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Die Türmergasse in der Altstadt bleibt zu – Gustav Stabernack ist enttäuschtKritik an einer „rückwärts gewandten“ Entscheidung

LAUTERBACH (aep). An der Türmergasse schieden sich die Geister, als Lauterbachs Bürgermeister Rainer Hans Vollmöller im Juni bei einer Bürgerversammlung den Vorschlag diskutierte, dieses kleine Stück Fußgängerzone in der Altstadt für den Autoverkehr wieder zu öffnen. Inzwischen rückte man in der Verwaltung angesichts zu erwartender Widerstände von diesem Plan wieder ab (Oberhessen-live berichtete). Doch ein Mann ist damit überhaupt nicht zufrieden: Gustav Stabernack, in der Kreisstadt so rühriger wie bekannter Unternehmer. Er sieht in der Türmergasse den Dreh- und Angelpunkt für eine Belebung des Marktplatzes.

Bereits im Juni bei der Bürgerversammlung hatte Gustvar Stabernack sich vehement für eine Öffnung der Türmergasse stark gemacht – so wie sie auch jede Variante einer veränderten Verkehrsführung für Lauterbachs Altstadt vorsah. Gegenüber Oberhessen-live bekräftigt er diese Sicht nach der jüngsten Veröffentlichung noch einmal – und äußert Enttäuschung darüber, dass auch sein jüngster Vorstoß ungehört bleibt. „Das ist eine populistische Lösung!“

Dass jene 50 Meter Türmergasse und Marktplatz für den Autoverkehr gesperrt wurden, sei aber das größte Problem, mit dem die Geschäftswelt in der Altstadt derzeit zu kämpfen habe. Denn die geschlossene Türmergasse zerschneide Lauterbach. Die ‚Sperrung führe zu großen Umwegen in der Altstadt – und letztlich dazu, dass der Marktplatz wegen der weiteren Wege von den großen Straßen her benachteiligt werde. Die Zweiteilung mache es den Geschäften dort besonders schwer. Das spüre er auch mit dem Gebäude des ehemaligen Aka-Kaufhauses, dass er vor Jahren kaufte. Unten Geschäfte, oben Wohnungen: So habe er sich das vorgestellt. Aber er habe bislang niemanden dafür gewinnen können. Zwei Interessenten für Geschäfte seien nach der Bürgerversammlung zur Verkehrsführung wieder abgesprungen.

„Der Stadt Lauterbach etwas geben“

Man müsse sich schon entscheiden, erklärte er gegenüber Oberhessen-live, was man denn wolle: eine Regelung „für Menschen, die die Altstadt nur zum Kommunizieren und nicht zum Einkaufen sehen“ oder mehr Frequenz und mehr Angebot durch eine bessere Ereichbarkeit. In der nahen Kanalstraße oder am Eisenbacher Tor hersche aus eben jenem Grund eine ganz andere Einkaufsatmosphäre. Die Apotheke dort werde gut besucht, jene am Marktplatz nicht.

OL-Martkplatz

Mehr Belebung und Einkauf durch mehr Autoverkehr? Der Marktplatz in Lauterbachs Altstadt. Foto: aep

Das Gebäude des ehemaligen Aka-Kaufhauses habe er gekauft, weil er „der Stadt Lauterbach etwas geben“ wolle: einen Impuls für die Altstadt. Aus dem Grunde habe er auch einmal den Plan gehegt, hinter der Kirche eine Parkpalette zu erreichten – nach dem häufigen praktizierten Konzept, Autos und damit Kmundschaft möglichst dicht an die Ladenzeilen heran zu führen. Alleine: Die Idee sei daran gescheitert, dass die denkmalgeschützten Häuser dort nicht abgerissen werden durften. Was jetzt in Lauterbach geschehe, sei rückwärts gewandt. Das frustiert den Unternehmer: „Ich werde mich in Lauterbach nicht mehr unternehmerisch betätigen, solange so rückwärts gewandt gehandelt wird.“

Ein Gedanke zu “Kritik an einer „rückwärts gewandten“ Entscheidung

  1. Ich kann den Herrn Stabernack voll verstehen ich würde da auch nichts mehr Unternehmen oder sollte man einen anderen Namen annehmen?

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