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Nach der Entscheidung, Förderstufen und Schule zu schließen: "Landrat fehlt Mumm"„Offenbarungseid der Vogelsberger Kreiskoalition“

VOGELSBERGKREIS (ol). Scharfe Kritik kommt von der Vogelsberger Linken zu den Schließungsplänen für Förderstufen in Alsfeld und Angersbach sowie die Hauptschule in Angersbach. „Offenbarungseid“ nennt das Michael Riese, Vorsitzender der Linken-Fraktion im Kreistag und wirft Landrat Manfred Görig fehlenden „Mumm“ vor.

Riese in seiner Stellungnahme wörtlich: „In der kommenden und den nächsten Kreistagssitzungen bahnt sich der Offenbarungseid einer bürgerorientierten Kommunalpolitik von SPD und Grünen an.“ Eine Hiobsbotschaft jage die andere, meint er und kritisiert: „Einerseits schmückt man sich gerne mit dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger und den Fördermitteln des Landes, um neue Wege vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung auf dem Lande zu beschreiten. Auf der anderen Seite untergräbt man jetzt alle diese Initiativen und Hoffnungen durch Entscheidungen, die Förderstufen in Alsfeld und Angersbach zu schließen.“

Das seien eben die „demografischen Realitäten“. Neben den Abschaffung der Schulzweige beabsichtige die Koalition im Kreis aus „ganz engstirnigen Finanzbetrachtungen“ die Schließung des Zeltlagers Eckmannshein. „So ruinieren SPD und Grüne die Basis einer vernünftigen Bildungs- und Jugendpolitik im Vogelsberg.“

Der Gipfel der Mogelei sei aber, im Schlepptau der Landesregierung eine Vereinbarung als Modellregion für Inklusion zu schließen, bei der es in Wahrheit um Einsparmaßnahmen der Landesregierung „auf dem Rücken der benachteiligten Kinder“ gehe – in der „Modellregion“ eben nicht sofort, sondern zeitlich gestreckt.

Riese: „Es fehlt dem Landrat jeder Mumm, um die hiesigen Banken und die OVAG an der Wirtschaftsförderung zu beteiligen“,  wie es offenbar in der Wetterau der Fall sei. Oder die dem Vogelsberg zustehenden Gewinnanteile an der Sparkasse einzufordern. „Dann wäre der Kreishaushalt um einiges entlastet.“ Stattdessen unterwerfe man sich vermeintlichen Sachzwängen und ruiniere die Zukunftsaussichten von Kindern und Jugendlichen im Vogelsberg, so Riese abschließend.

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