen. Bald wird klar: „Cabaret“ bietet Bilder – beeindruckende Bilder. Premiere ist heute Abend – bei Oberhessen-live gibt es jetzt schon stimmungsvolle Ansichten zu sehen.

 

Weil die Medienvertreter die volle Show geboten bekommen, ist das auch ein begehrter Termin – insbesondere, wenn Prominenz zieht. In „Cabaret“ dürfte Starsängerin Helen Schneider die meisten Besucher ansprechen. Aber Theater- und Festspielfreunde kennen auch Namen wie Rasmus Borkowski, Helmut Baumann oder Bettina Mönch als begehrte Darsteller auf deutschen und österreichischen Bühnen. Und man kennt „Cabaret“: das beschwingte, tragische Musical, das im lebeleichten Berlin der dreißiger Jahre angesiedelt ist. Partyleben, Lebensträume, aufziehender Nebel der Nazis: Das ist Stoff, der in der Manier früherer Revue-Shows auf bunter Bühne für Bewegung sorgt. Das gibt Bilder, die die Kameras surren und klicken lassen.

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Klasse und vielseitig als Sally Bowles: Bettina Mönch (oben und unten).

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Der Weg der Fotografen in den Zuschauerraum führt über die Bühne, durch Gänge, die so richtig an die Klischees vom Bühnenhintergrund erinnern: etwas schummrig, sehr hölzern und voller Requisiten für andere Aufführungen. Darsteller unter Schminke und Kostüm huschen so diskret vorbei, als wäre es unschicklich, außerhalb der Bühne zu existieren. Der Bühnen-Effekt fällt auf: Da oben, auf den Brettern, die ihre Welt bedeuten, wirken diese Menschen irgendwie bedeutend größer und imposanter.

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Paraderolle für Helen Schneider: als Conferencier in „Cabaret“.

Das Medien-Volk verteilt sich nach Gutdünken über die ersten 16 Reihen: gut zwei Dutzend Männer und Frauen mit Film- und Spiegelreflex-Kameras, mancher Profis packt armlange Objektive im Wert von Kleinwagen aus. Die Vertreter diverser Zeitungen, online-Magazine und Sender aus ganz Hessen sind bereit. Es kann losgehen.

Weil die Generalprobe eben die Generalprobe ist, gibt es alles, was auch zu den späteren Aufführungen zählt – inklusive der üblichen Ansage vom Band, die Handys auszuschalten. Für hörbares Schmunzeln sorgt der Hinweis, dass Foto- und Filmaufnahmen untersagt sind – ruhen doch gerade zwei Dutzend Kameras schussbereit im Schoß. Bereit für den Auftritt von Helen Schneider, die, so kündigte die rührige Presse-Betreuerin Ina Rumpf an, von hinten durch das Publikum kommen werde. Die Köpfe fliegen rum, Kameras werden gedreht: Sie kommt!

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Wie gewohnt wandelbar und in „Cabaret“ lichtgewaltig: die Bühne in der Stiftsruine.

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Eine Stunde und vielleicht 20.000 geschossene Bilder später trifft man sich zur Pause wieder am Bühneneingang, wo Wasser und Brezel bereitstehen, die drinnen verbotenen Kippen aufglühen. Blicke begegnen sich: „Das war toll!“, sagt der Fotograf, der eben noch ein 300 Millimeter-Objektive schwenkte und nun in der Runde zustimmendes Nicken erntet. „Ich konnte zwischendurch gar nicht fotografieren, musste immer schauen!“ Die Schneider, die Bühne, das Licht, die Musik, die Tänze – das ganze Stück hinterließ sichtlich Eindruck, und auch ohne Publikum lag immer wieder Szenenapplaus in der Luft. Der Regisseur Gil Mehmert, so ist man sich einig, hat eine tolle Aufführung hingekriegt.

Eine Frage an die Pressefrau: Gibt es dafür eigentlich noch Karten? Ein paar schon, erklärt Ina Rumpf: „Aber man muss sich schon ranhalten.“

von Axel Pries

Eindrücke von der Generalprobe von „Cabaret“:

 

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