BAUNATAL (ol). Am Dienstagmittag staunte eine Streifenwagenbesatzung der Polizeiautobahnstation Baunatal nicht schlecht. Auf der A 7 fuhren sie an einem Sattelzug vorbei, dessen Auflieger krumm und schief war. Sie kontrollierten das offensichtlich verkehrsunsichere Gespann und zog es schließlich aus dem Verkehr.

Gegen 12.20 Uhr waren die Beamten der Autobahnpolizei auf der A7 in Richtung Norden, zwischen den Anschlussstellen Kassel-Nord und Hann. Münden/Lutterberg, unterwegs. Hier wurden sie auf einen Sattelauflieger aufmerksam, der stark verzogen war. Des Weiteren drückte die Ladung deutlich sichtbar gegen die Außenseiten des Aufliegers. Die Kollegen lotsten das Gespann aus Tschechien auf einen Parkplatz und führten eine Kontrolle durch.

Schon beim Öffnen des Aufliegers fielen die ersten Teile der Ladung heraus. Die Ladung bestand aus Ballen und Kartons mit alten Textilien, mit einem Gesamtgesicht von über 18t. In dem Anhänger waren die verpackten Textilien ungesichert gestapelt. Ein Großteil der Ladung drückte gegen die Plane der Außenwände. Der Auflieger hatte so im hinteren Bereich eine Breite von 3m, bei zulässigen 2,55m. Zudem hätte durch den Druck der ungesicherten Ladung die Plane jederzeit reißen können, zumal diese schon alt war und nicht für Belastungen zertifiziert war. Das Reißen wäre auch nicht durch die zwei um den Auflieger gespannten Spanngurte verhindert worden. Dieser Planenauflieger war für den Transport der Textilballen und Kartons vollkommen ungeeignet.

Beim Öffnen kam die Ladung den Polizsten entgegen.

Die Beamten der Autobahnpolizei konnten noch weitere gravierende Mängel an dem Sattelzug feststellen. Zwei Reifen des Aufliegers waren bereits sehr porös und hatten Beschädigungen. Des Weiteren war der gerostete Rahmen des Aufliegers bereits mehrfach geschweißt worden, u.a. im Bereich der Achsaufhängung. Hinzu kam noch eine gerissene Frontscheibe der Zugmaschine.

Letztlich wurde die Weiterfahrt des Sattelzuges untersagt und das Gespann auf dem Parkplatz belassen. Der Auflieger war nicht verkehrssicher und nicht geeignet für den Transport dieser Ladung. Diese muss zunächst auf einen Anhänger mit stabilen Seitenwänden umgeladen werden und die Mängel an dem Zug beseitigt werden, ehe die Fahrt weiter gehen kann.

Die 35-jährige tschechische Lkw-Fahrerin erwartet nun ein Bußgeldverfahren wegen unzureichender Ladungssicherung und der Überbreite des Zuges. Ebenso wurde ein Verfahren gegen die Halterfirma des Lastwagens eingeleitet.

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