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175 Jahre Liederkranz Harmonie – Jubiläumsabend mit Musik und Ehrungen„Durch wechselhafte Zeiten seine Stimme erhalten“

ALSFELD (aep). Wenn ein Chor, ein Gesangverein sein 175-jähriges Bestehen feiert, dann ist das ein Abend voller wohlwollender Worte – und natürlich auch ein Fest des Gesangs. Genau so feierte der Gesangverein Liederkranz-Harmonie Alsfeld am Samstagabend in der Stadthalle dieses ungewöhnliche Jubiläum: mit zahlreichen Ehrungen und Darbietungen von nicht weniger als neun Chören.

175 Jahre Liederkranz-Harmonie, das ist „ein Zeitabschnitt, der sich über mehrere Generationen erstreckt.“ Mit diesen Worten begrüßte die Vorsitzende Ingrid Kober die Gäste in der gefüllten Halle.Der MGV Frohsinn Hattendorf war gekommen, der MGV Eudorf, MGV Berfa, GV Eintracht Eifa, Singkreis Kunderbunt Eifa, MGV Liederkranz Kirtorf, die Alsfelder Ratssänger und die Chorgemeinscvhaft Brauerschwend.

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Feierte Jubiläum: der Gesangverein Liederkranz-Harmonie.

 

In ihrer kurzen Ansprache verwies die Vorsitzende auf die zahlreichen Veranstaltungen und kirchlichen Anlässe, bei denen der als Kirchenchor gegründete Verein auch heute noch mitwirkt: zum Beispiel seit 165 Jahren beim Christkindwiegen, beim Erlensingen, das lange durch Liedernachmittage im Klostergarten abgelöst wurde, bei verschiedenen weihnachtlichen Anlässe, Andachten bis zum Volkstrauertrag. Nicht zuletzt erfeut der Chor seit fast 40 Jahren die Senioren im Haus Stephanus am 2. Advent mit Kaffee und Kuchen.

175 Jahre Liederkranz-Harmonie: Das ist ein Zeitraum, der geschichtliche Epochen überspannt. Daran erinnerte auch Bürgermeister Stephan Paule in einer humorvollen Laudatio, in der der Rathauschef sich als Sangesbruder zu erkennen gab – wenngleich auch seit geraumer Zeit nicht mehr aktiv. Revolutionen im 19. Jahrhundert, zwei Weltkriege, das NZ-Regime und der Wiederaufbau in der Bundesrepublik: „Durch alle wechselhaften Zeiten hat Liederkranz-Harmonie seine Stimme erhalten“, stellte Paule fest.

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Ehrung für den beständigen Chorleiter: Hartmut Geist bekam von Bürgermeister Stephan Paule die silberne Anstecknadel der Stadt verliehen.

 

Dennoch: „Der demografische Wandel hat auch vor dem Gesangverein nicht halt gemacht“, sagte er: Man hat wie in allen Traditionschören ein Nachwuchsproblem – und das sei eine Herausforderung für die kommenden Jahre. „Das war früher leichter, als das selbst Musizieren noch vor die Konserve ging.“ Dabei sei das Singen eine Tätigkeit, die gesund hält – und das sei inzwischen sogar wissenschaftlich erwiesen. Gemeinsames musizieren und singen trainiere die soziale und emotionale Kompetenz, sagte Paule und sprach sich dafür aus, dass das Musizieren in Kindergärten und Schulen einen festen Platz haben sollte.

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Zeichen des Danks: Pfarrer Peter Remy überreichte der Vorsitzenden Ingrid Kober ein Präsent.

 

„Ich danke Ihnen für Ihren Menschen verbindenden, ökumenischen Dienst!“ Mit diesen Worten beendete Pfarrer Peter Remy seine Ansprache zum Jubiläum, in der er auf die Verbindung zwischen dem Singen, dem Glauben und der Seele hingewiesen hatte: „Wenn wir singen, dann singt unsere Seele in uns.“ Dieses überlieferte Wort könne soweit direkt übernommen werden, als dass die Begriffe Kehle und Seele im Althebräischen ein gemeinsames Wort haben. So sei denn auch das Wort „Lobet den Herrn, meine Seele!“, eine Aufforderung ,das Lob Gottes laut auszusprechen.

Der Jubilkäumsabend war auch ein Abend der Ehrungen, und da stand ein Mann im Mittelpunkt, der bei den Begrüßungsdarbietungen des Liederkranz-Harmonie noch bescheiden am Klavier gesessen hatte: der Chorleiter Hartmut Geist. Seit 35 Jahren ist er in dieser Funkton tätig. Dafür ehrte ihn nicht nur die Vorsitzende Ingrid Kober. Auch Bürgermeister Stephan Paule rief Gartmut Geist auf die Bühne und verlieh ihm dann einerseits für seine Verdienste um die Kultur in der Stadt, aber auch für seine menschlichen Qualitäten als Dank die silberne Anstecknadel.

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Ehrungen: Die Frauen, die vor 40 Jahren den gemischten Chor mitbegrügründeten, erhielten einen Strauß Blumen.

 

Und für noch eine Ehrung der besonderen Art rief Hans-Werner Kober 13 weibliche Mitglieder des Traditionsvereins auf die Bühne: Elfriede Jakob, Renate Janner, Annemarie Katzenmeier, Loni Klaschke, Christel Popp, Rosemarie Kobjuhn, Renate Kurz, Erika Schnegelberger, Doris Schneider, Helga Lewin, Ingrid Kober, Lena Ragotzky unde Irene Schneider.

Mit ihnen wandelte der reine Männcherchor vor 40 Jahren zu einem gemischten Chor – auch das ein Jubiläum. Aus dem Anlass ließ er den Frauen die Männer folgen: jeder mit einem Blumenstrauß in der Hand, den sie ihren Sängerinnen überreichten.

Eindrücke von Jubiläumsabend des Gesangvereins Liederkranz-Harmonie

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Ein Gedanke zu “„Durch wechselhafte Zeiten seine Stimme erhalten“

  1. Schade ich bin auf keinem Bild zu sehen, aber ich hoffe, das irgend jemand ein Bild hat hat

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