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„Maze Runner“: tiefgründige Geschichte, die an der Oberfläche bleibtErinnerung an „Herr der Fliegen“ kommt auf

VOGELSBERGKREIS. Eine Gruppe von Jungen. allein, eingeschlossen von Mauern und abgeschnitten von der Gesellschaft – der einzige Weg raus: Durch das umgebende Labyrinth. Doch was tut man, wenn die Alternative zur Gefangenschaft, die Gefahr ist? Das ist „Maze Runner“ – aktueller Science-fiction-Kinohit. Ein Film, der unterhält.

 

Ohne Erinnerungen an sein bisheriges Leben erwacht der Jugendliche Thomas (Dylan O´Brien) in einem Fahrstuhl – und ist damit nicht allein: Seit drei Jahren wird alle 30 Tage ein Junge auf die sogenannte „Lichtung“ gebracht und teilt ab diesem Zeitpunkt das Schicksal der Bisherigen. Dies bedeutet: Ein Leben an einem Ort, der von Mauern umgeben ist, welche sie vom dahinterliegenden Labyrinth trennt. Nur tagsüber erforschen die „Läufer“, besonders schnelle und ausdauernde Mitglieder der Gruppe, die geheimnisvollen Wege – scheinbar ohne großen Erfolg.
Für Thomas ist das, was ihn erwartet ein Schock: Gefangen und ohne Möglichkeit in ein normales Leben zurückzukehren, leben sie auf der Lichtung, bauen Lebensmittel an und errichten Wohnhäuser – immer bemüht eine gesellschaftliche Ordnung, aufrechtzuerhalten.

Doch Thomas will sich damit nicht zufrieden geben: Der Neuankömmling ist sich sicher, dass es einen Weg aus dem Labyrinth heraus geben muss, der sie alle in die Freiheit führt. Damit hetzt er vor Allem Gally (Will Poulter), der bisher am längstem auf der Lichtung lebt, gegen sich auf. Die Fronten verhärten sich, als der Fahrstuhl erneut ein Mitglied bringt: Theresa (Kaya Scodelario), bisher das einzige Mädchen, stößt zur Gruppe – einen Zettel in der Hand: „Sie ist die letzte“. Für viele ist klar: Thomas ist an allem Schuld, er zerstört das bisherige, trotz der Gefangenschaft friedliche, Leben. Doch dieser lässt sich nicht beirren: Gegen die Meinung der Anderen begibt er sich ins Labyrinth – und macht eine folgenschwere Entdeckung.

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Spannend, wenn auch nicht so tiefgründig wie das Thema.

Nach „Die Tributen von Panem“ scheint es schwierig, ein Jugendbuch erfolgreich zu verfilmen. Mit dem Science-Fiction „Maze Runner“ ist den Filmemachern dies aber gut gelungen: Basierend auf dem ersten Teil der Trilogie „Die Auserwählten“ von James Dashner überzeugt der Film vielfältig: Spannung und Action, Gefühle und Freundschaft, Geheimnisse und Verschwörungen. Dem Zuschauer wird ein abwechslungsreicher Streifen geboten, der mit seinem gesellschaftlichen Kontext teils an den Roman „Herr der Fliegen“ von 1954 erinnert.
Einziges Manko bleibt allerdings, dass viele Fragen offen bleiben, die im Film nur oberflächlich beantwortet werden. Dennoch ist nach dem Kinogang eins garantiert: Lust auf mehr!

Friederike Gerbig

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