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Von der Autobahn direkt auf den Schrottplatz: Polizei stoppt "abenteuerliches" und "hochexplosives" GefährtGasantrieb und Anhänger, alles Marke Eigenbau

KASSEL (ol). Als ein „abenteuerliches, hochexplosives Gespann“ bezeichnet die Baunataler Polizei, was ihr da auf der A7 ins Netz gegangen ist. Ein Mann aus Bulgarien hatte sich nicht nur seinen Anhänger selbst aus Teilen eines russischen Autos und einer Pferdekutsche zusammengezimmert und hoffnungslos überladen, auch der Gasantrieb seines Wagens war Marke Eigenbau. Dumm nur, dass das Konstrukt undicht – und der Fahrer starker Raucher war. 

Autofahrer bei Kassel waren auf den 53-Jährigen und sein Vehikel aufmerksam geworden. Als Beamte der Autobahnpolizei in Baunatal sich sein Werk genauer anschauten, trauten sie ihren Augen kaum. Der grüne Anhänger war früher mal das hintere Teil eines Autos der Marke Moskwitsch. Um das Ladevolumen zu erhöhen, hatte der Bastler das ehemalige Heck mit einem Pferdekutschensitz und einer Baustahl-Matte aufgerüstet. Damit konnte den Anhänger ordentlich überladen. Um 111 Prozent, wie die Polizei feststellt. Ein normaler Anhänger 350 Kilo wiegen. Dieser brachte jedoch 740 auf die Waage.

Auch die Gasanlage des Wagens entsprach nicht wirklich dem, was TÜV und Polizei für gut befinden würden. Das Konstrukt war ebenfalls selbst gebaut und mit einfachen Gurten befestigt. Nicht genug, dass den Beamten Gasgeruch entgegen ströme, als sie das Gebilde anschauten. Der Fahrer gestand zu dem auch noch starker Raucher zu sein. Daraufhin erteilte ihm die Polizei ein striktes Rauchverbot.

Insgesamt stellen die Beamten 17 Mängel an dem Auto fest. 13 waren es beim Anhänger. Die alle zu beseitigen, hätte mehr gekostet als der Zeitwert des ganzen Gespanns. Unter Polizeieskorte brachte der Fahrer sein ganzes Machwerk auf ein nahegelegenen Schrottplatz und rief seinen Schwager aus Duisburg an, der ihn abholen sollte.

Zusätzlich muss er noch mit einer Geldstrafe von 470 Euro rechnen.

 

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