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Lastwagenfahrer ruft die Polizei um Hilfe: Läuft da ein Giftstoff aus dem Hänger?Die weiße Flüssigkeit hält zahlreiche Helfer auf Trab

REMSFELDHOMBERG/EFZE (ol). Eine weiße Flüssigkeit, die aus einem Lastwagen-Anhäger auf dem Gelände eines Gewerbegebiets in Remsfeld an der A7 ausgelaufen war, beschäftgte Polizei und Feuerwehr am späten Montagabend. Doch es stellte sich heraus: Der Stoff war harmnlos.

Recherchen der Feuerwehr ergaben, dass es sich um einen Zusatzstoff für Beton handelt: „Mowilith LDM 6880“. Der Stoff gilt nicht als Gefahrgut. Am späten Montagabend hatte der Fahrer des Lastwagens über Notruf bei der Polizeistation Homberg mitgeteilt, dass aus seinem verblomten Anhänger eine weiße Flüssigkeit auslaufe – insgesamt gut zenh Liter, wie sich später herausstellte.

Er wisse aber nicht, worum es sich bei der Flüssigkeit handelt. Wie Polizeibeamte der Polizeistation Homberg vor Ort feststellten, hatte der LKW laut der Ladepapiere auf der Zugmaschine Gefahrgut geladen, in dem betreffenden Anhänger demnach aber nicht.

Die Polizeibeamten zogen vorsorglich die Feuerwehr hinzu – die auch mit 44 Einsatzkräften anrückte –  darunter der Gefahrzug Homberg und der Umwelttrupp Melsungen. Da die Flüssigkeit zu einem unbestimmten Teil bereits in einen Kanaleinlauf gelangt war, wurde der Klärwärter der Kläranlage Remsfeld informiert.

Die Kanaleinläufe wurden durch die Feuerwehr gegen weiteres Eindringen von Flüssigkeiten abgedichtet. Im Vorfluter der Kläranlage wurde keine weiße Flüssigkeit festgestellt. Noch in der Nacht wurde auch die Untere Wasserbehörde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.

Nach der Öffnung des Anhängers konnte die Feuerwehr – vorsorglich unter Atemschutz – den Inhalt sichten. Dabei wurde festgestellt, um welchen Stoff es sich handelt. Bei zwei von insgesamt vier solcher Fässer, die auf dem Hänger transportiert wurden, hatten sich die Sprengringe der Deckel gelöst, so dass Flüssigkeit austreten konnte. Eines der Fässer hatte sich aus der Sicherung gelöst und gegen ein anderes geschlagen, wodurch sich die Sprengringe gelöst hatten.

Vor der Weiterfahrt musste der LKW-Anhänger von der ausgetretenen Flüssigkeit gereinigt und mussten die Fässer wieder sicher verschlossen werden. Nach einer Überprüfung der Ladungssicherung durch Beamte des Regionalen Verkehrsdienstes der Polizeidirektion Schwalm-Eder am Dienstagvormittag bestanden gegen die Weiterfahrt des Lastzuges keine Bedenken, so dass er seine Fahrt fortsetzen konnte. Wegen des Verdachts des Verstoßes gegen Ladungssicherungsvorschriften leitete die Polizei aber ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

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