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Wellemöbel stellte Insolvenzantrag – 120 Mitarbeiter in Alsfeld betroffen – Ziel:Fortführung mit Entschuldung und weniger Kosten

WELLE (aep). Erst die Brauerei, dann AEM, und nun Welle: Die Unternehmensgruppe Wellemöbel hat Antrag auf ein Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Paderborn gestellt. Das Amtsgericht hat den Anträgen stattgegeben. Dies verlautbarten nach Angaben der Oberhessischen Zeitung am Mittwochabend  der Geschäftsführer Volker Meurer, der Sanierungsgeschäftsführer Dr. Jasper Stahlschmidt, und der Rechtsanwalt Stefan Meyer aus Lübbecke als vorläufiger Verwalter. Dabei handele es sich aber um ein Sanierungsverfahren mit dem Ziel der Fortführung.

 

Davon betroffen seien in Alsfeld rund 120 Mitarbeiter – insgesamt seien in Betriebsversammlungen 930 Beschäftigte der Gesellschaften Wellemöbel GmbH, Howelpa Logistik GmbH und MF Bad Lippspringe GmbH an den Standorten Alsfeld, Paderborn, Bad Lippspringe und Detmold über das Verfahren informiert worden. Die Löhne und Gehälter seien für die nächsten drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert.

Sanierungsverfahren bedeute dabei, dass Wellemöbel die seit 2012 geltenden Möglichkeiten einer Sanierung unter Insolvenzschutz nutze. Es handele sich nicht um eine Insolvenz im klassischen Sinn, deshalb werde Wellemöbel weiterhin von der bisherigen Geschäftsleitung geleitet.

Hintergrund sei ein deutlicher Umsatzrückgang, weil Verbraucher auf neue Möbel weniger Wert legten und die deutsche Möbelindustrie zunehmend Wettbewerbsanteile an polnische Lieferanten abgeben müssten. Deshalb werde man die Restrukturierung forcieren und Kosten an die gesunkenen Umsätze anpassen.

Derzeit werde ein Sanierungsplan zur Entschuldung und Fortführung des Unternehmens erarbeitet, dem die Gläubiger zustimmen müssten. Der Geschäftsbetrieb werde fortgeführt. Bis Mitte 2015 solle das Verfahren abgeschlossen sein.

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