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Zwei neue Feuchtgebiete entstehen an der Schwalm:Kommt mit den neuen Teichen der Storch zurück?

ALSFELD (ol). Im zehn-Minuten-Takt brummten die schweren Traktoren über den Spazierweg zwischen Alsfeld und Eudorf – mehr als 700 Tonnen an nährstoffreichem Boden und Lehm mussten abgefahren werden. „Ohne die Ideen und das technische Know-how und die profunde Ortskenntnis der beteiligten Landwirte wäre das Projekt nicht zu bewältigen gewesen“ dankte Bürgermeister Stephan Paule.

Es geht um die Anlage neuer Teiche, sogenannter Grabentaschen, edntlang der Schwalm, die helfen sollen, das ehemalige Feuchtgebiet wieder mit Artenvielfalt zu beleben, geht aus einer Pressemitteilung hervor. Auch Wilfried Steuernagel, der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Alsfeld-Schwalm zeigte sich bei seinem „Ortstermin“ zufrieden damit, dass wieder ein „Baustelle“ des Verfahrens angepackt wurde. Er lobte besonders, dass die Absprachen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft peinlich genau eingehalten wurden und genügend Raum für die Landwirtschaft gelassen werde „Anfangs waren ja manche von uns Landwirten sehr skeptisch – aber das spielt heute keine Rolle mehr“.

„Die Grabentaschen sind ein Baustein von vielen, mit denen die Stadt Alsfeld die Schwalmaue aufwertet und neuen Lebensraum für Vögel und Amphibien schafft. Die Vielzahl von Insekten, die durch derartige Kleingewässer angezogen werden erhöhen aber auch das Nahrungsangebot für Fledermäuse und Schwalben. Beste Voraussetzung für „Natur- Erleben“, vor den Toren der Stadt.“ Das erklärte Dr. Wolfgang Dennhöfer, Alsfelds ehemaliger Umweltbeauftragter: „Die Schwalmaue war ursprünglich ein sehr artenreiches Feuchtwiesen-Gebiet. Trockenlegungen und zuletzt die Begradigung der Schwalm vor etwa 50 Jahren haben die meisten Altwässer und Feuchtgebiete verschwinden lassen.“ Damit seien die Lebensräume von Fröschen, Kröten, Molchen aber auch Libellen und vielen weiteren Tierarten verloren gegangen – und auch der einst heimische Storch suchte andere Brutplätze. Mit Geldern des Landesprogramms „Naturnahe Gewässer“ habe die Stadt Alsfeld Flächen aufkaufen können – die Flurbereinigung half dabei.

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