VOGELSBERGKREIS (ol). Den Ersten Kreisbeigeordneten Peter Zielinski haben die Vogelsberger Grünen bei ihrer Kreismitgliederversammlung zum Kreisschatzmeister gewählt, geht aus einer Pressemitteilung hervor. Der bisherige Schatzmeister hatte sein Amt zurückgegeben. Marc Lerch wurde als neuer Beisitzer in den Kreisvorstand gewählt. Zudem haben sich die Grünen mit der Themenplanung für dieses und das kommende Jahr befasst. Dabei entwickelten sich teils lebhafte Diskussionen.

Das Thema „Pakt für den Nachmittag“ soll auf der nächsten Kreisversammlung im September angegangen werden. Ab dem Schuljahr „2015/16 sollte der Vogelsbergkreis nach Meinung der Grünen an diesem Programm teilnehmen. Das Land Hessen werde sich an den Kosten der Nachmittagsbetreuung mit bis zu 75.000 Euro pro Schule und Jahr beteiligen. Die Grünen legen Wert darauf, dass spätestens dann die Entlohnung der Betreuer erheblich verbessert wird. Der erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Peter Zielinsk werde mit jeder einzelnen Schule und jeder Standortgemeinde ein individuelles Konzept für die Betreuung der Schüler erarbeiten.

Ein weiteres Schwerpunktthema sollen die Situation der Flüchtlinge im Vogelsberg sowie die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und der EU sein. Die Vogelsberger Grünen sprechen sich dafür aus, dass Deutschland deutlich mehr Flüchtlinge insbesondere aus Syrien aufnimmt. Flüchtlinge sollen die Möglichkeit erhalten, legal einzureisen, damit sie sich nicht in die Hände von Schlepperbanden begeben müssen, um dann in überfüllten Booten die lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer anzutreten.

Außerdem verlangen die Grünen, dass das Dublin II – Abkommen abgeschafft wird. Flüchtlinge sollen in jedem Land der EU Asyl beantragen können und nicht nur in Ankunftsländern wie Italien, Spanien, Griechenland, die mit dem Ansturm der Flüchtling überfordert sind und von den anderen EU-Mitgliedsländern viel zu wenig Unterstützung erhalten. Genauso wichtig ist es natürlich, dass wir Flüchtlingen, die bei uns leben oder neu ankommen, respektvoll begegnen und wir ihnen jede mögliche Unterstützung zukommen lassen. Zu diesem Thema wird es voraussichtlich im Oktober eine Informations- und Diskussionsveranstaltung geben.

Zum Thema „Landwirtschaft“ ist im November eine Veranstaltung geplant. Die Fragen dazu: Welche Hilfen brauchen konventionelle kleinbäuerliche Betriebe, um bestehen zu können? Wie werden ökologisch arbeitende Betriebe gefördert? Welche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Umstellung von konventioneller auf ökologische Wirtschaftsweise? Wie kann eine gentechnikfreie Fütterung in möglichst allen landwirtschaftlichen Betrieben im Vogelsberg und besser noch in ganz Hessen gewährleistet werden?

In dieser Hinsicht wurde schon sehr viel erreicht durch die Einkaufsgemeinschaft der Zivilcourage Vogelsberg, der sich bisher 200 Betriebe angeschlossen haben, um gemeinsam gentechnikfreies Futter einzukaufen. Es sollen auch Maßnahmen vorgestellt werden, die die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz kürzlich in die Wege geleitet hat. Dazu gehören: Steigende Förderprämien für ökologisch wirtschaftende Betriebe, aber auch für konventionelle Betriebe, die sich zu artgerechter Tierhaltung verpflichten. Im Rahmen der Hessischen Eiweißstrategie wird der Anbau von heimischen eiweißhaltigen Futterpflanzen gefördert. Ein weiteres Thema dieser Veranstaltung werde der seit Jahren steigende, völlig übertriebene Einsatz von Glyphosat sein, seine gesundheitsschädliche Wirkung und sein Anteil am Verschwinden bestimmter Tier- und Pflanzenarten.

Auf der jüngsten Versammlung wurde auch beschlossen, für Samstag, 2. August, zu einer Wanderung einzuladen. Die Grünen entschieden sich für die Schächerbachtour in Homberg/Ohm, einen neun Kilometer langen, sehr abwechslungsreichen Rundweg, der ohne große Anstrengungen zu bewältigen ist. Start ist um 10 Uhr am Stadthallenplatz Homberg.

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