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Der Ostereiernarkt in Ziegenhain lockte an zwei Tagen Hunderte BesucherVielfältig, bunt, handgemacht: der Gruß zu Ostern

ZIEGENHAIN (aep). Das ist doch ein gelungener Auftakt fürs Frühjahr: Zum Start aus der Winterpause lud das Museum der Schwalm in Ziegenhain am Wochenende zum Ostereiermarkt und stieß prompt auf riesiges Interesse. An beiden Tagen – Samstag und Sonntag – strömten Hunderte Besucher in das Museum am Paradeplatz, wo mehr als 30 Stände mit Kunsthandwerk rund um Ostern sie erwarteten – aber nicht nur. Ein österlicher Frühlingsgruß.

 

Leinen mit Schwälmer Stickereien gab es zu bewundern und zu erstehen, Porzellan und Keramiken, Lederarbeiten, Körbe, Schals und Gefilztes, Dekoratives und natürlich Ostereier in vielen kunstvollen Varianten bis hin zum Schokoladen-Ei. Zum Beispiel bei Anita Dörrbecker aus Schwalmstadt-Dittershausen, deren Stand mit kunstvoll bemalten Ostereiern zum Näheren Hnschauen lud. Dass auf den Stücken mehr als nur Verzierungen, sondern ganze Bilder zu finden sind, hat seinen Grund: Anita Dörrbeck ist als Kunstmalerin tätig und wechselt zu Ostern aus gutem Grund einmal zum Ei als Leinwand.

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Schwälmer Tradition rund um Ostern lockte Hunderte Besucher in das Museum.

Ziel mancher weit angereister Besucher in den Etagen des Museums war auch der Stand von Erika Dietz aus Neukirchen nicht ohne Grund: Sie versteht sich auf die berühmte Schwälmer Stickerei. Aus handgemachtem Leinen fertig sie Decken und Kissen und verbindet dabei Tradition mit Moderne: „Ich mache das alte Traditionelle mit modernen Mustern“, erzählt sie.

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Ein wahrhaft traditionelles Handwerk übt Monika Dörrbecker aus: Den Töpfer-Betrieb gibt es seit 1652, und Großvater Konrad war an ihrem Stand als Wandfoto mit dabei.

Auf Althergebrachtes versteht sich auch Monika Dörrbecker. Sie führt als gelernte Töpferin und studierte Keramkerin den traditionsvollen Töpferbetrieb ihrer Familie in Treysa weiter. Den gibt es seit sage und schreibe 1652, erzählt sie und weist auf die große Fotowand an ihrem Stand voller Tonwaren aller Art. Das Schwarzweiß-Bild zeigt Konrad Dörrbecker, den Großvater ihres Ehemannes, bei der Arbeit an der Töpferscheibe. Konrad Dörrbecker, der von 1871 bis 1931 lebte, war ein gemütvoller Mann, erzählt sie. Er arbeitete mit nackten Füßen an der Töpferscheibe. Die heutige Inhaberin der Töpferwerkstatt stellt auch Schalen und Tassen her, die typische Schwälmer Muster verschiedener Epochen enthalten – aber immer wieder auf die gleiche Grundform zurück kommen. Wenn Monika Dörrbecker erzählt, ist ihr Stand gleich von Interessierten umlagert.

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Eier als „Leinwand“ für Kunstmalerei: Damit zog Anita Dörrbecker zahlreiche Besucher an.

Ganz im Heute bewegt sich Anke Hanstein aus Rotenburg: Buntes für Haus und Wohnung bot ihr Stand mit Patchwork und Quilts. Von der Tischdecke bis zum bunten Topflappen war alles dabei, was sich nähen und sticken lässt. Es ist ein Hobby, das sie ausgebaut hat, erzählt sie lachend: „Wir Patcher sind süchtig nach Stoff und hängen an der Nadel.“ Anke Hanstein hat sich im Laufe der Zeit einen gewissen Kundenstamm aufgebaut, der auch in Ziegenhain bei ihr einschaute. „Aber leben kann man davon nicht.“

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Schwälmer Stickerei mit Moderne: Erika Dietz an ihrem Stand.

Das Museum in Zienhain ist nun ab Dienstag, 24. März, wieder täglich (außer am Montag) von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen sich nach Absprache auch zu anderen Zeiten möglich.

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Buntes Patchworkleben: Anke Hanstein aus Rotenburg.

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Quasi nebenbei zeigte das Museum noch alte Trachten und Techniken, wie die frühere „Arbeitslampe“ des Schusters.

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Weitere Eindrücke vom Ostereiermarkt in Ziegenhain:

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