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Fragen am Tag nach der tödlichen Explosion: Stadt bietet Wohnungen anTragödie für mehr als eine Familie

HOMBERG (aep). Tag eins nach der Familientragödie in Ober-Ofleiden: Während die Polizei nach wie vor mit der Sicherung von Spuren und Resten rund um den Explosionsort beschäftigt ist, geht es für zwei hauptsächlich betroffene Familien jetzt um existenzielle Fragen. Können sie in ihre Häuser zurück? Die Stadt Homberg bietet Wohnungen als Übergangsunterkünfte an.

 

Mitteilung der Polizei: Mit rund 70 Kräften wird am Montag die Absuche des Schadensortes fortgesetzt. Dazu erwartet man auch Spezialisten des Hessischen Landeskriminalamts. Dabei geht es einerseits um eine  Rekonstruktion der Tat – aber auch
um die Beseitigung von gefährlichen Gegenständen, wie Sprengstoffresten und
Zündern. Auch das Technische Hilfswerk befindet sich weiterhin im Einsatz. Zehn Helfer sollen die Häuser in unmittelbarer Nähe des Explosionsortes mit Spezialgeräten auf Stabilität untersucht und bei Bedarf abstützen. Für die in der Nähe ansässige Ohmtalschule gilt dabei am Montag schulfrei. Dienstag ist wieder normaler Unterricht.

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Zahlreiche Polizisten sind auch am Montag in der Umgebung der Häuser im Einsatz.

Direkt am meisten betroffen sind, so bilanziert Bürgermeister Béla Dören gegenüber Oberhessen-live, sind zwei Familien. Zuerst natürlich die Witwe des Selbstmörders, die mit ihrer halbwüchsigen Tochter in dem Haus wohnte. Eine zweite, erwachsene Tochter war bereits ausgezogen. Sie kamen bei Verwandten unter und werden psychologisch betreut, erklärt der Bürgermeister. Gegenüber dem Haus, dass der 49-Jährige treffen wollte, wohnte ebenfalls eine Frau mit zwei Kindern, die ebenfalls für die Nacht bei Freunden eine Bleibe fanden. „Das ist auch gut so“, erklärt Dören: „Da können sie reden!“

Ihnen allen möchte die Stadt Wohnungen für eine Übergangszeit anbieten, so der Bürgermeister – derzeit sei nur die Frage: Wie muss die Übergangslösung ausgestattet sein? Am heutigen Montag können die Familien noch gar nicht in die Häuser zurück, etwa um private Ausstattung mitzunehmen, weil das zu unsicher sei. Die Standfestigkeit ist nicht gesichert, es könnten Reste der Sprengstoffladungen herumliegen.

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Einzelteile werden in weiter Umgebung gefunden.

Und dann geht es um die Frage: „Können sie überhaupt wieder in ihre Häuser einziehen?“ Irgendwann taucht letztlich auch die Frage auf, wer für die Schäden aufkommt – nicht nur an den beiden hauptsächlich betroffenen Gebäuden, sondern an vielen Häusern rund um den Explosionsort. Es geht wohlmöglich um einen Millionenbetrag. „Da sind noch viele Dinge zu klären.“

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Ein Container sammelt die Trümmer ein.

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