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Sperrung: Über den richtigen Weg zum Herkules-Markt wusste niemand BescheidDie verflixte neue Umleitungsstrecke

ALSFELD (aep). Es schien doch sehr plausibel und kam als Information aus der richtigen Ecke – also warum sollte die Geschichte mit der Umleitung für die gesperrte Bückingstraße in Alsfeld nicht stimmen? Aber doch, ein entscheidendes Detail in den Informationen hat sich längst als falsch herausgestellt: der Weg auf das Parkdeck des Herkules-Marktes. Dieses Detail hat die Alsfelder Stadtverwaltung falsch weitergegeben – aber auch bei der Kreisverwaltung weiß man es nicht besser, und im Supermarkt war man recht erstaunt.

Kurz zusammengefasst: Wer aus Richtung Alicestraße das Parkdeck des Herkulesmarktes ansteuern möchte, der muss seit ein paar Tagen und noch ein paar Wochen lang ein kurzes Stück die Marburger Straße hochfahren und dabei aufpassen: Unmittelbar vor dem Bahnübergang geht es rechts rein in den Schützenrain – ein normalerweise völlig unbedeutender Weg entlang der Bahngleise. Jetzt hat diese kleine Straße als Zufahrt zum Herkulesmarkt an Bedeutung gewonnen. Pfeile führen an die Einfahrt, und um in das Parkdeck zu gelangen, bedarf es dann nur noch einer scharfen Rechtskurve. Die Abfahrt ist dann wie gehabt möglich.

Und wer auf der B62 aus Richtung Leusel/Angenrod kommt, der muss am Absperrschild in der Bückingstraße rechts in die Straße Am Ölberg einbiegen, dann nach links in die Marburger Straße und gen Innenstadt den Berg hinabfahren. Direkt hinter dem Bahnübergang geht es nach links in den Schützenrain und zum Parkdeck.

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Die Enge in der Einmündung zur Bückingstraße verursacht auf der Alicestraße derzeit regelmäßigen Stau.

Das ist nachvollziehbar, aber offenbar schwierig zu kommunizieren. Daran haperte es jedenfalls im  Vorwege der Baustelle gründlich. Bis unmittelbar vor Baustart ging man auch beim Herkulesmarkt noch davon aus, dass Kunden die Georg-Dietrich Bückingstraße bis zum Parkdeck herabfahren können – man hatte sogar eine eigene Grafik und eigene Hinweisschilder dafür angefertigt. Fehlgeleitet.

Auf der Suche nach der Ursache für die Fehlinformation gelangte Oberhessen-live jedenfalls von der Stadtverwaltung über das Amt für Aufsichts- und Ordnungsangelegenheiten beim Kreis zuletzt zum Urheber und Auftraggeber der Baumaßnahmen: die Alsfelder Stadtwerke. Bis dahin war die für viele Vogelsberger und auch den großen Supermarkt so wichtige Information der geänderten Verkehrsführung auf Seiten der Verwaltung niemandem bewusst.

Und Reiner Merle, technischer Betriebsleiter bei den Alsfelder Stadtwerken, zeigt sich etwas erstaunt über die Frage nach der kurzfristigen Änderung. Die jetzt gültige Variante sei doch von Anfang an geplant gewesen. Die habe er so abgesprochen und so in Auftrag gegeben – und sei dann in Urlaub gefahren. Er räumt ein: Als er zurück kam, sah die Baustelle anders aus als erwartet. Aber nun sei er im Austausch mit der Supermarktleitung, und neue, größere Schilder und Flyer sollen den richtigen Weg weisen.

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Mit dieser Grafik weist der Herkulesmarkt jetzt der Kundschaft den Weg.

 

5 Gedanken zu “Die verflixte neue Umleitungsstrecke

  1. Die Umleitung war doch nun wirklich nicht schwer zu finden! Mit etwas logischem Denkvermögen hätte jede/r Ortskundige auch von alleine drauf kommen können, daß dies die einzige Möglichkeit war, mit’m Auto ins Herkules-Parkhaus zu kommen. Das Parkhaus ist zwar (deutlich) leerer als sonst, aber immer noch gut besucht.

    @ThomasR
    Ich fahre einen SUV und habe keine Probs, durch die scharfe Rechtskurve ins Parkhaus zu fahren.

  2. Das ist ja kaum zu glauben. Wie ist es möglich, daß ein Abteilungsleiter, dessen Abt. eine umfangreiche Baumaßnahme durchführt, eine Urlaubsfreigabe erhält? Ich kenne kein Unternehmen, in dem so etwas möglich wäre. In Sachen Baumaßnahmen und Verkehrsregelungen hat die Stadt doch bereits in den letzten Jahren durch Unfähigkeit geglänzt – man denke nur an die völig unnötige Umwidmung des verkehrsberuhigten Bereichs der Innenstadt in eine Tempo 20-Zone, die mit (für eine verkehrsberuhigte Zone)angeblich nicht zulässigen Gestaltung der Fahrbahn/Gehwegmarkierungen gerechtfertigt wurde. Das wiederum zog einen Rattenschwanz von Problemen nach sich, so z.B. die Vorfahrtsregelungen am Fulder Tor, wo zusätzliche Schilder aufgestellt werden mußten – vorher war die Regelung eindeutig; die Frage der Haftung bei Unfällen, z.B. in der Steinborngasse, wo 20km/h eindeutig zu schnell sind etc. Völlig ohne Not verschafft man sich zusätzliche hohe Kosten (In vielen Städten, die ich kenne ist die Verkehrsregelung in verk.beruhigten Zonen trotz uneinheitlicher Fahrbahn/Gehweggestaltung so wie früher in Alsfeld).
    Die Liste der Fehler ist lang.
    Ich hoffe, daß der junge Bürgermeister in der Lage ist diesen Augiasstall mal auszumisten.

  3. … nun macht die Umleitung bzw. Zufahrt zum Herkulesmarkt endlich Sinn. Ich hatte schon an den Planern gezweifelt, wie man eine Hauptkreuzung komplett lahmlegen kann um den Kanal und Straßendecke zu sanieren, aber gleichzeitig die Zufahrt über fast die komplette Bückingstr. zur Anfahrt zum Herkules freigibt. Von irgendjemand muss die Falschinformation doch nun stammen. Nur so zugeflogen aus Richtung Verwaltung bzw. Planung kann sie ja auch nicht sein, oder? Da müssen wir wohl nun alle durch, ändern können wir eh nichts mehr daran.

  4. Ja ja, die „Fachleute“ von der Stadtverwaltung. Legen erstmal die zwei Hauptverkehrsadern von Alsfeld gleichzeitig lahm und fahren dann in den Urlaub, klasse. Mussten beide Hauptverkehrsstrassen wirklich gleichzeitig gesperrt werden ? Und die Mitbürger anständig informieren?? Wozu das denn?? Die werden es schon merken wenn sie im Stau oder, wie ich letzten Samstag, vor einer mit Flatterband gesperrten Zufahrt stehen. Bestimmt haben die auch die Zufahrt zum Parkdeck auf ihrem (grünen) Schreibtisch mit Matchbox- Autos gründlich durchgeplant. Anders lässt sich diese besch…. Zufahrt nicht erklären. Diese Planer sollen diese scharfe Rechtskurve mal mit einem etwas größeren Familienauto, Kombi oder SUV oder Van hochfahren. Ich werde mir das jedenfalls nicht ein zweites Mal antun.

  5. „…..und sei dann in Urlaub gefahren“ Typisch für die Verwaltung der Stadt Alsfeld, so sind schon einige dinge verdusselt worden.

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