Bürgermeister: Alsfeld nimmt Brachen in Wirtschaftsförderung auf – Gesucht: LeerstandMit städtischer Hilfe aus dem Dornröschenschlaf
ALSFELD (aep). Alles spricht über die „Kerber-Brache“ mitten in der Stadt. Doch es gibt in Alsfeld eine ganze Reihe mehr leerstehender Gebäude und Flächen, die seit Jahren im Dornröschenschlaf liegen – mehr oder weniger unbeachtet – und erlöst werden könnten. „Raab’sche Ville, ex-„Kiss“, „Galvano“: Solchen Brachen neues Leben einzuhauchen, habe er sich jetzt vorgenommen, erzählt Bürgermeister Stephan Paule im Pressegespräch.
Es sind vor allem acht leerstehende Gebäude und Flächen, die sich zur Zeit in privater Hand befinden – aber dennoch auch über die städtische Wirtschaftsförderung unterstützt werden, erläutert Bürgermeister Paule. Dazu zählen so illustre Häuser wie die Raab’sche Villa oder das „Titanic“-Gebäude im Industriegebiet Dirsröder Feld. Aber auch ein eher problematisches Gelände wie der ehemalige Galvano-Betrieb in der Schwabenröder Straße, das seit den neunziger Jahren verfällt – und mehrfach Anlass für chemische Untersuchung gegeben habe.
Dennoch: „Diese Flächen haben wir in das Portfolio der Wirtschaftsförderung mit aufgenommen“, stellt Paule fest. Das geschah zunächst durch Kontakt zu den Eigentümern, um die Bedingungen zu eruieren, unter den ein Objekt angeboten wird. Das gilt auch für das „Louwen-Areal“ das zwischen Schützenrain und Georg-Martin-Kober-Straße eine Menge Fläche, Gebäude und auch ein schönes altes Fachwerkhaus enthält.
Wenig bekannt, obgleich recht groß ist das Gelände des früheren Hms-Sägewerks in der Liederbacher Straße direkt an der Autobahn. Der Betrieb schloss vor ein paar Jahren, die eingezäunte Fläche stehtg leer: „Die Fläche ist größer als das Filetstück im Dirsröder Feld“, stellt der Bürgermeister fest – und könnte für verschiedene Neuansiedlungen genutzt werden.
Fast so bekannt wie die gegenüberliegende Kerber-Brache dürfte das Haus sein, in dem sich einst die Diskothek „Kiss“ befand – und völlig ungenutzt. Große Glasflächen starren auf den reichlichen Autoverkehr der Alicestraße. Es wurde bereits einmal im Zusammenhang mit einer möglichen „Filou“-Nachfolge genannt: als Standort eines Kulturzentrums für das sich ein Initiator finden müsste.
So bekannt wie verwunschen erscheint das Grundstück mit der Raab’schen Villa an der Altenburger Straße. Um dieses alte, herrschaftlich anmutende Haus ranken sich viele Geschichten von denen jene am wahrsten ist, dass es in Inneren längst nicht mehr so spannend ist, wie es außen aussieht: aufgeteilt in mehrere kleine Wohnungen. Es steht seit Jahrzehnten leer, obgleich viele Betrachter es mit den Worten kommentieren: „Wenn ich das Geld hätte“… Billig soll es auch nach den Jahren des Leerstands nicht sein. Die Stadt wolle helfen, die Villa wieder nutzbar zu machen, verspricht der Bürgermeister.
Und er bittet um Mithilfe: „Es gibt Leerstände, die uns nicht bekannt sind. Die gewerblichen Anbieter können sich gerne bei der Stadt melden!“
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