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Bilanz der Freibäder nach dem Sommer, der keiner war – Neue Plane hilft sparenDas Wetter kostete glatt ein Drittel Besucher

ALSFELD/LAUTERBACH/HOMBERG (aep). Auch wenn der September inzwischen ein paar warme Tage zu bieten hat: Die Freibadsaison ist definitiv um. Und eine Umfrage zeigt: Der Sommer war tatsächlich so schlecht, wie er sich anfühlte – zumindest, wenn man den Besucherzahlen der Bäder in Alsfeld, Lauterbach und Homberg/Ohm glauben kann. Es fehlt glatt ein Drittel der Besucher vom Vorjahr.

 

Nur kurze Sonnenphasen, nach wenigen Tage verabschiedet von Gewitter und Regen – oder schlicht vorgezogene Herbstkühle: Unter diesen Bedingungen lockten die heimischen Freibäder deutlich weniger zum Schwimmen, und den größten Rückgang muss dabei das Bad in Alsfeld melden. Knapp 24.000 Besucher wurden für die Monate vom 17. Mai bis zum 12. September registriert, erklärt Kai Gehrau, einer der beiden Geschäftsführer der Bäder GmbH. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 37.654.

OL-SchwimmbadAlsfeld-1909

Still ruht das Wasser: Das Alsfelder Freibad hat wieder geschlossen.

 

Dabei hatte das Alsfelder Freibad vor nicht langer Zeit neue Attraktionen erhalten und konnte in diesem Sommer auch mit wärmerem Wasser aufwarten: Die neuen Folien, mit denen die Becken nachts abgedeckt werden, tat ihren Dienst, versichert Kai Gehrau.“Das Wasser war grundsätzlich wärmer.“ Er sieht die Ursache für den drastischen Rückgang denn auch am Unbeinflussbaren: „Das ist ausschließlich dem Wetter geschuldet.“

Da dürfte was dran sein, denn den gleichen Trend melden auch die Städte Lauterbach und Homberg/Ohm vom Sommer: drastischer Rückgang! Um 35 Prozent in der Kreisstadt: von 28.670 im Vorjahr auf nunmehr 18.789, wobei die Lauterbacher den Freibad-Betrieb bereits am 31. August beendeten. Das Homberger Freibad besuchten in diesem Sommer rund 8000 Leute, im Vorjahr waren es noch mehr als 11.000, berichtet der zweite Schwimmmeister Ingo Borchardt. Das ist ein Rückgang um wenigstens 30 Prozent. Dabei können die Homberger aber auch nicht alles aufs Wetter schieben: Sie öffneten später und bauten dann mitten im Badebetrieb eine neue Heizung ein.

OL-FreibadLauter1-1909

Auch ins Lauterbacher Freibad kamen deutlich weniger Besucher als im Vorjahr.

 

Aber die Wetter-These wird auch von einem genaueren Blick in die Statistik gestützt: In Alsfeld wie in Lauterbach war der Juli mit mehreren warmen Wochen der stärkste Monat – in beiden Städten gefolgt vom Juni. 9561 waren es im Juli in Lauterbach (2013: 14.699) und im Juni 5660 (6572). Klarer Fall: Das unstete Wetter ließ viele potenzielle Besucher fernbleiben. Es kamen vor allem die Unentwegten: „Die Frühschwimmer kommen immer“, weiß Geschäftsführer Gehrau.

Das klingt auch nach großer finanzieller Einbuße. Doch tatsächlich hält sich der Verlust an Eintrittsgeld zumindest in Alsfeld in Grenzen – bedingt durch eine Preiserhöhung. So habe das Bad im vergangenen Jahr 64.000 Euro eingenommen und in diesem Jahr trotz der geringeren Besucherzahl immer noch 62.900. Vielleicht kommt unter dem Strich sogar noch eine positivere Bilanz heraus. Noch nicht einkalkuliert sind nämlich die Einsparungen durch die Pool-Abdeckung. Eine Temperatur von 23 Grad wird den Besuchern versprochen, sagt der Geschäftsführer, und um die zu erreichen, „mussten wir deutlich weniger nachheizen.“

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