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Altstadt- und Dorfkernsanierung: ehrgeizige Ideen im Masterplan 2022Neue Programme sollen die alte Stadt beleben

ALSFELD (aep). Mehr als 30 Jahre ist die große Altstadtsanierung in Alsfeld her – und etliche Gebäude hätten’s wieder nötig. Nicht nur die: Auch die Straßen und der Marktplatz könnten neu und vielleicht gleich zeitgemäßer hergerichtet werden – ebenso die Kerne der Dörfer. All das ist Teil des „Masterplans 2022“ zum 800-Jährigen der Stadt, erklärten Bürgermeister Stephan Paule und der Bauamtsleiter Tobias Diehl bei einem Pressgespräch. Man setzt auf die Mitwirkung der Einwohner und lockt mit Förderung aus verschiedenen Töpfen.

 

Eine möglichst umfassende Sanierung: Das ist das Ziel der Bemühungen, die Bevölkerung mit einzubeziehen, erklärten der Bauamtsleiter und der Bauamtskollege Martin Schultheiß. Dazu solle es nach der Ideen-Sammlung vom Sommer demnächst auch eine Info-Veranstaltung geben: „Wir wollen das voran bringen“, sagt der Diplom Ingenieur Tobias Diehl. Weitgehende Beratung und auch konkrete Fördermittel sollen Interessenten locken: „Wir wollen Anreize schaffen, um so viele Leute wie möglich mit ins Boot zu holen.“ Die thematische Bandbreite sei umfassend: von Müll über Häuserdämmung bis zum Altstadtpflaster: „Das kommt alles in den Masterplan.“

Die Anreize zur Teilnahme sollen finanzieller Art aus Nachfolgern des auslaufenden Programms „Stadtumbau West“ oder der Dorferneuerung kommen. „INGE“ heißt ein solches Programm, über das Alsfeld teilnehmenden Privatleuten – hier: Geschäftsinhabern – zu Förderung verhelfen möchte. Es gebe auch ein neues Förderprogramm für denkmalgerechte Stadtsanierung, an dem Alsfeld teilnehmen möchte. Beide Programme enthalten auch die Möglichkeit zur konkreten Unterstützung von Privatleuten.

IKEK bringt Geld in die Alsfelder Dörfer

Zugleich sollen auch die Kerne der Alsfelder Dörfer saniert werden. Dazu lädt ein Programm, das der Dorferneuerung folgen soll, und in das Alsfeld einsteigen möchte: IKEK. Diese Förderung konzentriert sich allerdings nicht mehr auf ein Dorf nach dem anderem, sondern schüttet einfach bis zu 1,2 Millionen Euro über alle 16 Alsfelder Ortsteile aus – anteilig zu privaten Investitionen. Heißt: Die eingesetzte Summe könnte weit höher ausfallen. Das Ziel ist klar, sagt Bürgermeister Paule: „Bis 2022 versuchen wir, die Ortsteile neu zu beleben.“ Dabei gelte es in den Dörfern nicht nur, alte Bausubstanz zu erhalten, stellt Tobias Diehl fest. Sondern unter Umständen auch, alte Gebäude zu verändern oder gar Platz für Neues zu schaffen. Voraussetzung: „Der Denkmalschutz muss in seinen Standards runterkommen.“

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