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Hombergs Bürgermeister Dören wirbt erneut für ein Einkaufszentrum Friedrichstraße„Alle sind für die Stärkung der City“

HOMBERG/OHM (aep). Wenn am kommenden Donnerstag Hombergs Bürgermeister Béla Dören diesen Antrag im Stadtparlament vorbringt, dann geht es für ihn um eine Grundsatzfrage: Wollen die Homberger ihre Innenstadt noch entwickeln? Das ist der Tenor eines Pressegsprächs, zu dem der Rathauschef einlud, um das Zielabweichungsverfahren zu erklären, das er plant. es geht einmal mehr um das angedachte Einkaufszentrum in der Friedrichstraße.

Mehrere Pläne lagen für dieses Areal unterhalb der Frankfurter Straße bereits auf dem Tisch – und sind der Verwirklichung nicht näher gekommen worden, weil in der entscheidenden Parlamentsabstimmung die Mehrheit fehlte. Derweil die Pläne die Meinungen in der Ohmstadt polarisieren – Kritiker bevorzugen einen Ausbau des Einkaufszentrums in der Ohmstraße, wo allerdings große Lebensmittelketten bereits ausziehen wollen. Er habe manchmal den Eindruck, sagt Dören, es gehe „die Bevölkerung gegen den Bürgermeister“. Dabei seien seine Vorstellungen für eine Stärkung der Innenstadt im Einklang mit den Lehren aller Stadtentwickler, aus denen zum Beispiel auch das Programm „Ab in die Mitte“ hervorgegangen sei. „Alle sind für die Stärkung der City“, meint Dören – die Industrie- und Handelskammer eingeschlossen. Studien besagten für ländliche Regionen sogar: „Es werden die Orte überleben, wo man es schafft, einen Kern zu bilden“.

„800 Qudratmeter reichen nicht für einen „Frequenzbringer“

Die Chance dazu sehe er nur in der Friedrichstraße, wo detailierte Pläne bereits eine Kombination aus Einkaufsmöglichkeit und Wohnen dargestellt hatten. Wichtig dabei sei unbedingt, eine „Frequenzbringer“ mit anzusiedeln: einen Supermarkt etwa oder eine Drogerie-Filiale. Darin liege auch das Problem der Frankfurter Straße: Auf dem durch die Hanglage begrenzten Areal sei nach heutigen Maßstäben kein Platz mehr für Filialen in diesem Bereich. Wo früher 800 Quadratmeter Verkaufsfläche als ausreichend erachtet worden, müssten es heute wenigstens 1000, am besten 1200 Quadratmeter sein.

Dabei sei Homberg durchaus auf einem guten Weg, sich in der Region als Anziehungspunkt zu etablieren: durch eine attraktivere Fachwerk-Innenstadt, durch das Schloss-Ambiente mit den kulturellen Möglichkeiten. „Das Schloss ist ein Punkt, mit dem man werben kann.“ So etwas sei auch wichtig, um Menschen eine Identifikation mit der Stadt zu verschaffen – und damit auch Fachkräften, die benötigt würden. Es gebe in Hombergs Innenstadt auch gute Fachgeschäfte, die anziehen – was fehle, sei ein Einkaufszentrum zur Stärkung der Attraktivität.

„Wir können nicht nichts machen“

Dazu sei die Nutzung des Grundstücks in der Friedrichstraße unbedingt notwendig. „Wir können nicht nichts machen“, stellt Dören fest: „Kirchhain macht was, Alsfeld macht was, Grünberg macht was“, überall gebe es Anstrengungen, die Innenstadt attraktiver zu machen. Letztlich gelte auch: „Wenn Homberg den Anspruch hat, auch die Dörfer zu bedienen, dann muss es eine gewisse Stärke im Kern haben.“

„Frequenzbringer“ ist für den Bürgermeister das Stichwort: Der ziehe Kunden an,  Menschen, die auch andere Ziele in der Stadt ansteuern könnten. Und dann ziehe eine Detail das andere nach sich: “ Denn wo kein Frequenzbringer ist, da sei auch kein Arzt mehr. „Es geht um die Anziehungskraft.“

Für das Friedrichstraßen-Grundstück hegt er nun neue Pläne, deren Etnwicklung er mit dem Abweichungsverfahren sichern wolle. Das sei noch kein Bebauungsplan, aber bereite für Verhandlungen mit einem Investor den Boden – den es konkret noch nicht gebe. Es sei ein Zwischenschritt, die Feststellung: „Wollen wir da was machen?“ Mit einem Detail wolle er den Kritikern in der Nachbarschaft schon entgegenkommen: Die Erschließung des Geländes geschehe nicht von der Friedrichstraße aus, sondern von der Marburger Straße.

 

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