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Eudorfs Feuerwehr lädt zum Tag der offenen Tür – Rückblick – Großer Brand 1825120 Jahre Freiwilligkeit wollen gefeiert werden

EUDORF (ol). Wenn das kein Anlass ist: Eudorfs Feuerwehr wird 120 Jahre alt – und feiert das Jubiläum am Samstag mit einem Tag der offenen Tür. Das geht aus einer Mitteilung hervor. „Wir laden alle Einwohner Alsfelds und Umgebung ein, um das Jubiläum gebührend zu feiern“, sagt der Eudorfer Feuerwehrchef Tobias Merle.

Es gibt reichlich Programm: Feuerwehrtechnik zum Anfassen, eine Wasserrutsche für Kinder und Pools zum Abkühlen –  all das wartet am Samstag zum Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr Eudorf.  Mit Kaffee und Kuchen beginnt das Fest um 15 Uhr am Feuerwehrgerätehaus an der Welzbach. Für Kinder werden Geschicklichkeitsspiele angeboten, beispielsweise Torwandschießen oder Bogenschießen. Ab 17 Uhr erwartet die Besucher Gegrilltes und frisch gezapftes Bier, die Cocktailbar eröffnet um 20 Uhr. „Dort kommt man sich dann sicherlich ein bisschen wie im Urlaub vor“, werben die Feuerwehrleute.

Ein Brand vernichtete fast ganz Eudorf

Das Jubiläum ist auch Anlass für einen Rückblick auf die lange Geschichte der Feuerwehr, die ihren Anfang vielleicht in einer großen Brandkatastrophe nahmen. Im Jahr 1825 vernichtete ein Feuer fast ganz Eudorf. Damals blieben nur sieben Häuser und die Kirche  verschont. Es dauerte aber noch bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr: nämlich bis zu dem Jahr 1894.

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Einer der Großbrände in der Geschichte der Eudorfer Feuerwehr.

Das erste Spritzenhaus stand bis zum Jahr 1955 in der Ziegenhainer Straße, musste aber dem Straßenbau weichen. Danach zog die Feuerwehr in das Untergeschoss eines neu errichteten Lehrerwohnhauses in der Welzbach um. Das wurde im Jahr 1970 verkauft. So zogen die Brandschützer erneut um: in zwei Garagen am Dorfgemeinschaftshaus. Die werden noch heute als Lagerstätte für Material und Ausrüstung genutzt. 1993 endete das Zeitalter der Improvisation: Da wurde unterhalb der Garagen der Grundstein für das jetzige Feuerwehrgerätehaus gelegt, dass rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 1994 eingeweiht wurde.

Einen Ford Transit erhielt die Feuerwehr im gleichen Jahr als Einsatzfahrzeug, das vorher in Altenburg stationiert gewesen ist. Im Jahr 1996 erhielt die Feuerwehr eine neue Tragkraftspritze, im Jahr 1998 ein Tragkraftspritzenfahrzeug auf Basis eines Mercedes Sprinters. „Das Tragkraftspritzenfahrzeug ist dank des ehemaligen Gerätewartes Norbert Diehl noch immer in einem top Zustand“, freut sich der seit 2013 im Amt befindliche Feuerwehrvorsitzende Merle. Vor ihm hatte der jetzige Alsfelder Stadtbrandinspektor Michael Eilts das Amt für 15  Jahre inne, davor der Ortsbrandmeister Gerhard Schäfer für 29 Jahre.

 „Viel harte Arbeit für den Brandschutz“

„120 Jahre bedeutet eine lange Zeit mit viel harter Arbeit für den Brandschutz, gute Zusammenarbeit und Einigkeit“, so der Feuerwehrvorsitzende Tobias Merle. Trotz des demographischen Wandels bestehe die Einsatzabteilung zurzeit aus 24 Einsatzkräften, unter ihnen zwei Frauen. Durch Einsätze und Ausbildungskurse treffen sich die Feuerwehrleute an über 55 Tagen pro Jahr. In den letzten zehn Jahren investierte der Feuerwehrverein viel Zeit und Geld in den Erhalt sowie die Gestaltung des Gerätehauses. Mit Hilfe der Vereinsmittel kam Einsatzequipment hinzu, etwa Helmlampen oder Brandschutzhandschuhe. Merle: „Hier ist insbesondere das Engagement des ehemaligen Wehrführers und jetzigen Stadtbrandinspektor Michael Eilts hervorzuheben, der  immer wieder Firmen und Veranstaltungen fand um dies zu finanzieren“.

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Zwischendurch: die Unterkunft im Schulhaus. Bilder aus der Chronik der Feuerwehr.

Zehn Großbrände sind dokumentiert

Zehn Großbrände sind in der Eudorfer Feuerwehrchronik dokumentiert. 1926 brannte es auf dem Anwesen Dotzelrod, 1930 auf dem Anwesen Hübner, 1945 auf den Anwesen Birkenstock, Schäfer und Wagner. 1949 brannte es auf dem Anwesen Weitzel, im Jahr 1960 auf dem Anwesen Wilhelm Becker, im Jahr 1969 auf dem Anwesen Gerhard Schäfer, im Jahr 1979 auf dem Anwesen Alfred Steuernagel, im Jahr 1983 auf dem Anwesen Helmut Habermehl und in den Jahren 1994 sowie 2013 auf dem Anwesen Hermann Hainbuch.

In jüngerer Zeit half die Feuerwehr Eudorf bei vier Katastrophen in der Nachbarschaft, dazu zählte ein Großbrand in Liederbach im Jahr 2010, ein Unwetter in Berfa im Jahr 2011, der Bücking-Brand im Jahr 2013 und die Amok-Brände in Altenburg und Alsfeld in diesem Jahr. Zur jüngsten Statistik hob der Eudorfer Feuerwehrchef hervor: „Die Einsätze der Feuerwehr haben sich verändert. War früher das Hauptaugenmerk auf Brandeinsätze gerichtet, so überwiegt heute die technische Hilfe immer mehr. Sei es bei Unwettereinsätzen oder Verkehrsunfällen.“

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