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Autofahrer reagierte richtig und wählte Notruf – Festnahme durch die PolizeiDie beiden Gauner spielten Kripo-Beamte

KASSEL (ol). Völlig richtig handelte ein 22 Jahre alter Autofahrer bei einer scheinbaren
Verkehrskontrolle durch zwei angebliche Kripobeamte in Kassel. Er wählte die Notrufnummer, fragte nach, und es stellte sich heraus, dass da zwei falsche Fuffziger am Werk waren.

Wie der 22-Jährige aus Baunatal berichtete, war er mit einem 27 Jahre alten Bekannten stadteinwärts gefahren und von dort aus auf ein Tankstellengelände eingebogen. Ein mit zwei Männern besetzter schwarzer BMW hielt unmittelbar neben ihm. Über die heruntergelassenen Scheiben sprachen die Männer den 22 Jahre alten Autofahrer an und forderten ihn auf, seine Papiere vorzuzeigen.

Der Beifahrer gab sich dabei als Kripobeamter aus und zeigte sein aufgeklapptes Portemonnaie mit einem Stern hinter einer Folie vor. Als der 22-Jährige den Dienstausweis näher betrachten wollte, reagierte der angebliche Zivilbeamte aggressiv und wies ihn an auszusteigen. Der Ton und die Verweigerung des genauen Blicks auf den angeblichen Dienstausweis, veranlassten den 22-Jährigen den Notruf zu wählen. Als die
falschen Zivilbeamten das Telefonat mitbekamen, fuhren sie ohne weitere Maßnahmen davon.

Die sofort zum Einsatzort entsandten echten Polizei-Beamten entdeckten den BMW in der  an und kontrollierten die Insassen. Hinterm Steuer saß ein 35-Jähriger aus Baunatal, auf dem Beifahrersitz ein 16-Jähriger aus Kassel. Bei den Männern handelte es sich zwar nicht um Polizeibeamte, mit der Polizei hatten sie aber sehr wohl bereits zu tun gehabt.

Sie waren in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen Eigentums-, Gewalt und
Drogendelikten polizeilich in Erscheinung getreten. Bei der anschließenden Durchsuchung der Männer und des BMW stellten die Beamten ein elektronisches Blaulicht, einen Schlüsselanhänger mit Polizeistern und eine Visitenkarte sicher, die dem 35-Jährigen von
echten Beamten bei einer Verkehrsunfallaufnahme ausgehändigt wurde. Die beiden Männer müssen sich nun wegen der Straftat Amtsanmaßung verantworten. Die weitere Sachbearbeitung hat die Ermittlungsgruppe des Polizeirevier Kassel-Ost übernommen.

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