NEUKIRCHEN. Es ist noch gar nicht solange her, dass die StereoSafari Crew um Jens Völker, Tizian Haas und Hendrik Wagner ihre letzte Party im Schwalm–Eder–Kreis feierte. Über Christi Himmelfahrt standen die Türen im Neukirchener Sägewerk erneut für viele feierwütige Menschen offen. Doch diesmal gingen die Einladungen auch über die Grenzen Deutschlands – nämlich bis nach Belgien zu Sase Petrovic und Mike Hoffmann! Techno-Fan Anna-Kathleen Schmidt aus Alsfeld war dabei und berichtet.

Im März machten sie Hunderte Raver glücklich und der nächste Streich folgte knapp zwei Monate später. Letzten Mittwoch feierten fast 300 Freunde der elektronischen Musik auf zwei Floors. Eigentlich eine Party wie jede andere, doch etwas war dieses Mal ganz besonders für uns. Denn in dieser Nacht sahen wir bekannte Gesichter wieder, mit denen wir ein ganzes Wochenende auf der Nature One verbrachten durften: Sasa Petrovic (27) und Mike Hoffmann (28) nahmen ganze sieben Stunden Fahrt in Kauf, um uns wieder einmal mit ihrer Musik zu verzaubern.

Ich stand gerade am Eingang, als die Tür aufging und der quirlige Belgier Mike die Tür herein stolperte. Ich merkte, wie sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht breit machte. Als dann noch Sase hinter ihm mit seinem ganzen Gepäck herein kam, konnte ich mich gar nicht mehr zurückhalten: „Endlich!!“, rief ich und sprang auf sie los. „Endlich seid ihr da! Oh man, wie lange ist das her?“, fragte ich mich und schloss die beiden in meine Arme.

Den ganzen Abend nur am Grinsen vor Freude über Freunde: Anna-Kathleen mit ihren Freunden Sase (l.)und Iron Mike“ (l.).

Inzwischen war es 23 Uhr, die Ankunft der beiden war jedoch schon um 21:10 geplant. „Wir haben mit keinen Komplikationen gerechnet, jedoch kam es in den letzten 80 Kilometern öfter zu Staus“, erzählte mir Sase, welcher völlig platt von der Fahrt war. Dass unsere Freunde endlich angekommen waren, sprach sich schnell rum. Auch Hendrik und Tizian freuten sich mächtig, dass es den beiden gut ging und sie nun endlich bei uns waren.
Bevor die Jungs anfingen den Besuchern ihren fantastischen Techhouse zu präsentieren, schwelgten wir noch ein wenig in Erinnerungen. „Ich weiß noch damals auf der Nature One“, fing Sase an, „wir beide haben das erste Mal auf dem Mixery Floor gesprochen, dort haben wir dann auch gefeiert, da unser Camp noch im Aufbau war. Du warst mir echt von Anfang an sympathisch und als ich dann Hendrik und Tizian kennenlernte, konnte ich sie nur ins Herz schließen.“ Ich erinnerte mich. Schon verrückt, dass man plötzlich ein Wochenende mit wildfremden Menschen verbringt und dann noch Monate danach im Kontakt steht. Und jetzt standen diese einst so wildfremden Menschen neben uns und waren bereit die Nacht zu rocken!

 Mitternacht, und Iron Mike legt auf

Es war mittlerweile 24 Uhr und die Jungs konnten uns nun einmal wieder mehr zeigen, was sie drauf hatten. Sase legt schon circa zehn Jahre auf und spielte schon unter dem gleichen Namen im Traffiq in Heinsberg – Oberburch oder im Loft! Club in Aachen. Mike alias Iron Mike verzaubert seit sechs Jahren die Menge unter seinem Dj Namen „Iron Mike“ und spielte ebenfalls schon im Loft! Club Aachen und weiten Locations. Das erste Mal hörten wir die Klänge der Jungs auf unserem Nature One Camp, welches unter anderem von dem Webradio „Musiclovers“ gesponsert wurde. Hendrik und Tizian erkannten sofort das Potenzial und fragten indirekt, ob Interesse an einem Gig bei uns im Sägewerk bestehen würde.

Zwei Uhr nachts und überall glückliche Gesichter

Die nächsten zwei Stunden war ich nur am Tanzen und hatte Spaß, den beiden bei ihrer Arbeit zu zuschauen. Auch das Publikum hatte Spaß mit den beiden: es wurde wie wild getanzt und nach den zwei Stunden mussten Sase und Iron Mike nicht lange auf ihren Applaus warten. Ganz großes Kino!

Es war mittlerweile schon 2 Uhr. Ich blickte in die glücklichen Gesichter und wollte direkt wissen, wie es den beiden Weltenbummlern gefallen hat. „Und wie wars?“, fragte ich voller Neugier. „Hattet ihr Spaß?“ Mike antwortete mir auf seine typische Art: „Sehr guter Sound, heiße Leute! Alles hat gepasst, um ein geiles Set zu spielen!“ Ich musste einfach nur lachen und mit dem Kopf schütteln. „Meine Stimmung war ja bei der Ankunft schon auf ihrem Hochpunkt. Aber der Auftritt war unbeschreiblich geil. Das Publikum war der hammer: total am eskalieren! Wir hatten so einen Spaß!“, berichtete mir Sase freudestrahlend.

Die Nacht verging wie im Flug. Zwischenzeitlich fuhren Sase und Mike in ihr Hotel, um sich eine Ruhepause zu gönnen, sich frisch zu machen und zu frühstücken. Dann standen sie wieder mitten im Geschehen. Ich konnte ihnen gar nicht oft genug sagen, wie sehr ich mich auf das Wiedersehen gefreut habe. Mein Gefühl stieß auf Gegenseitigkeit. „Wir haben uns richtig heimisch gefühlt und coole, neue Leute kennengelernt! Und natürlich konnten wir euch endlich mal wiedersehen, das wurde aber auch Zeit“, versicherte mir Sase. Mike war sehr zuversichtlich und sagte grinsend, dass er sich gut vorstellen könnte, öfters hierher zu kommen!“

„Blick auf den Hardtekk Floor: White Fear in Action!“.

Elektronische Musik verbindet

Elektronische Musik, wie zum Beispiel Techno – das wird von den meisten Menschen meist nur mit negativen Dingen verbunden. Doch dass auch diese Musikrichtung verbindet, dafür sind wir das perfekte Beispiel. Durch diese Offenheit, welche man in dieser Szene teilweise spüren kann, lernt man Menschen kennen. Menschen aus anderen Dörfern, aus anderen Städten und aus anderen Ländern. Da ist irgendwas, was einen verbindet. Da ist die Liebe zur elektronischen Musik die aus Bekanntschaften Freundschaften macht.

Bekanntlich soll man ja dann gehen, wenn es am Schönsten ist. Ich hatte gar nicht mehr die Zeit im Blick, als sich die zwei von uns verabschiedeten. Ich fragte mich, wann ich Sase und Iron Mike wieder sehen würde. Aber ich war mir eigentlich recht sicher, dass dieses Wiedersehen nicht lange auf sich warten lassen würde. Schließlich haben wir noch eine Sache mit Sase und Iron Mike gemeinsam – wir sind verrückt und nehmen alles in Kauf, um eine unvergessliche Nacht mit Freunden zu verbringen!

Anna-Kathleen Schmidt

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