Kultur0

Donnerstag beginnt das Herzberg-Festival – 45 Bands und Liedermacher„Perfect days“ locken jetzt nach „Freak City“

BREITENBACH (aep). Fast das ganze Jahr hindurch grasen dort lediglich ein paar Pferde an der B62. Aber einmal für vier Tage, da wächst das Gelände auf Hof Huhnstadt zum Treffpunkt aller Alt- und Neu-Hippies in Deutschland. Es ist Herzberg-Festival: Am Donnerstag geht es los! Bis Sonntag haben erwartet über 10.000 Besucher zur Musik von 45 Bands und Liedermachern auf den drei offiziellen Bühnen abgetanzt, derweil sich in der Zeltstadt „Freak City“ drum herum eine ganz eigenwillige Welt entfaltet: friedlich, fröhlich, freakig. „Perfect days“ eben. Man packt gerade Schlafsäcke und Zelte.

„Perfect days“: Das ist auch das Motto, unter dem das Festival 2014 stattfindet. Dieses Motto habe man in Erinnerung an den im Oktober verstorbenen Rockmusiker Lou Reed gewählt, erklärt Gunther Lorz, Geschäftsführer der Herzberg Festival GmbH.  Der brachte den erfolgreichen Song „perfect day“ 1972 heraus.

OL-Herzberg2-2807

Drei offizielle Bühnen gibt es – aber eigentlich ist überall Bühne für die flippigen Musiker.

Das erste, was eingefleischten Herzberg-Freaks in diesem Jahr auffällt, ist das Datum: Die Macher haben das Festival vom traditionellen Datum Mitte Juli um 14 Tage nach hinten gelegt. Es gibt viele Gerüchte, warum das so ist, aber Gunther Lorz nennt gegenüber Oberhessen-live einen einfachen Grund: wegen der Ernte auf den Feldern, die für Zeltstadt und Parkplätze gebraucht werden. Es sind etliche Hektar. „In den letzten Jahren war die Gerste darauf noch nicht reif. Wir mussten Entschädigung für den Ausfall zahlen.“ Und es sei auch nicht gut, wenn ein Lebensmittel ungenutzt wegkommt. In diesem Jahr ist die Ernte darauf erledigt.

Dann kann es Donnerstagmittag losgehen auf der Mainstage, der Freakstage, der Mentalstage – und im Lesezelt, das sich zu einem kleinen Geheimtipp für geistvolle Unterhaltung gemausert hat. Es sind auch wieder täglich bis tief in die Nacht echte Top-Acts auf der Mainstage dabei, zum Beispiel, wenn am Freitagabend Patti Smith and her Band auftreten oder Al Jawala bereits am Donnerstag. The Crimson Project, Kraan sind weitere sehr bekannte Zugpferde im Programm. Nicht dabei ist in diesem Jahr Orange. Aber wer diese eigentlich fürs Herzberg-Festival gesetzte Topband allzu sehr vermisst, der wird vielleicht am Samstagabend etwas versöhnt: Da stellt Luke die neue Orange-CD am DJ-Stand beim Pizzatank vor.

OL-Herzberg5-2807

Rockig auf der Freakstage: „The Rogues“ 2013.

Echte Highlights hat aber auch die Freakstage zu bieten. Immer noch lädt dort Götz Widmann zu seiner Freakshow der eigenwilligen Art, und manche sonst eher unbekannte Band hat auf dem Festival längst ihre Fans gefunden. The Rogue zum Beispiel, deren rockige Variante von Irish Folk die Menge vergangenes Jahr in der glühenden Mittagshitze toben ließ (die gesamte Line-Up lässt sich auf der Website des Festivals nachlesen).

Ol-Herzberg6-2807

Fröhlich in der Mittagshitze: tanzendes Publikum 2013.

„Wir werden hinter den Kulissen immer besser!“ So beschreibt Gunther Lorz die Entwicklung des Festivals, das Ende der Sechziger auf der Burg Herzberg seinen Anfang nahm und längst zu einer international bekannten Veranstaltung geworden ist – die jährlich aufs Neue ersehnten „perfect days“ eben.

Für Herzberg-Nostalgiker ein Film aus Zeiten, als die Alt-Hippies jung waren:

(von der Website des Herzberg-Festivals)

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren