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Samstag "Tag der Bundeswehr" auch beim Kampfhubschrauber-Regiment in FritzlarFür 100.000 Besucher wird die A49 gesperrt

FRITZLAR (ol). Wenn am kommenden Samstag, 13. Juni, in Fritzlar der „Tag der Bundeswehr“ stattfindet,, dann versuchen die Gastgeber am Nordrand des Schwalm-Eder-Kreises auch ein großes Experiment, um den erwarteten Ansturm zu bewältigen: Die benachbarte A49 wird zu einem riesigen Parkplatz, berichtet die Polizei.

Am Samstag öffnet die Georg-Friedrich-Kaserne in der Domstadt Fritzlar interessierten Besuchern im Rahmen des bundesweit erstmalig veranstalteten „Tages der Bundeswehr“ die Tore für neugieriges Publikum. An 15 Standorten präsentiert sich die Bundeswehr der Öffentlichkeit –  Hessen mit dem  Kampfhubschrauberregiment 36 in Fritzlar. Die Gastgeber rechnen mit bis zu 100.000 Besuchern. Immerhin locken dabei unter anderem zwei Flugvorführungen mit Kampfhubschraubern vom Typ Tiger, NH 90, Bell UH-1D – „ein ganz besonderes Highlight“, verspricht die Bundeswehr, die auf einer eigens eingerichteten Website das ganze Programm des Tages vorstellt, zu der auch musikalische Einlagen und Podiumsdiskussionen zählen sollen.

Das Kasernen-Gelände inklusive des Flugplatzes  ist zentraler Veranstaltungsort für Besucher aller Altersgruppen.

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In den Hallen werden die Themenbereiche „Zusammenarbeit mit Industrie und Luftfahrzeugindustrie“, „Verankerung in der Öffentlichkeit“, „Dienstleister für die Bundeswehr“ sowie „Arbeitgeber Bundeswehr“ mit zahlreichen Ausstellern, den umliegenden Städten und Gemeinden sowie Firmen und Konsortien präsentiert. Auf der Showbühne in Halle 5 werden Gesprächsrunden stattfinden, hier werden Spitzensportler der Bundeswehr interviewt, das Heeresmusikkorps Kassel sowie Spielmannszüge aus dem Umland musizieren und auf der Videowand wird die Eröffnungsrede der Verteidigungsministerin sowie die stattfinden Vorführungen, gefilmt von mehreren Kamerateams, live übertragen werden.
Auf dem Außengelände können sich Besucher Vorführungen mit Diensthunden, militärischen Nahkampf, einen Feldgottesdienst der Militärseelsorge, ein Feldpostamt, historische und aktuelle Gefechtsfahrzeuge der Bundeswehr sowie Hubschrauber der Bundeswehr als auch verbündeter Streitkräfte anschauen. Ein weiterer wesentlicher Themenbereich ist die Ausstellung „60 Jahre Bw und 25 Jahre Armee der Einheit“. Im Rahmen von Nachwuchswerbung und Berufsberatung können sich interessierte Besucher an den Info-Trucks und Ständen der Karriereberatung der Bundeswehr ein Bild vom Dienst in den Streitkräften machen. Für die jüngsten und jüngeren Besucher wird eine professionelle Kinderbetreuung angeboten.
Absolutes Highlight der Veranstaltung werden die Flugvorführungen mit dem Kampfhubschrauber Tiger und anderen Hubschraubern sowie das Absetzen von Freifall-Fallschirmspringern sein.
Die Veranstaltung wird außer durch die Soldaten, Soldatinnen und zivilen Mitarbeiter des Regiments von über 1000 externen Helfern, vielen von diesen ehrenamtlich, unterstützt. „In enger Zusammenarbeit mit Polizei, den Feuerwehren der Region, Rettungsdiensten und anderen Behörden und Dienststellen haben wir uns gut auf die Veranstaltung vorbereitet“, betont der Projektleiter und stellvertretende Regimentskommandeur, Oberstleutnant Marco Nill. „Die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt Fritzlar, dem Schwalm-Eder-Kreis, den hessischen Verkehrsbehörden sowie den weiteren beteiligten Firmen, Behörden und Dienststellen konnten wir bereits im Rahmen der Planungen in beispielhafter Weise erleben.“
Kulinarisch abgerundet wird die Veranstaltung durch ein vielfältiges Angebot an Speisen und Getränken. Hier wird von der klassischen Erbsensuppe über Bratwurst und Spießbraten bis zur regionalen Spezialität „Ahle Wurst“ an über 20 Verpflegungs- und Getränkeständen für jeden Geschmack etwas dabei sein.
„Wir suchen bewusst Kontakt und Dialog mit dem Bürger und wollen uns als modernen Arbeitgeber mit individuellen Karrieremöglichkeiten und familienfreundlichen Rahmenbedingungen präsentieren. Dies ist mindestens genauso wichtig ist die Verankerung unserer Bundeswehr in der Gesellschaft“, sagt Oberst Brendel.

Die Polizei empfiehlt Besuchern, auf der Anfahrt das Navifgationsgerät auszuschalten und lieber auf die Beschilderung zu achten, da die Umgebung Fritzlars großräumig abgesperrt ist.  Dazu zählt auch die A49, die an dem Tag von 7 bis 21 Uhr ab der Abfahrt Felsberg bis zum Autobahnende bei Bischhausen voll gesperrt ist, um Platz für 14.000 parkende Autos zu schaffen.

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So ist es geplant: Die A49 wird über etliche Kilometer für parkende Autos voll gesperrt. Shuttle-Busse bringen die Besucher nach Fritzlar zum Fluggelände. Grafik: Bundeswehr

 

2 Gedanken zu “Für 100.000 Besucher wird die A49 gesperrt

  1. Das auf dieser Veranstaltung weniger Menschen kommen wie gedacht liegt daran, das die Bundeswehr sich um 180 Grad gedreht hat.
    Zur Verteidigungsarmee ist sie zu einer kleinen Truppe geworden, die von den wenigen Flugzeugen, die diese Armee hat, im Auslandseinsatz abhängig ist.
    Der Größenwahn von arroganten Politikern ist dabei nicht zu überbieten.
    Ist denn die NATO nach dem Einsatz in Afghanistan immer noch im Ausnahmezustand/Verteidigungsfall?
    Schon trommeln die USA die Kriegstrommel und wollen den Osteuropäischen Ländern beistehen und schwere Waffen dort stationieren. Aber es dürfte doch wohl klar sein, das dies wieder eine Provokation gegenüber Russland darstellt. Aber den Amerikanern scheint dies egal zu sein.
    Auch in der Bundeswehr hört man immer wieder, das es Soldaten dort nicht einfach haben. Denn wenn ein Befehl kommt (egal wohin) dann müssen sie gehorchen. Ein Weltweiter Einsatz war für die Bundeswehr Geschichtlich und auch in der Ausrüstung nie vorgesehen!
    Deshalb hatte es mich überrascht, das ein Fernmeldetrupp im Irakkrieg unterwegs war, obwohl offiziell die Bundeswehr dort nicht war.
    Gerade solche Geschichten machen den Soldaten Angst, weil sie wie Söldner in ferne Länder geschickt werden und nicht wissen wie das Ende der Mission aussieht. Die Bundeswehr hat in der Nachbetreuung einen so schlechten Ruf, das es passieren kann, das Menschen nie wieder einer ordentlichen Arbeit nachgehen können, weil sie Menthal nicht mehr belastbar sind.
    Ich hoffe nur, das die neue Verteidigungsministerin diesen Wahnsinn bald ein Ende bereitet. Wir sind keine Weltpolizei und können nicht die Probleme in aller Welt lösen!

  2. Also wenn das nicht an Größenwahn grenzt, ne komplette Autobahn dafür zu sperren und als Parkplatz zu nutzen, dann weiß ich auch nicht… Das ist doch kein „Reichsparteitag“, bei dem die Anwesenheit Pflicht ist! *kopfschüttel*

    Auf dem „Schwesterportal“ nh24 gab es kritische Stimmen bzgl der mangelhaften Nachsorge der Bundeswehr für ihre Soldaten nach dem Kampfeinsatz im Ausland. Ich gehe davon aus, daß darüber nicht informiert wird, sondern es wird sich lediglich um eine „Hurra“-Veranstaltung handeln.

    Schon längst vergessen:
    „Wer noch einmal ein Gewehr in die Hand nehmen will, dem soll die Hand abfaulen,“
    „Soldaten sind Mörder!“ (Kurt Tulcholski)
    Abgesehen davon: War nicht die Bundeswehr seinerzeit nur zur Verteidigung „gegründet“ worden?

    Ich jedenfalls hatte prophylaktisch meinen Söhnen erfolgreich klargemacht, daß sie nicht auf der Welt sind, um irgendwelchen (letztendlich doch persönlichen) Machtinteressen irgendwelcher Idioten als Kanonenfutter zu dienen.

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